Freiheitskämpferin Harriet Tubman: Erste schwarze Frau auf Dollarnote

Nach langen Debatten setzt das US-Finanzministerium das Porträt einer schwarzen Freiheitskämpferin auf die 20-Dollar-Note. Dafür muss ein Mann auf die Rückseite.

Ein Schwarz-Weiß-Porträt der schwarzen Freiheitskämpferin Harriet Tubman, aufgenommen zwischen 1860 und 1875

Später Ruhm für Harriet Tubman: In Zukunft ziert sie die amerikanische 20-Dollar-Note Foto: ap

WASHINGTON dpa | Zum ersten Mal in der Geschichte der USA soll das Porträt einer schwarzen Frau einen Geldschein zieren. Auf der 20-Dollar-Note wird künftig das Gesicht der Sklavin und Fluchthelferin Harriet Tubman zu sehen sein, wie das Finanzministerium in Washington am Mittwoch mitteilte.

„Das Leben von Harriet Tubman ist eine der großen amerikanischen Geschichten“, sagte Finanzminister Jacob J. Lew. „Es ist eine Geschichte, die amerikanische Werte spiegelt, amerikanische Demokratie, aber auch die Macht eines Einzelnen, etwas in unserer Demokratie zu verändern.“

Tubman wurde auf einer Plantage in Maryland geboren und verhalf ab 1850 als Untergrundkämpferin unzähligen anderen Sklaven zur Freiheit. Später engagierte sie sich in der Frauenbewegung. Sie starb am 10. März 1913.

Derzeit ist auf der Note das Antlitz des siebten Präsident der USA, Andrew Jackson, abgebildet. Jackson (1829 bis 1837) gilt als Unterdrücker der nordamerikanischen Ureinwohner. Sein Porträt soll auf die Rückseite des Geldscheines weichen.

Weg mit dem Männerclub auf Amerikas Geldscheinen

Der Entscheidung war eine monatelange Debatte vorangegangen. Initiativen wie die Grassroots-Kampagne „Women on $20s“, die mit dem Männerclub auf Amerikas Geldscheinen brechen wollten, fordern schon länger, dass endlich eine Frau auf einem Dollar-Schein abgebildet wird.

Die demokratische Senatorin aus New Hampshire, Jeanne Shaheen, initiierte einen Gesetzentwurf und schlug unter anderem Tubman vor. Sie sprach am Mittwoch von einem Sieg. „Frauen haben lange genug gewartet“, schrieb sie im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die einzigen beiden Frauen, die bisher auf Banknoten verewigt wurden, waren Martha Washington, die Ehefrau des ersten US-Präsidenten, und die amerikanische Ureinwohnerin Pocahontas.

Ursprünglich hatte das Finanzministerium vorgehabt, die 10-Dollar-Note neu zu gestalten. Doch diese soll weiterhin den amerikanischen Gründervater und ersten US-Finanzsekretär Alexander Hamilton zeigen. Seine Geschichte wird derzeit als Hip-Hop-Musical am New Yorker Broadway gezeigt – und das ziemlich erfolgreich. Allerdings kommen auf die Rückseite des Scheins gleich fünf Frauen: Lucretia Mott, Sojourner Truth, Susan B. Anthony, Elizabeth Cady Stanton und Alice Paul.

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