Peer Steinbrück verärgert SPD: Wahlkampftipps vom Wahlverlierer

Der frühere sozialdemokratische Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gibt zwei Interviews. Und erzürnt so seine Genossen.

Peer Steinbrück lächelt in die Kamera

Damals war er noch SPD-Kanzlerkandidat: Peer Steinbrück, 2012 Foto: dpa

BERLIN taz | Kräftig verstimmt haben SPD-Politiker auf Äußerungen ihres früheren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück reagiert. „Andere, selbst an ihrer Hybris gescheitert, geben via Kommentaren der Partei, der sie (noch) angehören, unerbetenen schlechten Rat“, empörte sich der stellvertretende Bundesvorsitzende Ralf Stegner auf Twitter. „Ausgerechnet Steinbrück: 2-mal angetreten und krachend verloren“, schrieb der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Marco Bülow. „Typen wie Clement und er haben die SPD entsozialisiert.“ Seine Frankfurter Kollegin Ulli Nissen sekundierte: „Peer Steinbrück – nie eine Wahl gewonnen und jetzt schlaue Sprüche loslassen – manchmal ist es besser, man hält die Klappe!“

Anlass für die derbe Genossenschelte sind Interviews Steinbrücks in zwei Sonntagszeitungen. Darin empfiehlt er unter anderem, der Linkspartei eine klare Absage zu erteilen. Er glaube, „dass die SPD gut be­ra­ten ist, Spe­ku­la­tio­nen über Rot-Rot-Grün die Grund­la­ge zu ent­zie­hen“, sagte Steinbrück der Bild am Sonntag. „Rot-Rot-Grün ist, jedenfalls im Westen, schlicht und einfach nicht akzeptabel“, sagte der 70-Jährige der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Stattdessen plädierte er für ein Bündnis mit der FDP.

Der SPD bescheinigte Steinbrück, „manchmal manisch depressiv“ zu sein. Das 100-Prozent-Ergebnis bei der Wahl von Martin Schulz zum Vorsitzenden sei „vergiftet“ gewesen: „Die Partei saß plötzlich auf Wolke sieben, es hat sich ein Realitätsverlust eingestellt und das Publikum hat sich gewundert: Steht da jetzt Erich Schulz-Honecker?“, sagte Steinbrück der FAS.

In den Umfragen geht es für die SPD weiter bergab. Im aktuellen Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Emnid rangiert die SPD jetzt nur noch bei 25 Prozent. CDU/CSU liegen bei 38 Prozent, Linkspartei, Grüne, FDP und AfD allesamt bei 8 Prozent.

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