Schleuser riskiert Menschenleben: Flüchtlinge in der Kälte ausgesetzt

Bei Rosenheim ließ ein Schleuser seinen Transporter mit 19 Migranten einfach auf einem Parkplatz stehen – bei eisigen Temperaturen.

Ein Flüchtling mit Wollmütze guckt aus der beschlagenen und zersplitterten Scheibe eines Autos

Schon viele Vorfälle haben gezeigt: Menschenleben sind Schleusern egal Foto: dpa

BERLIN rtr | Ein Schleuser hat nach Angaben der Bundespolizei 19 Migranten bei eisigen Temperaturen auf einem Autobahnparkplatz in Bayern zurückgelassen. Er habe den Transporter mit den Personen auf der unbeheizten Ladefläche am Samstag in der Nähe von Rosenheim stehengelassen und sei verschwunden, teilte die Bundespolizei am Sonntag mit. Unter den Migranten seien auch mehrere Kinder gewesen. Von dem Fahrer fehle bislang jede Spur, die Ermittlungen seien aufgenommen worden.

Die Personen seien stark unterkühlt gewesen, inzwischen aber wieder wohl auf. Eigenen Angaben zufolge stammten sie aus dem Irak, dem Iran und Syrien, gab die Bundespolizei weiter bekannt. Sie verfügten nicht über Reisepapiere.

Sie hätten von einem italienischen Flüchtlingslager aus die Fahrt auf der Ladefläche angetreten, die weder über Sitze noch Sicherungsvorkehrungen verfüge. Vier Minderjährige seien inzwischen in die Obhut des Jugendamtes übergeben worden, die übrigen Migranten befänden sich in einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge.

Im vergangenen Jahr sind einem Zeitungsbericht zufolge mehr als 320.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Die Schließung der Balkan-Route und das Flüchtlingsabkommen zwischen Europäischer Union und Türkei trugen zu dem Rückgang bei. 2015 waren noch 890.000 Migranten nach Deutschland gekommen.

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