Sinkender Drogenkonsum: Süchte für Smart Kids

US-Teenager nehmen immer weniger Drogen und verbringen mehr Zeit am Handy. Gut denkbar, dass es da einen Zusammenhang gibt.

Ein kleines Kind schaut ein iPhone an.

Lieber Smombie als heroinabhängig. Die Kinder leben es vor, die Eltern sollten sich ein Beispiel nehmen Foto: dpa

Spiele, Social Media und Surferei auf dem Handy könnten das Verlangen nach Drogen und Alkohol mindern. Das vermuten ForscherInnen in den USA, nachdem das staatliche Institut für Drogenmissbrauch (heißt wirklich so) ein Rekordtief beim Drogenkonsum durch Teenager festgestellt hat.

Seit mindestens vierzig Jahren seien junge Menschen nicht so desinteressiert an Alkohol, Zigaretten und illegalen Drogen gewesen, wie heute. Und zwar unabhängig von demographischen Merkmalen wie Einkommen oder Wohnort. Auch in Deutschland nehmen Jugendliche immer weniger Drogen – während die Zeit, die sie am Smartphone verbringen, bekanntermaßen stetig steigt.

US-amerikanische Forscher machen sich jetzt daran, diese Korrelation genauer zu untersuchen. Beweise für einen Zusammenhang gibt es bislang zwar noch nicht, aber die ExpertInnen haben Ideen. So könnte es weniger peinlich sein, auf einer Party nicht in der Kifferecke zu sitzen, wenn man dafür in der nächsten Ecke so tun kann, als würde man SMS schreiben, legt die New York Times nahe.

Allgemein könnte die Liebe zum Touchscreen einfach so viel Zeit fressen, dass für Drogen gar kein Platz im Terminkalender bleibt. Und dass Reize aus sozialen Medien und Erfolge beim Spielen eine rauschähnliche Wirkung haben können, ist sogar schon wissenschaftlich belegt worden. „Die Leute schleppen eine tragbare Dopaminpumpe mit sich herum“, zitiert die New York Times einen Wissenschaftler.

Leider ist der Effekt bislang nur bei Teenagern zu beobachten, junge Erwachsene ab 18 trinken immer noch jährlich mehr Alkohol. Und in vielen Teilen der USA nimmt der Heroinkonsum von Erwachsenen drastisch zu. Höchste Zeit, dass mehr Kinder ihren Eltern endlich Instagram-Profile anlegen.

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