Fusion von Panzerschmieden genehmigt: KMW und Nexter dürfen zusammen

Die Bundesregierung hat der Fusion der Firmen Krauss-Maffei Wegmann und Nexter zugestimmt. Entstehen soll ein Waffenkonzern mit 6.000 Angestellten.

Panzer auf einer Straße

Bald binational: Nexter-Panzer in Paris bei einer Militärparade. Foto: dpa

BERLIN rtr/dpa | Das Bundeswirtschaftsministerium hat der geplanten deutsch-französischen Fusion der Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und dem Rüstungskonzern Nexter zugestimmt. „Die Prüfung ist mittlerweile abgeschlossen, und die Freigabe nach dem Außenwirtschaftsgesetz wurde erteilt“, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin.

Das Bundeskartellamt hatte im August entschieden, eine schwere Behinderung des Wettbewerbs sei durch die Fusion nicht zu erwarten. Die Bundesregierung musste in ihrer Prüfung nach dem Außenwirtschaftsgesetz und der Außenwirtschaftsverordnung insbesondere sicherheitspolitische Aspekte bewerten.

„Das strenge deutsche System der Rüstungsexportkontrolle wird durch einen Zusammenschluss nicht berührt“, teilte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin mit. Frankreich hat die Privatisierung des bisher staatlichen Rüstungsbetriebs Nexter für die Fusion bereits per Gesetz ermöglicht.

KMW und Nexter bauen beide unter anderem schwere Kampfpanzer. Sie sollen unter dem Dach einer gemeinsamen Holding zusammengefasst werden. KMW baut den weltweit gefragten Kampfpanzer „Leopard“, sieht sich aber durch Kürzungen der Verteidigungsetats und Exportbeschränkungen in Zugzwang. Nexters Panzer „Leclerc“ dagegen ist außerhalb Frankreichs ein Ladenhüter.

Auch Gabriel hatte kritisiert, dass 28 EU-Staaten jeweils eigene Waffensysteme haben und separat einkaufen. Berlin und Paris haben inzwischen Anforderungen an einen neuen Kampfpanzer abgestimmt, der ab 2030 den „Leopard 2“ ablösen soll. Wo er gebaut werden wird, ist offen.

Durch die Fusion würde eine Waffenfirma mit fast zwei Milliarden Euro Jahresumsatz und rund 6.000 Mitarbeitern entstehen. Wann die neue Holding mit Sitz in Amsterdam startet und wann der Aufsichtsrat vorgestellt wird, ist noch nicht bekannt. Als Aufsichtsratschef ist ein Europäer im Gespräch, der weder aus Deutschland noch aus Frankreich kommt.

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