Kulturschaffende zur US-Wahl: Aktiv werden gegen Trump

Der Ausgang der Wahl sorgt bei Kulturschaffenden für Unverständnis. Es werden aber auch zuversichtliche Töne angestoßen.

Ein Mann guckt nach oben

Geschockt von der Realität: der Autor Stephen King Foto: reuters

Der Wahlsieg von Donald Trump bringt sowohl US-amerikanische als auch internationale Künstler auf die Palme. Ihre Reaktionen sind durchzogen von Unverständnis, Wut, Resignation und Angst, aber auch Kampfgeist.

Der US-amerikanische Filmemacher und Autor Michael Moore zitierte auf Twitter am Mittwochmorgen den Soziologen Bertram Gross: „Die nächste Welle Faschismus kommt nicht mit Lagern und Kampfwägen. Sie kommt mit einem Lächeln im Gesicht.“ Der Regisseur von „Fahrenheit 9/11“ hatte schon im Vorfeld bittere Prognosen gestellt.

So bemerkte er auf seiner Website: „Freunde, Trump gewinnt im November. Dieser erbärmliche, ignorante, gefährliche Teilzeitclown und Vollzeit Soziopath wird unser nächster Präsident. […] Das ist kein Unfall, es passiert gerade. Und wenn ihr glaubt, dass Hillary Clinton Trump mit hübschen Fakten und Logik besiegen kann, habt ihr offensichtlich das letzte Jahr komplett verpasst.“

Jedoch gibt es auch Trump-Fans. So twittert der Schauspieler Stephen Baldwin: „Gott segne Amerika, unseren 45. Präsidenten und seine Familie!! #makeAmericaGreatAgain“. Der 50-Jährige hatte schon früher seine Unterstützung kundgetan. „Ich finde ihn fantastisch. Er würde einen großartigen Präsidenten hergeben. Er ist kein Politiker und er schert sich nicht darum, was andere Leute von ihm halten.“

Auch der US-amerikanische Schriftsteller Stephen King hatte den Wahlkampf mit Kommentaren auf Twitter begleitet. So schrieb er: „Je mehr ich über Donald Trump lese und höre, desto mehr bin ich entsetzt. Nicht als Demokrat; als Mensch. Er ist eine durch und durch scheußliche Person.“ Der jüngste Tweet des Autors klingt resigniert: „Erstmal keine Buchempfehlungen mehr, keine Politik oder witzige Hundebilder. Ich bin weg vom Fenster.“

Ebenso schockiert zeigen sich Musiker. Die Sängerin Kelly Clarkson erklärt: „Mein ganzes Leben war ich noch nie so nervös und erschrocken.“ Ihre Kollegin Katy Perry ruft zusätzlich zu Aktionismus auf: „Jetzt ist nicht die Zeit, stillzuhalten oder Tränen zu vergießen. Wir brauchen Bewegung! Wir sind keine Nation, die sich von HASS leiten lässt.“

So stimmt auch die feministische Punkrockband aus Moskau, Pussy Riot, vorsichtig zuversichtliche Töne an: „Es ist wie verhaftet werden. Erst ein Drama. Aber dann findet man raus wie man im Gefängnis lebt und aktiv werden kann. Man kann es überwinden.“

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