Konflikt nach Attentat auf Ex-Spion: Großbritannien informiert Nato

Russland lässt das britische Ultimatum im Fall Skripal unbeantwortet verstreichen. Jetzt wendet sich Theresa May an die Nato. Weitere Sanktionen stehen noch aus.

Drei Menschen in Schutzanzügen und Gasmasken arbeiten im Dunkeln neben einer Parkbank

Während am Tatort in der Nacht gearbeitet wird, verstreicht das Ultimatum unbeantwortet Foto: reuters

LONDON ap/dpa | Nach dem Ablauf eines Ultimatums an Russland im Fall des Ex-Spions Sergej Skripal wird Großbritannien am Mittwoch die Nato informieren. Das Gespräch zwischen britischen Regierungsmitarbeitern und Vertretern des Nordatlantiksrates war bereits am Vortag geplant worden. Es wurde von Außenminister Boris Johnson und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vereinbart.

Beide einigten sich darauf, dass Russlands Handlungen die Sicherheit von Nato-Partnern wiederholt bedrohten, etwa das Baltikum, die Balkanländer, die Ukraine und Georgien. Dienstagmitternacht war ein Ultimatum der britischen Premierministerin Theresa May an Russland ausgelaufen, seine mutmaßliche Verstrickung in den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Skripal zu erläutern. Dass Moskau die Frist verstreichen lassen würde, war erwartet worden.

May erwägt eine Reihe von wirtschaftlichen und diplomatischen Maßnahmen als Vergeltungsschlag nach dem Vorfall. Die USA und die Europäische Union haben Großbritannien dafür Unterstützung ausgesprochen. Etwaige Sanktionen müssten abgesprochen werden, um tatsächlich Auswirkung zu haben.

Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich in einem kritischen Zustand. Bei dem Attentat war das in der früheren Sowjetunion produzierte, extrem gefährliche Nervengift Nowitschok verwendet worden. May hatte am Montagabend erklärt, dass aller Wahrscheinlichkeit nach Russland hinter dem Anschlag stecke. Rückendeckung erhielt Großbritannien unter anderem aus Deutschland, Frankreich, den USA und von der Nato.

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