Ausweitung der Exzellenzinitiative: Eliteuni für die Ewigkeit

500 Millionen Euro jährlich wollen Bund und Länder in die Eliteunis stecken. Johanna Wanka sieht ein „neues Kapitel in der Hochschulpolitik“.

Eine Frau geht aus dem Hörsaalzentrum der TU Dresden

Die TU Dresden wird als einzige Uni in den neuen Ländern als Exzellenzuni gefördert Foto: dpa

BERLIN taz | Die Exzellenzinitiative 2.0 steht. Gut eine halbe Milliarde Euro jährlich wollen Bund und Länder ab 2019 in Elitehochschulen und Spitzenforschung stecken. Das verkündeten die Vorsitzenden der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und Bremens Wissenschaftssenatorin, Eva Quante-Brandt (SPD), am Freitag.

Knapp drei Viertel des Geldes ist für Forschungsverbünde vorgesehen. Bis zu 50 von ihnen sollen ab 2017 als Exzellenzcluster Geld erhalten. Ein Viertel des Geldes ist für acht bis elf Exzellenzuniversitäten reserviert. Neu ist, dass die Exzellenzunis, wenn sie nach sieben Jahren positiv evaluiert werden, den Bundeszuschuss dauerhaft erhalten. Erstmals seit Streichung des sogenannten Kooperationsverbots machen Bund und Länder damit von der Möglichkeit Gebrauch, Universitäten gemeinsam strategisch zu finanzieren. „Wir schlagen ein neues Kapitel in der Hochschulpolitik auf und geben Universitäten die Möglichkeit, dauerhaft international mitzuspielen“, sagte Wanka.

Um Exzellenzhochschule zu werden, müssen die Hochschulen allerdings zuvor zwei Exzellenzcluster eingeworben haben, ein Umstand, den etwa der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, kritisiert: So werde der Wettbewerb von vornherein stark eingeschränkt. Bisher genügte für die Eliteunis ein Cluster. Nur fünf der elf derzeitigen Titelträger haben mehr.

An den Unis beginnt nun die Partnersuche. Denn neu ist auch, dass Universitäten sich im Verbund für das Label „Exzellenzuniversität“ bewerben können. „Was wir nicht wollen, sind Beutegemeinschaften“, warnte Quante-Brandt. „Die Unis müssen zeigen, dass sie sinnvoll miteinander verbunden sind.“

Die neue Exzellenzinitiative basiert auf Vorschlägen einer internationalen Kommission. Nachdem die zu Jahresbeginn vorlagen, hatten Union und SPD um die Zahl der Eliteunis gerungen – die SPD setzte auf Breite, die Union auf eine schmale Spitze.

Die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) lobte den Kompromiss. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte sie der taz. Die TU Dresden wird als einzige Uni in den neuen Ländern als Exzellenzuni gefördert. Sie sehe die TU Dresden für die neue Runde ganz gut aufgestellt, meinte Stange. Das gelte im Übrigen auch für die anderen Exzellenzunis. „Sie haben die besseren Startchancen.“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.