Schaumburg kann abtreiben

Einigung Externe Ärzte dürfen in christlicher Klinikin Schaumburg Schwangerschaften abbrechen

Im Konflikt um Schwangerschaftsabbrüche im künftigen Gesamtklinikum Schaumburg gibt es jetzt eine Lösung. Der christliche Betreiber Agaplesion und der Landkreis Schaumburg hätten sich auf einen Kompromiss verständigt, sagte Konzern-Sprecher Tino Drenger. Den Bau des neuen Klinikums, der im März 2017 abgeschlossen sein soll, hatte das Land Niedersachsen mit 95 Millionen Euro gefördert.

Die Vereinbarung sehe vor, dass Abtreibungen bei außergewöhnlichen wirtschaftlichen oder familiären Belastungen von niedergelassenen Ärzten in einem ambulanten Operationszentrum vorgenommen werden könnten, sagte der Agaplesion-Sprecher. Dieses Zentrum sei zwar an das neue Krankenhaus angeschlossen, Agaplesion sei daran aber nicht beteiligt, sagte Drenger.

„Die Leistung erbringt also nicht Agaplesion selbst, sondern niedergelassene Ärzte in einem Kooperationsmodell“, präzisierte Drenger. Das Klinikum habe aber seine Unterstützung bei medizinischen Fragen zugesagt, um eine optimale medizinische Versorgung der Patientinnen zu gewährleisten. Zudem werde Agaplesion für Frauen, die dies wünschten, eine begleitende psychosoziale Betreuung anbieten und diese aus eigenen Mitteln finanzieren.

Im Gesamtklinikum Schaumburg sollen drei Krankenhäuser aus dem Landkreis zusammengeführt werden. Agaplesion hatte zunächst erklärt, es werde dort nur noch Schwangerschaftsabbrüche bei medizinischen Notfällen geben. (epd)