Krieg im Jemen: Viele Tote und ein Dementi

Erneut sollen Dutzende Zivilisten bei einem Luftangriff im Jemen getötet worden sein. Die Vereinigten Emirate dementieren die Angaben.

13.08.2018, Jemen, Dahjan: Der Sarg eines Opfers eines Luftangriffs wird von Trauernden zu einem Massenbegräbnis getragen

Montag vergangener Woche in Dahjan: Trauernde nach dem Angriff auf einen Schulbus Foto: dpa

SANAA dpa/ap | Zum wiederholten Male sollen bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition im Jemen etliche Zivilisten getötet worden sein. Nach Angaben aus Kreisen der Huthi-Rebellen traf eine Rakete am Donnerstag in der westlichen Provinz Hodeida ein Fahrzeug mit flüchtenden Zivilisten und riss 26 von ihnen in den Tod, darunter 20 Kinder.

Bei den anderen Opfern handele es sich um fünf Frauen und den Fahrer, sagte ein Sprecher des von den Rebellen kontrollierten Gesundheitsministeriums. Anwohner bestätigten, dass alle Toten Zivilisten seien.

Die amtliche Nachrichtenagentur der Vereinigten Arabischen Emirate, die Teil der Militärkoalition sind, bestritt die Darstellung. Vielmehr hätten die Huthis in der Region eine ballistische Rakete abgefeuert, durch die ein Kind ums Leben gekommen und Dutzende weitere Menschen verletzt worden seien.Die Angaben beider Seiten konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Seit mehr als drei Jahren bombardiert die Militärkoalition Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen, die weite Teile des Landes vor allem im Norden sowie die Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Als Verbündeter der international anerkannten Regierung des Jemens tötete die Koalition dabei Tausende Menschen, darunter viele Zivilisten. Insgesamt sind mehr als 10.000 Menschen sind in dem Krieg umgekommen, rund zwei Millionen wurden vertrieben.

Eine der folgenschwersten Attacken auf unbeteiligte Menschen in dem Bürgerkrieg ereignete sich vor gut zwei Wochen, als bei einem Luftangriff auf einen Schulbus Dutzende Menschen starben. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz waren 40 der mindestens 51 Todesopfer Kinder. Rund 80 weitere wurden demnach verletzt. Das Militärbündnis rechtfertigte sich später mit verschiedenen Versionen: Zunächst hieß es, in dem Bus hätten sich Huthi-Rebellen aufgehalten. Später wurde erklärt, die Bomben hätten eigentlich Raketenwerfern der Aufständischen gegolten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.