Nazi-Fußballfans bei Lok Leipzig: „Sieg Heil“ gerufen? Nicht doch!

Lok-Leipzig-Fans sollen in Berlin „Sieg Heil“ gebrüllt haben. Der Verein sagt, die Zeugen hätten sich verhört, die Fans hätten „Niemals“ gerufen.

Fans des FC Lok Leipzig laufen auf das Stadion zu

Ein Augenzeuge berichtet, die Lok-Leipzig-Fans hätten „von Stalingrad bis an die Spree“ gesungen Foto: dpa

Der Regionalligist Lok Leipzig stellte seinen Anhängern am Dienstag einen Persilschein aus. Von vielen Augen- und Ohrenzeugen hatte die Bild-Zeitung berichtet, die beim Spiel zwischen Altglienicke und Leipzig am Sonntag im Berliner Jahnsportpark aus der Gästekurve „Sieg Heil“-Rufe gehört haben. Der Staatsschutz ermittelt.

Auf seiner Homepage stellte Lok Leipzig nun klar: „Wir können komplett ausschließen, dass unsere Fans derartiges gesungen haben.“ Man verfüge über Videomaterial, das diese Vorwürfe „eindeutig entkräftet“. Und man stellte eine mögliche Verwechslung in den Raum.

„Niemals“ statt „Sieg heil“ sollen die Anhänger am Ende eines Fanlieds gebrüllt haben, das auf die Melodie des Songs „Auld Lang Syne“ aus dem Film „Bridges of Waterloo“ gesungen wird. Im ursprünglichen Text, erklärte der Regionalligist, heiße es auch „von Rostock bis nach Liverpool“.

Ein Augen- und Ohrenzeuge, der sich bei der taz gemeldet hat, berichtet wiederum, die Fans hätten „von Stalingrad bis an die Spree“ gesungen. Und er erzählt, ebenfalls „Sieg Heil“-Rufe aus dem Leipziger Block gehört zu haben. Dazu hätten viele ihren Arm in die Luft gestreckt. Die um ihn herumstehenden Zuschauer hätten die Rufe ebenso vernommen. Auch ein MDR-Mitarbeiter, den er gefragt habe, hätte „Sieg Heil“ verstanden.

Unterdessen droht der Verein den Medien, die „derartige Verunglimpfungen“ verbreiten und „damit die Werte unseres Vereins wissentlich und völlig sinnfrei beschmieren“, mit juristischen Schritten.

Und zu den Besuchern im Jahnsportpark hält der Klub fest: „Die aktiven Fangruppen, die unsere Mannschaft gestern in Berlin unterstützt haben, sind Fangruppierungen, die sich strikt gegen Rassismus und gegen Diskriminierung positionieren.“

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