Tödliche Schießerei in Österreich: „Heil Hitler“ am Heck

Ein 66-Jähriger tötet bei Graz zwei Menschen und flieht mit einem Kleinbus, der einst durch einen „Heil Hitler“-Schriftzug aufgefallen war.

Gewalt im Grünen: Polizei am Tatort in Stiwoll nahe Graz Foto: dpa

GRAZ/BERLIN dpa/taz | Nach dem gewaltsamen Tod von zwei Menschen in Stiwoll nordwestlich von Graz hat die österreichische Polizei am Sonntag eine Großfahndung nach dem mutmaßlichen Täter ausgelöst. Ein 66-Jähriger stehe im Verdacht, auf drei Menschen geschossen zu haben, teilte die Polizei mit. Zwei kamen dabei ums Leben, eine Frau wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Die Polizei sucht nach einem weißen VW-Kleintransporter, in dem der Mann geflüchtet sein soll. In einem Fahndungsaufruf bei Twitter nannte sie auch das Kennzeichen des Wagens. Sie warnte davor, sich dem Mann eigenmächtig in den Weg zu stellen.

Das Fahrzeug mit diesem Kennzeichen war bereits vor über einem Jahr auffällig geworden. Laut Presseberichten fuhr es im Juni 2016 mit einem auffälligen „Heil Hitler“-Schriftzug am Heck durch die Stadt. Darunter wurde für einen Blog geworben, auf dem sich der Autor auf wirre Art und Weise über „Politjustiz“ aufregte und angab, mit dem Schriftzug „einige Tage in Graz herumgefahren“ zu sein. Er „verherrliche diese Zeit nicht. Kritisiere diese Zeit auch nicht“, erklärt der Blogautor.

Ein Aktivist der Grünen hatte damals bei der Polizei Anzeige wegen NS-Wiederbetätigung erstattet. Was daraus wurde, ist nicht bekannt. Die von der Grünen Bildungswerkstatt betriebene Webseite stoppdierechten.at schrieb damals von einer sehr hohen Dichte an Facebookfreundschaften mit Politikern der rechtspopulistischen FPÖ.

Laut aktuellen Medienberichten, soll der tödlichen Schießerei am Sonntag ein Nachbarschaftsstreit vorausgegangen sein. Das bestätigte die Polizei zunächst nicht.

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