Fund im Museumskeller: Rembrandt revisited

Einen wertvollen Schatz im eigenen Depot zu finden – das ist der Traum aller Museen. Im Siegerlandmuseum in Siegen ist er wahr geworden.

Eine Rembrandt-Radierung

„Anonym (kein Stecher bekannt)“ steht in der Kartei der gefundenen Radierung Foto: dpa

Bei der Vorbereitung einer Van-Dyck-Ausstellung wurde im ­Depot des Siegerlandmuseums ein echter, bislang falsch zugeordneter Rembrandt gefunden: Der WDR brach den wertvollen Fund gleich runter und forderte fröhlich auf: „Schauen Sie auch mal in Ihrem Keller nach.“

Dass wertvolle Artefakte falsch abgelegt und dann wiederentdeckt werden, geschieht öfter, als man vielleicht glaubt. So tauchte etwa im September dieses Jahres in der Bibliothek der ­Royal Society in London ein Brief von Galileo Galilei auf.

Eigentlich hätte man den in den finsteren Kellern des Vatikans vermutet, wo sich allerdings nur eine überarbeitete und zahmere Version der Kritik des italienischen Astronomen an der fundamentalistischen Welt-Anschauung der katholischen Kirche befindet. In Mainz wiederum plante ein Schützenverein einen neuen Schießstand. Bei den Bauarbeiten wurde dann Ende Oktober ein Massengrab entdeckt, was dem eigentlichen Sinn und Zweck des Schießens ja nur die passende Basis verschafft.

Wiederum scheinbar den unsteten Lauf unseres Lebens hienieden symbolisierend, werden seit März 2017 Teile einer riesigen Pharaonenstatue im Kairoer Armenviertel Al-Matarija aus dem Schlamm gehoben. Pharao Psammetich I. muss sich da auch ganz schön falsch abgelegt vorkommen.

In Siegen hat man die wertvolle, mit dem Karteivermerk „Anonym (kein Stecher bekannt)“ versehene Radierung nun schon gerahmt und stellt sie stolz aus.

Der ewig klamme Rem­brandt, so heißt es, habe solche Porträts insbesondere angefertigt, um schnelles Geld zu verdienen. Das wäre den Siegenern ja nun durchaus auch zu wünschen.

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