5 wörter, die wir diese woche gelernt haben
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1 „Klima-Apartheid“ ist eine Gefahr

In einem Bericht des UNO-Menschenrechtsrats wird vor der zunehmenden Gefahr der „Klima-Apartheid“ gewarnt. Gemeint ist, dass die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung zwar nur 10 Prozent der CO2-Emissionen verursacht, auf sie aber 75 Prozent der durch den Klimawandel entstehenden Kosten entfielen. Der Klimawandel bedrohe die Menschenrechte und könnte, was in den letzten 50 Jahren in Bezug auf Weltgesundheit und Armutsreduktion erreicht wurde, zunichtemachen.

2 Wörter können „Wörtermord“ begehen

Deutsch sei eine präzise Sprache, wird gesagt. Umso überraschender, dass es Wörter gibt, die sich gegenseitig auslöschen, weil sie zwei Bedeutungen haben, wobei die eine das Gegenteil der anderen ist. „Versprechen“ ist so ein Kandidat. Ein Versprechen kann ein Versprechen sein. Andere: „umfahren“ oder „einstellen“. Als Januswörter sind sie bekannt, jetzt ist, was sie tun, auch klar: Sie begehen „Wörtermord“. Aber wäre „Wortselbstmord“ nicht präziser?

3 Die „Einkommensschamgrenze“ ist ein Witz

Die Süddeutsche Zeitung beglückt mit einem neuen Wort: „Einkommensschamgrenze“. So steht es in einem Kommentar von Ende August, in dem die Wiedereinführung der Vermögensteuer, die die SPD will, gebasht wird. Leistung, meint die Kommentatorin, solle sich aus SPD-Sicht lohnen, aber nur bis zu einer „Einkommensschamgrenze“. Wer darüber hinaus verdiene, werde durch zusätzliche Steuerbelastung bestraft. Echt jetzt?

4 Zum Erstland gesellt sich der „Erstanlandestaat

Schon die Kon­struk­tion des Erstlandes, des ersten EU-Landes, auf dessen Boden ein Flüchtling seinen Fuß setzt und wo er den Asylantrag zu stellen hat, ist eine Zumutung. Jetzt moniert Pro Asyl, dass die Bundesregierung es mit den Flüchtlingen, die auf dem Mittelmeer unterwegs sind, nicht anders hält. Sie poche darauf, dass diese ihren Asylantrag im „Erstanlandestaat“ stellen. Das führe zu dem unsäglichen Bootsgeschachere und spiele den Rechten in Südeuropa in die Hände.

5 Wer „Öko-Angst“ hat, leidet an ­„Solastalgie“

In französischen Medien heißt es: „éco-anxiété“ – Öko-Angst. Denn immer mehr Menschen belastet der Klimawandel psychisch. Zu Recht, wenn selbst der Risikoreport des Weltwirtschaftsforums Umweltkatastrophen mittlerweile als größtes Wirtschaftsrisiko einstuft. Seit 2015 ist auch ein Fachbegriff für den existenziellen Stress, hervorgerufen durch Umwelteinflüsse, in Umlauf: „Solastalgie“.

Waltraud Schwab