Hilfe für von Dürre geschädigte Landwirte: Baden-Württemberg will Versicherung

Landwirtschaftsminister Hauk fordert spezielle Policen für Bauern, damit sie sich gegen die finanziellen Folgen des Klimawandels wappnen können.

Auf ausgetrocknetem Boden stehen verkümmerte Maispflanzen

Eine Dürreversicherung könnte Bauern entschädigen, wenn sie wegen Trockenheit wenig ernten Foto: dpa

Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) fordert die Einführung einer Mehrgefahrenversicherung für LandwirtInnen. „Möglich wäre ein Modell wie in Österreich“, sagte eine Sprecherin. Die Forderung sei in die Bund-Länder-Runde zur Dürre eingebracht worden, die am Dienstag nicht öffentlich getagt hat.

Hintergrund der Forderung ist nicht nur die Dürreperiode, sondern sind auch die Frostschäden aus dem Winter. „Der Klimawandel wird immer mehr spürbar“, sagte die Sprecherin. Die BäuerInnen dürften damit nicht alleingelassen werden.

In Deutschland können sich LandwirtInnen nicht gegen Ernteausfälle nach Dürren oder Frost versichern. In Österreich dagegen gibt es eine sogenannte Mehrgefahrendeckung für BäuerInnen. Damit bekommen LandwirtInnen Deckung gegen Hagel, Dürre, Frost, Überschwemmung und Sturm. Bund und Länder übernehmen dort jeweils 25 Prozent der Versicherungsprämie.

Bauernverband zurückhaltend

Damit ist die Police für BäuerInnen finanzierbar. Hierzulande gibt es nur Versicherungsschutz gegen Hagel, Sturm und Stark­regen. Bei Dürre oder Frost treten großflächige Schäden auf. Deshalb müssten Versicherer sehr hohe Prämien verlangen. In vielen Staaten wird das Problem gelöst, indem der Staat einen Teil der Kosten übernimmt, teilweise mit finanzieller Unterstützung der EU.

Der Bauernverband reagiert mit vorsichtigem Interesse auf den Vorstoß. Man müsse den Vorschlag prüfen, sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken der taz. „Das Angebot könnte attraktiv sein, wenn es nicht vor allem der Versicherungswirtschaft dient.“ Der Verband legt Wert darauf, dass die Prämien für den Versicherungsschutz nicht insgesamt steigen und trotzdem mehr Risiken bei den Bauern bleiben, etwa durch höhere Eigenbeteiligungen.

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