Die Gesellschaftskritik
: Jetzt auch mit Homo

WAS SAGT UNS DAS? Die Neuverfilmung von „Die Schöne und das Biest“ hat einen schwulen Subplot

Was hat Disney nicht in den letzten Jahren alles geschafft: Eine unabhängige Prinzessin, die keinen Prinzen braucht („Frozen“), eine Schwarze („Küss den Frosch“) und eine Latinaprinzessin („Ele­na von Avalor“) – bei dem 95 Jahre alten Medienkonzern hat man endlich geschafft, sich von den unbedarften schneeweißen Prototypinnen zu lösen.

Und jetzt soll es auch noch eine schwule Storyline geben: In der Spielfilmversion von „Die Schöne und das Biest“, die mit Emma Watson in den Hauptrolle nächste Woche in die Kinos kommt. Denn wie Regisseur Bill Condon dem britischen Attitude-Magazin verraten hat, ist LeFou – im Zeichentrickoriginal der trottelige Sidekick von Dorfschönling Gaston – in seinen muskulösen Anführer verknallt. Verständlich, denn „keiner trifft wie Gaston, ist gewitzt wie Gaston“ und so weiter.

Freuen darf man sich da ein bisschen, auch diejenigen die sich eher eine Amour fou zwischen Lumières und Herr von Unruh erhofft hatten. Feiern braucht man Disney für diesen Schritt hingegen nicht. Im Jahr 2017 haben LGBT mehr verdient als eine homoerotische Suppeneinlage in einer sonst aufgewärmten Brühe von gestern. pwe