Haft wegen Totschlags

Das Landgericht hat einen 24-Jährigen verurteilt. Er hatte 2017 im Viertel einen Mann erstochen

Nach einem tödlichen Messerangriff ist ein 24-Jähriger am Dienstag in Bremen zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass er im November 2017 im Bremer Steintor-Viertel einen Mann erstochen und einen anderen schwer verletzt hat. Es verurteilte ihn wegen Totschlags, versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Ein mitangeklagter 23-Jähriger wurde freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Ein kurzes Gespräch im Rewe-Supermarkt war nach den Ausführungen des Vorsitzenden Richters der Auslöser. Demnach sagte ein aus Pakistan stammender Mann zur Freundin des Täters „schöne Frau“. Der 24-Jährige erboste sich darüber so sehr, dass er den Mann kurze Zeit später auf der Straße angriff. Er schlug seinem Opfer zunächst mit der Faust ins Gesicht und stach dann mit einem Messer auf dessen Oberkörper ein.

Der Vorsitzende Richter verwies auf viele Zeugen. „Die Tat fand auf offener Straße in einem viel belebten Viertel statt.“

Als andere Menschen auf den Angriff aufmerksam wurden, flüchtete der 24-Jährige, der aus Tschetschenien stammt. Dabei versuchte ein weiterer Mann, der ebenfalls aus Pakistan stammte, ihn aufzuhalten und hielt den jungen Mann von hinten fest. Der 24-Jährige drehte sich um, zückte erneut sein Messer und stach zu. „Er war unbewaffnet. Sie stachen in sein Herz“, erklärte der Richter. Die zweite Tat endete tödlich. (dpa/taz)