Attentat von New York: Trump verlangt Todesstrafe

Der Anschlag war offenbar von langer Hand geplant. Der Täter bezieht sich auf die Terrormiliz IS. US-Präsident Trump will ihn nach Guantanamo bringen lassen.

Teelichter stehen auf Treppenstufen, daneben Schilder mit der Aufschrift "NYC strong" und "Standing with Muslims against islamophobia and racism"

New York bleibt stark: Am Mittwoch wurde den Opfern des Terroranschlags in Manhattan gedacht Foto: reuters

WASHINGTON rtr | US-Präsident Donald Trump hat die Todesstrafe für den Attentäter von New York gefordert. „Der NYC-Terrorist war fröhlich, als er darum bat, eine IS-Flagge in seinem Krankenhauszimmer aufzuhängen“, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. „Er hat acht Menschen getötet, zwölf schwer verletzt. Sollte die Todesstrafe bekommen!“

Der festgenommene Usbeke gestand den Ermittlern zufolge die Tat. Der 29-Jährige habe auch zugegeben, für die Todesfahrt mit einem gemieteten Kleinlaster auf einem Radweg in Manhattan von der Islamisten-Miliz IS inspiriert worden zu sein. Er habe ausgesagt, den Anschlag seit rund einem Jahr geplant zu haben, und keine Reue gezeigt.

Die Staatsanwaltschaft erhob am Mittwoch Anklage wegen Unterstützung einer ausländischen Terrororganisation und Gewalt mit Todesfolge. Ihm droht die Todesstrafe. Die Bundespolizei FBI spürte zudem einen zweiten Usbeken auf, den sie zur Befragung gesucht hatte. Der 32-Jährige soll Ermittlerkreisen zufolge Kontakt zu dem mutmaßlichen Täter gehabt haben.

Der verletzte Angeklagte erschien im Rollstuhl zur Anhörung vor Gericht. Er hatte nach Polizeiangaben mit dem gemieteten Fahrzeug zahlreiche Fußgänger und Radfahrer umgefahren und war dann in einen Schulbus gerast. Er wurde anschließend von der Polizei mit einem Bauchschuss gestoppt.

Der mutmaßliche Täter sagte der zehnseitigen Anklageschrift zufolge umfassend aus und verzichtete auf einen Anwalt. Er habe vorgehabt, so viele Menschen wie möglich zu töten. Deswegen habe er auch den Anschlag an Halloween verübt, weil er an diesem Tag mit mehr Menschen auf den Straßen gerechnet habe. Er habe sich auch danach gut gefühlt, mit dem was er getan habe.

Tausende Fotos und Videos mit IS-Propaganda

Mitte Oktober habe er einen Kleinlaster gemietet, um sich auf den Anschlag mit einer Art Probefahrt vorzubereiten. Nach seiner Festnahme habe er um eine IS-Fahne für sein Krankenhauszimmer gebeten. Vor allem ein Video von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi habe ihn zu der Tat motiviert.

Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben auf dem Handy des Mannes Tausende Fotos und Videos mit IS-Propaganda. Auf einigen Videos sei zu sehen gewesen, wie IS-Gefangene enthauptet, von einem Panzer überfahren und in den Kopf geschossen worden seien. Ein Bekannter des Festgenommenen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dieser sei Hals über Kopf religiös geworden und habe die religiösen Freiheiten in den USA genutzt, die es in seinem Heimatland nicht gegeben habe.

Der Angeklagte lebt seit 2010 in den USA und kam über die Green-Card-Verlosung ins Land. US-Präsident Donald Trump will deswegen die Verlosung von dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen beenden und durch ein leistungsbasiertes Einwanderungssystem mit intensiver Personenüberprüfung ersetzen. Er hat zudem angekündigt, die Einreisekontrollen zu verschärfen. Trump sagte auch, er erwäge, den Mann in das US-Gefangenenlager Guantanamo bringen zu lassen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.