Sportplatz
: Schade, dass die Saison vorbei ist

FUSSBALLTennis Borussia hat eine unerwartet gute Runde hingelegt. Jetzt stellt sich die Frage, mit welchen Spielern der Oberligist in der Erfolgsspur bleibt

Es läuft gerade richtig gut bei Tennis Borussia Berlin. Mit 5:0 wurde der 1. FC Frankfurt am Freitagabend im heimischen Mommsenstadion regelrecht vom Platz gefegt – ein verdienter Erfolg, zu dem die Fans des Vereins mit einer Choreografie gegen Homophobie den würdigen Rahmen lieferten. Es war bereits der vierte Sieg in Folge: „Schade eigentlich, dass die Saison sich dem Ende zuneigt“, meint Trainer Daniel Volbert, „gerade jetzt, wo die Mannschaft zeigt, was in ihr steckt.“

Tatsächlich lief es bei TeBe in dieser Spielzeit bei Weitem nicht immer so rund wie zuletzt. Zwar war das Team als Aufsteiger in die fünftklassige Oberliga Nordost fast schon sensationell gut in die Saison gestartet und elf Spiele lang ungeschlagen geblieben. Im November jedoch setzte es dann erst das bittere Aus im Berliner Pokal gegen Lichtenberg 47 und schließlich auch in der Liga gleich zwei Niederlagen in Folge. Von der anfänglichen Euphorie war nicht mehr viel übrig.

Schwäche im Winter

Auch nach der Winterpause stotterte der Motor der Lila-Weißen gewaltig. Gleich zum Auftakt gab es eine heftige 0:5-Klatsche bei Hansa Rostock II; die nächsten drei Spiele konnten ebenfalls nicht gewonnen werden. Hauptgrund dafür dürften personelle Veränderungen im Winter gewesen sein. „Wir haben einige Unruheherde ziehen lassen“, wie Volbert es nennt. „Die Neuzugänge haben dann aber etwas gebraucht, bis sie richtig eingeschlagen sind.“

Drei der Neuen – Kevin Gutsche, Lukas Rehbein und Kevin Giese – gehören heute zu den Leistungsträgern bei TeBe und haben großen Anteil am Erfolg des Vereins. Das gilt auch für Sebastian Huke, der bereits zu Saisonbeginn von Viktoria gekommen war, wo ein echtes Seuchenjahr hinter ihm lag. Am Eichkamp angekommen blühte der Mittelstürmer regelrecht auf und kann sich mit seinen bislang 20 Toren weiterhin berechtigte Hoffnungen auf die Torjägerkrone der Liga machen. Fast die Hälfte aller TeBe-Treffer gehen auf das Konto des 26-Jährigen. Wo der Verein ohne ihn stünde, mag man sich gar nicht ausmalen.

Der Trainer bleibt

Somit ist es sicher eine gute Nachricht für alle Fans, dass Huke zu den wenigen Spielern gehört, deren Verbleib über die Sommerpause hinaus gesichert ist. Auch Trainer Volbert hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert und bekommt somit die Chance, seine überaus erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Seit 2014 sitzt Volbert bei TeBe auf der Bank. Auf Anhieb gelang ihm der ersehnte Aufstieg nach vier langen Jahren Berlinliga, und dass das erste Jahr in der Oberliga – egal ob nun am Ende Platz 3, 4 oder 5 herausspringen wird – unterm Strich weitgehend entspannt verlaufen ist, dürfte zu nicht unwesentlichen Teilen auf sein Konto gehen.

„Es wäre schön, wenn wir den Erfolg nächste Saison wiederholen könnten“, meint Volbert, „aber das wird sicher nicht einfach werden.“ Mit dieser Einschätzung könnte er recht behalten. Mit Absteiger Rathenow und Aufsteiger Altglienicke kommen zwei ambitionierte Teams in die Oberliga, die oben mitspielen dürften. Um da mithalten zu können, wird TeBe eine sehr starke Mannschaft brauchen.

Umso wichtiger scheint da die Kaderplanung. Neben Huke haben bislang, soweit bekannt, nur sechs Spieler einen Vertrag für die kommende Saison, darunter zwei Neuzugänge. Die nächsten Wochen werden da durchaus spannend, wenn auch eher abseits des Platzes. Jan Tölva