Kolumne Pflanzen essen: Biohacker? Sie, ich, wir alle!

Unsere Autorin optimiert gern biochemische Prozesse ihres Körpers. Von veganer Ernährung über Neurofeedback bis zur Kältekammer.

Eine Tasse voller Milchkaffee auf alten Holzdielen stehend

Für viele der erste Biohack des Tages: der Kaffee am Morgen Foto: Jesus Santos/Unsplash

Als Veganerin bin ich natürlich gegen Tierversuche. Doch habe ich nichts dagegen, selbst Versuchskaninchen zu sein – denn ich bin mit Leidenschaft Biohackerin.

Bio-wie-bitte? Also: Während „normale“ Hacker versuchen, Computerprozesse so elementar zu verstehen, dass sie diese für ihre Zwecke umschreiben, also hacken, können, machen Biohacker das gleiche mit den molekularen und biochemischen Prozessen des eigenen Körpers – mit dem Ziel, ihren Organismus zu optimieren.

Anfang April besuchte ich dafür das vom Pionier der Bewegung Dave Asprey gegründete weltgrößte Biohackertreffen, die Upgrade Conference in Los Angeles. Vor Ort ließ ich mich von Speakern wie dem Stammzellenforscher Harry Adelson oder Gehirncoach Jim Kwik inspirieren und durfte einige der revolutionären Technologien auch ausprobieren.

Darunter Neurofeedback, eine computergestützte Trainingsmethode, die es ermöglicht, die eigene Gehirnaktivität zu regulieren. Oder die Cryo Chambers: Kältetherapie-Kabinen, in denen man für ein paar Minuten Temperaturen von unter 100 Grad minus ausgesetzt wird, was den Serotoninspiegel und die Selbstheilungsprozesse im Körper ankurbeln soll.

Für den normalsterblichen deutschen Leser klingt das vielleicht alles erst einmal etwas plemplem, aber: Auch viele von Ihnen biohacken schon seit Langem, ohne es so zu nennen. Kaffee morgens, um Körper und Gehirn in Schwung zu bringen? Ein cleverer Biohack. Meditation? Richtig, auch ein Biohack. Fasten? Sowieso!

Kalt duschen als Do-it-yourself-Cryotherapie

Als professionelle Biohackerin mixe ich in meinen schwarzen zuckerfreien Kaffee noch MCT-Öl (gut fürs Gehirn) und Maca-Pulver (erhöht bioverfügbares freies Testosteron) und vor dem Meditieren nehme ich Nootropika, die meine kognitiven Fähigkeiten verbessern sollen. Und ich faste nicht bloß einmal im Jahr, sondern einmal pro Woche.

Optimale Ernährung ist ohnehin der wichtigste Biohack. Insofern hacken alle Veganer, die sich vollwertig und vielseitig ernähren, ihren eigenen Körper – und die Gesundheit unseres Planeten gleich mit.

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Ein brandneuer Biohack, den ich auf der Upgrade Conference entdeckt habe? Molecular Hydrogen (molekularer Wasserstoff). Der wird über Atemgeräte oder als Pillen in Wasser aufgelöst eingenommen und verringert unter anderem die negative Auswirkung von Strahlung, der wir im Alltag ausgesetzt sind. In Japan ist Molecular Hydrogen schon lange ein durch Studien belegter Teil der Präventionsmedizin.

Wen das ganze Thema Biohacking jetzt aufregt, der soll kalt duschen gehen, sozusagen als Do-it-yourself-Cryotherapie. So verfliegt die Wut im Nu, und das beweist: Biohacking funktioniert.

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