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E-Autos versus VerbrennerDer gefühlte Freiheitsverlust

Kommentar von Svenja Bergt

Die Absatzzahlen von E-Autos steigen, aber die meisten Käu­fe­r:in­nen entscheiden sich weiter für Verbrenner. Das hat nicht nur mit dem Preis zu tun.

Mit dem E-Auto unterwegs: Autos waren mal ein Freiheitsversprechen Foto: Manuel Kamuf/imageBroker/imago

Z wischen Uelzen und Paris liegen – je nach Route – etwa 900 Kilometer. Mit dem Auto ist das in einer Nacht locker zu schaffen, aber das muss man gar nicht so genau wissen, bevor man sich auf den Weg macht. Das Auto steht vor der Tür, vollgetankt wird an beliebigen Tankstellen unterwegs, Zahnbürste, Wechselsachen und Handy-Ladekabel in den Kofferraum geworfen – hallo Roadtrip, hallo Croissants mit Blick auf die Sacré-Cœur, hallo Freiheit!

Was, nie gemacht? Aber immer davon geträumt? Macht nichts. So geht es den meisten Autobesitzer:innen. Denn mit dem Auto kauft man nicht nur eine motorisierte Blechkiste auf vier Rädern, man kauft auch ein Set an Möglichkeiten: die Möglichkeit, zur Arbeit zu pendeln, ohne sich dabei entweder im Nahverkehr zwischen anderen Menschen oder auf dem Rad zwischen Autos drängeln zu müssen; die Möglichkeit, mal schnell diesen wunderbaren Tisch auf dem Kleinanzeigenportal zu kaufen und gleich abzuholen; oder eben auch die Möglichkeit, jederzeit – unabhängig von Zug- oder Busfahrplänen, von Flugzeugen, die abheben oder auch mal nicht, von Streiks, Pandemien, Wind und Wetter – sein altes Leben hinter sich zu lassen und am nächsten Morgen in der Patisserie Pain Pain ein Abricot Coco zu kaufen. Ein neues Leben anzufangen – und sei es nur für ein verlängertes Wochenende.

Gerade diese letzte ist nicht nur eine Möglichkeit, sie ist fast schon ein Versprechen, das mit dem Autokauf einhergeht. Nicht umsonst ist in der Autowerbung das Freiheitsthema das Leitmotiv. Und dass E-Mobilität gerade auf dem Land nicht mal ansatzweise dabei ist, sich durchzusetzen, liegt – neben der mittlerweile immerhin sinkenden Preisdifferenz zu Verbrennern – auch daran, dass die Elektros dieses Freiheitsversprechen vermeintlich nicht einlösen können.

Dabei sehen die Fakten erst einmal vielversprechend aus. Zum Beispiel steigt die Ladesäulendichte: Im bundesweiten Schnitt kamen – Stand Juli 2024 – 17,3 E-Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt. Im Januar 2023 waren es laut einer Berechnung des Verbands der Automobilwirtschaft (VDA) noch 23 E-Autos pro Säule.

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Die taz ist eine unabhängige, linke und meinungsstarke Tageszeitung. In unseren Kommentaren, Essays und Debattentexten streiten wir seit der Gründung der taz im Jahr 1979. Oft können und wollen wir uns nicht auf eine Meinung einigen. Deshalb finden sich hier teils komplett gegenläufige Positionen – allesamt Teil des sehr breiten, linken Meinungsspektrums.

Planung ist alles

Das liegt nicht etwa daran, dass die Zahl der E-Autos deutlich gesunken wäre, sondern daran, dass die Zahl der Ladesäulen zunimmt: Von September 2023 bis September 2024 meldete die Bundesnetzagentur einen Zuwachs um 26 Prozent auf 145.857 Ladepunkte bundesweit. Und in einer Umfrage des Interessenverbands ACE, Auto Club Europa, vom November äußerten sich 81 Prozent der Befragten positiv über die Ladeinfrastruktur. Man kann daraus schließen: Wer ein E-Auto fährt, kommt in aller Regel damit klar. Doch die Hürde ist, erst einmal diesen Schritt zu gehen.

Geht es mit dem E-Auto ins Ausland, ist Planung alles. Welche Ladesäulenbetreiber gibt es dort? Wo stehen ihre Säulen? Welche Apps und/oder Ladekarten werden benötigt, um Strom zu ziehen? Wie unterscheiden sich die Anbieter tariflich? Gibt es Anbieter, die eine Blockiergebühr erheben, wenn man zu lange an einer Säule parkt? Welche Fahrtroute soll es sein, und gibt es auf dieser Route Ladepunkte der bevorzugten Anbieter? Und wenn nein, was sind die Alternativen, was Routenführung oder Lademöglichkeiten angeht? Welche App hilft beim Übersetzen, wenn die Ladesäule nur die Landessprache spricht? Passt der Stecker des eigenen Fahrzeugs in die anvisierten Lademöglichkeiten? Und gibt es idealerweise vor Ort eine Unterkunft, die eine Ladesäule in der Nähe hat oder einen eigenen Ladepunkt für Gäste?

Das zu klären, ist keine unerfüllbare Aufgabe. Wer es hinkriegt, sich um einen neuen Mobilfunkvertrag zu kümmern oder einen Förderantrag für eine Balkonsolaranlage zu stellen, schafft auch die Planung einer Reise mit dem E-Auto ins Ausland. Aber die gefühlte Spontanität liegt dann eben nicht mehr so nah dran an dem Trip mit dem Verbrenner, sondern eher im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel wie Zügen, bei denen man sich auch im Vorfeld um Routen und Tickets kümmern muss.

Wer ein Gefühl für die Vorbereitungsphase bekommen möchte, kann sich übrigens in Reiseblogs durch zahlreiche Erfahrungsberichte aus verschiedenen Ländern hindurchlesen, die zwischen Verzweiflung (vierte Ladesäule hintereinander defekt, Akkustand im kritischen Bereich, Nervenzusammenbruch in Sicht) und Stolz (alles gar nicht so wild, Reichweitenangst kennen wir nicht, E-Mobilität ist die Zukunft, ihr Verbrenner-Retros) schwanken.

Die Öffis sind gefragt

Und so bleiben die Skep­ti­ke­r:in­nen halt bei ihrem Verbrenner – den bekannten Folgen für Emissionen und Klima zum Trotz. Dem etwas entgegensetzen könnte übrigens ausgerechnet der öffentliche Nah- und Fernverkehr: Das Deutschlandticket ist ein erster Ansatz, den Aufwand für die einzelnen Reisenden zu reduzieren. Ein weiterer wären verlässliche und kurze Taktungen der Züge und eine nahtlose Anbindung über die Landesgrenzen hinaus.

Individuelle Mobilität braucht dann vermutlich noch im ländlichen Raum das eigene Auto, aber nicht unbedingt als Verbrenner: Schließlich laden Hausbesitzer ihren Pkw mit Solarstrom vom Dach quasi kostenlos. Und einer Berechnung der Initiative Klimaneutrales Deutschland zufolge ist die Reichweite der beliebtesten E-Auto-Modelle rund 15-mal so groß wie die hierzulande durchschnittlich am Tag gefahrenen 35 Kilometer pro Pkw. Es geht also vor allem um eine gefühlte Angst vor Freiheitsverlust – die übrigens von rechten Kreisen auch gerne instrumentalisiert wird.

Für den nächsten spontanen motorisierten Frankreich-Trip übrigens nicht vergessen: Für die Einfahrt in eine Umweltzone, zum Beispiel in Paris, sind die kostenpflichtigen Umweltplaketten Crit’Air nötig. Online bestellen, knapp 5 Euro inklusive Versand. Je nach Stadt müssen die schlechten bis mittleren Schadstoffgruppen draußen bleiben. Die Verbrennerwelt bekommt zunehmend Grenzen.

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Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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74 Kommentare

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  • Ein zusätzlicher Faktor ist meiner Meinung nach, der um sich greifende ad huminen Effekt. Leider sind die Opinionleader:innen in Sachen E-Mobilität für die relevante Masse zu sehr dort verortet, wo die Mehrheit nicht hin will. Ich hoffe, dass in absehbarer Zeit andere E-Mobilität Befürworter:innen das Parkett betreten und ohne ideologische Färbung zu transportieren, dass Thema stark machen.

  • Langstrecke mit höheren Geschwindigkeiten sind mit E Autos aktuell nur schwer ohne mehrere Ladepausen zu realisieren und sind damit weiterhin ganz klares Plus für den Diesel. Für mich ist das der klassische Anwendungsfall des Autos, wo man mit Bahn oder Flugzeug nicht vernünftig angebunden ist. Darüber hinaus gibt es ein großes Angebot günstiger und qualitativ hochwertiger gebrauchter Verbrenner ( z.B. Mercedes A+C Klasse) die lange halten und mit überschaubaren Kosten gewartet werden können. Wenn das Elektroauto da angekommen ist, steige ich um.

  • Das Problem an E-Autos: die sind vor allem für Pendler interessant, die am Stadtrand im Eigenheim wohnen und täglich in die Stadt fahren (und die Städter mit dem Feinstaub ihres übermäßigen Reifenabriebs verseuchen).

    Umweltprobleme löst man leider anders.

  • Verwendung von Verbrennern mit bekannten Folgen für‘s Klima?



    Wieviel Mikrograd Einfluss haben denn alle austauschbaren Verbrenner in Deutschland? Ist doch laut taz bekannt, also klärt mich auf!



    Mir hat auf diese Frage noch nie jemand geantwortet.

    • @Manfred Hauptreif:

      Bei global 1,475 Mrd zugelassenen Fahrzeugen, größtenteils Verbrenner, müssen wir uns hier in D über diese Frage auch keine Gedanken machen.

    • @Manfred Hauptreif:

      Diese Frage ist für mich belanglos - ich wage den Umstieg für mich und meine Nächsten. So kann ich mir auch Abends noch relativ guten Gewissens im Spiegel in die Augen schauen.

  • die Ladesäule auf unserem Firmenparkplatz wird seit einem jahr nicht genutzt. Die leute vom Land kommen mit gratissstrom vom carportdach zurecht und kaufen sich da keinen Strom teuer ein. Alle anderen haben keine Zeit, nach 2 stunden das Auto wieder umzuparken bzw fahren eh nen verbrennen weil sie zuhause nicht laden können.. irgendwie ist das ohne wallbox o. ä. alles nix..

  • Hört sich so an, als wenn wir Landbewohner im Gegensatz zu Stadtbewohner reich sind! das stimmt aber absolut nicht!

    Hinzu kommt Strom vom Dach ist definitiv nicht umsonst und somit ist das auch nicht richtig

    • @Marcelo:

      also meine landbweohnenden Kollegen zahlen gar nix für ihren Solarstrom den sie ins auto laden.. ich tanke für rund 150 euro im Monat.. da hat sich ein Solarpaneel doch schnell amortisiert. da kann ich in der city nur von träumen.. aber aufs Land ziehen will ich deswegen auch nicht..

  • Moin Moin,



    Schöner Artikel zum schmunzeln und nachdenken.



    Zwei Kommentare von meiner persönlichen Seite:



    -Wohne im Speckgürtel einer Großstadt, einzig kann nicht ich nicht tagsüber gratis laden wenn mein Auto vor der Firma steht. Nur zur Info



    - leider ist der Markt des öffentlichen Ladens z.T. ein Graus: spezielleKreditkarte, oder App, oder Karte vom Betreiber needed. Unterschiedliche Preise für unterschiedliche Ladegeschwindigkeiten oder nicht Mitglieder. Das ist echt nervig.



    Mfg

  • Komisch alle machen positive Erfahrungen mit dem Laden nur ich nicht, warum? Also ich fahre ein Plug in Hybrid mit 100 km Reichweite! Dürfte also eigentlich kein Problem sein! Viel elektrisch zu fahren, ich kann mein Auto zwar nicht an meinem Wohnort aufladen, ALSO willkommen in der realen Welt. Zum Arbeiten fahre ich 50 km einfach, kann dort laden passt also. Schön dass es rechnerisch 17,3 Autos pro Ladesauele gibt, Fakt ist aber auch dass an jeder Ladesäule 16 schon vor mir dastehen, und wenn sie Laden dauert es dann 3-4 h bis die wieder wegfahren. Das ist unabhängig von der Ladedauer ! Viele nutzen die max Parkdauer an der Ladesäule komplett aus um Besorgungen etc. zu machen! Warten auf eine freie E-Säule macht also keinen Sinn!



    Dann wie oft passt die Ladekante nicht, oder der Ladevorgang bricht nach 10 min ab, etc. Sorry aber ich bin nach diesen Erfahrungen nicht bereit meinen Hybrid gegen ein voll elektrisches Auto zu tauschen! Für mich ist der Hybrid die clevere Alternative!

    • @Thomas Zwarkat:

      Ich teile Ihre Erfahrung nicht. Bisher keine/kaum Verfügbarkeitsprobleme (zumindest im Inland, im Ausland waren wir noch nicht mit dem E-Auto). Wenn man am Sonntagabend/Nacht mit der Familie nach Hause fährt erlebe ich mit dem E-Auto eher einen riesigen Vorteil bei der Park-Problematik, da ich an der Ladesäule stehen darf (natürlich nur wenn ich lade - dann aber die ganze Nacht hindurch).

    • @Thomas Zwarkat:

      Manchmal frage ich mich ob das Problem nicht auf der Bedienerseite liegt...



      Ich hatte das noch nie, dass eine Ladekarte nicht passt (habe nur 2) oder ein Ladevorgang abbricht.

    • @Thomas Zwarkat:

      Sie haben Ihre Entscheidung erst mal getroffen, auch Sie werden jetzt wohl erst mal Gründe dafür finden, warum sie richtig war und ist (klassischer bias, den haben wir alle zunächst mal). Probieren Sie vielleicht mal, auch die anderen zu sehen, als Training. Danke dabei für Ihre beschreibenden Punkte.

      Der Vorteil von reinen E-Autos ist, dass sie keine zwei Motoren brauchen und entsprechend ressourcensparender und/oder batteriestärker unterwegs sein können.



      (Wer ingenieursmäßig richtig Mitnehmmasse sparen will, wird nach wie vor für den kürzeren bis mittleren Bereich gleich auf Rad, E-Bike oder Lastenrad gehen)

      • @Janix:

        "Der Vorteil von reinen E-Autos..." dürfte jedem bekannt sein. Der logische Grund für den Plug-In-Hybriden hat der Vorposter schon mitgeliefert: Er kann zu Hause nicht laden. Das ist aktuell in den meisten Fällen der Grund, der gegen einen Stromer spricht.

        Von daher macht die ungefragte Belehrung nicht viel Sinn.

  • In meiner unmittelbaren Umgebung fiel in letzter Zeit immer häufiger wieder der Begriff "Hybrid-Auto".



    Offensichtlich haben die vielen guten Argumente und Tatsachen zur verbesserten Infrastruktur viele KonsumentInnen noch nicht ausreichend überzeugen können.

    • @Martin Rees:

      Erst mal mit dem kleinen Zeh ins Wasser, auch wenn es eigentlich warm wäre.



      Die teure Werbung, der Lobbyismus der Autoindustrie muss vielleicht auch einfach langsam aus unseren Körpern ausheilen.

  • Wer etwas für diese Welt tun möchte, überlegt noch mal, ob es ein Umzug, ein E-Bike zum nächsten Bahnhof, eine Fahrgemeinschaft o.ä. nicht auch tut, ob also überhaupt irgendein Auto sein "muss". Und ja, ich kenne Land selbst.

    Doch dass E das kleinere Übel, konkurrenzfähig und billiger insgesamt ist, sollte ansonsten bekannt sein. Mal den Kopf freischütteln von der teuren Dauerreklame der Abzocker von der Autoindustrie wäre ein erster Schritt.

    • @Janix:

      Wer sich von Werbung beeinflussen lässt ist selbst schuld. Mich lockt nichts zum Kauf eines teuren Neuwagens.

    • @Janix:

      Dann kenne Sie das Land nicht gut genug! dann kennen Sie das Land wo Zug und Bahn funktionieren ist aber in den meisten Fällen nicht der Fall

  • In diesem Artikel stecken viele Vorurteile drin…Es gibt nicht nur „Skeptiker:innen“ und Freiheitsliebende, die sich gegen den Kauf eines e-Autos entscheiden. Es gibt verschiedene Gründe. Menschen mit Kindern müssen schon ziemlich viel planen und sind einfach froh, wenn sie zu allen Herausforderungen langer Autofahrten nicht noch große Planungen zur Fahrt anstellen müssen, vor allem mit Kleinkindern und Babies. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus ziemlich weit oben in einer Wohnung. Es gäbe hier keine Möglichkeit das Auto von Haus aus zu laden, wir können es nicht mal vor dem Haus parken. Wir müssten immer eine Ladestation aufsuchen. Wer im Einfamilienhaus wohnt und auch vor der nächsten Fahrt mal das Auto eben in der Garage laden kann, ist hier natürlich in einer sehr privilegierten Situation. Es braucht einfach noch Zeit und Entwicklung. Was man aber jetzt tun kann, ist den Öpnv ausbauen und kostenfrei oder wenigstens günstiger machen. Dann würden viele Menschen auch mal ihr Verbrennerauto stehen lassen.

    • @Julibuli:

      Die von Ihnen genannten Gründe sind gar keine Gründe dagegen, sonder eher dafür. Gerade mit Kindern, insbesondere mit Babies macht man doch ohnehin bei langen Fahrten mehrere Pausen. Ein Zeitverlust durch Ladestops ist daher nicht wirklich existent.

      • @charly_paganini:

        Es geht offensichtlich nicht um lange Fahrten.

    • @Julibuli:

      Wenn das ganze Geld nicht an Autoindustrie/Flieger ginge und/oder an dessen Umweltschäden, hätten wir wieder einiges an Ressourcen für einen ÖPNV und ein Radwegnetz auch in der Fläche.



      Pendelbezuschussung über die Steuer, direkte Zahlungen und "Neukaufprämien", "Dienstwagen", "kostenlose" Parkflächen, CO2, Lärm, Unfalltote, Feinstaub, Straßenbau, ...



      E-Autos sind nur ein kleineres Übel. Autos bezuschussen muss schleunigst aufhören und das ganze Geld muss wieder von der Autoindustrie zurückgeholt werden, solange es die überhaupt noch gibt.

      • @Janix:

        Darüber machen Sie sich mal keine Sorgen. Die Nachfrage nach KfZ steigt global gesehen jedes Jahr.

      • @Janix:

        Wenn Sie schon Subventionen ansprechen. Machen Sie sich mal kundig, wieviel Subventionen in den ÖPNV jetzt schon fließen. Wenn alle ihrem Rat folgen würden, benötigt der ÖPNV noch mehr Subventionen, aber es ist keiner mehr da, dem man Mut noch mehr Steuern belasten kann.

      • @Janix:

        Was machen Sie eigentlich außer dem missionieren aus Ihrer Blase heraus?



        Da es (noch) keinen gesetzlichen Zwang gibt, und hoffentlich auch nie geben wird, ist es doch jedem einzelnen und jeder Familie frei gestellt, für welche Art der Fortbewegung man sich entscheidet. Und wenn aus Zeitgründen auch in der Stadt mit dem Auto morgens zum Bäcker gefahren wird, dann ist es halt so. Geht außerhalb der Familie doch niemand etwas an.

  • Ich versuche gerade ein 6 Jahre altes E-Auto zu verkaufen. Mein neues Auto ist wieder ein Verbrenner.

    • @Zven:

      Sehen Sie, wir werden im kommenden Jahr unseren Verbrenner verkaufen und das 2. EAuto kaufen. Keiner will mehr mit dem Verbrenner fahren.

      PS: das aktuelle eAuto ist unser Hauptfahrzeug mit dem es in Urlaub geht…

    • @Zven:

      Etwas günstiger noch bzw. mit einer Art Garantie für die Batterie?



      Den Verbrenner neu jetzt würden Sie recht sicher kaum noch verkauft bekommen. Immer weniger Tankstellen, weniger Raffinierien heißt entsprechende Preise, die sich niemand mehr an den Reifen binden möchte.

      • @Janix:

        Immer weniger Tankstellen?

        Jahr Straße Autobahn Gesamt



        2024 14.084 358 14.442



        2023 14.106 358 14.464



        2022 14.093 359 14.460



        2021 14.070 359 14.429



        2020 14.100 359 14.459



        2019 14.091 358 14.449



        2018 14.099 360 14 459



        2017 14.118 360 14.478

        www.bft.de/daten-u...-tankstellenanzahl

  • "Und dass E-Mobilität gerade auf dem Land nicht mal ansatzweise dabei ist, sich durchzusetzen"

    Mmhh, ist das denn so? Bei meinen Kollegen aufm Land mit eigenem oder partiell gemieteten Häuschen mit Garage sprießen die E-Autos nur so.



    Ich bin bislang beim Plugin-Hybriden gelandet, eben weil ich direkt an meinem Stellplatz nicht laden kann. Da ich mittlerweile auf Arbeit lade, bin ich trotzdem bei ca. 80% Strom.

    Ein sinnvoller Hybrid-Nutzer ;-)

    • @Co-Bold:

      exakt. alle e-auto Fahrer die ich kenne, wohnen auf dem Land und haben solar auf dem Carport. fahren also gratis. Dazu keine steuern bis 2030.. ich bin definitiv neidisch, aber in der stadt ohne wallbox.. wie soll das gehen? schön nach 2 stunden wieder los und erstmal umparken? ist doch unrealistisch..

      • @Powow:

        genau das ist auch eine Realität. Als Laternenparker habe ich nun mal keine Wallbox und beim Arbeitgeber kann ich auch nicht laden. Die nächste Lademöglichkeit wäre beim Aldi, 800 Meter entfernt. Aber dort geht um 20 Uhr die Schranke runter bis zum nächsten Tag um 7 Uhr. Benötige mein Auto aber um 5.30 am Morgen.

    • @Co-Bold:

      Auf dem Land ist der Platz für Solar und Steckdose gar kein Thema.

  • Für Reisen ins Ausland, wo die Ladeinfrastruktur noch nicht genug ausgebaut ist - etwa Kroatien oder Süditalien, empfehlen sich mobile Wallboxen, etwa Juice Booster 3 air - Note 1,6. Alles Nullproblemo 🫠



    Gute Fahrt 🚘

    • @Alex_der_Wunderer:

      dann braucht man also nur noch eine steckdose, die an den meisten Stellplätzen halt leider auch fehlt.. man muss immer irgendwie nach Strom suchen.. und solange das so bleibt wird es die leute immer abhalten elektro zu fahren..

      • @Powow:

        Na ja. Das glauben Sie aber nicht selbst, dass man nach einer Steckdose suchen muss. Man muss vielleicht mit dem Vermieter klären, wie man den Strom bezahlt, aber das es keinen Strom gibt?!

        • @Strolch:

          Öhhm doch, habe ich 2 Jahre lang versucht, eine (abschließbare) Steckdose an meinem Platz in der TG zu bekommen. Sogar angeboten, die INstallation zu bezahlen. Wird sich immer wieder rauslaviert.

        • @Strolch:

          Stellplatz mit Stromanschluss ist leider kein Standard.. geschweige denn eine wallbox. Hatte noch nie die Möglichkeit am auto Strom zu nutzen ohne ein megalanges Kabel zu verlegen..

        • @Strolch:

          das meine ich allerdings sehr ernst. wie genau soll ich denn Strom aus meiner steckdose/Wohnung zum auto kriegen? darf ich mitten in der stadt ein Starkstromkabel aus meinem dann offenen Fenster (im eg auch super) quer über die Straße zu dem einzigen Parkplatz in der Nähe tüdeln? muss ich das ggf beaufsichtigen? ich kann mir da echt keine sinnvolle Variante vorstellen..

  • Es gab Zeiten, da war auch die Fahrt ins Ausland mit Verbrennermotor mit ähnlichen Fragen belastet: Muß ich vorher Benzingutscheine kaufen? Und gelten die vom letzten Jahr noch? Gibt es an jeder Tankstelle auch Diesel? Ist Selbstbedienung üblich? Erwartet der Tankwart ein Trinkgeld? Welche Oktanzahl hat das Benzin? Sollte man schon tanken, wenn der Tank noch viertelsvoll ist, um nicht liegenzubleiben? Kann ich mit Euroscheck oder DM bezahlen? Streiken gerade die Tankwagenfahrer? ...



    Hoffen wir, daß sich auch bei der Elektromobilität vieles vereinfacht. Niederschwelligkeit bei der Benutzung ist ebenso wichtig wie der Preis, wenn nicht noch wichtiger.

    • @Ulrich Hartmann:

      Jupp. Die Diskussion hier sollte eigentlich eine temporäre bleiben. :-)

  • Gegen gefühlte Wahrheit kann man wenig machen.

    Man kann mit dem E-Auto genauso spontan und ohne Planung los, wie mit dem Verbrenner. Das einzige, was passieren kann, ist das man mehr für den Strom bezahlt als nötig. Wer es einfach möchte - Entschuldigung für die Schleichwerbung - zahlt 10 oder 12 Euro an Tesla oder Ionity. Im Anschluss dann 39ct/kwh (im Ausland teilweise weniger und teilweise mehr) an Ladesäulen des jeweiligen Anbieters und ist günstig unterwegs. Bei 900km braucht man halt zwei bis drei Ladestopps und verliert ca. 2-3 x 25 Minuten (je nach Auto). Wer bei einer zehn Stunden fahrt, keine Zeit für 50 bis 75 Minuten Zeit für Pause hat, ist evtl. eher auf der Flucht.

    • @Strolch:

      „Gegen gefühlte Wahrheit kann man wenig machen.“

      Sehr schön geschrieben

    • @Strolch:

      sehr schöne Ergänzung!

  • P.S.:



    "Für den nächsten spontanen motorisierten Frankreich-Trip übrigens nicht vergessen: Für die Einfahrt in eine Umweltzone, zum Beispiel in Paris, sind die kostenpflichtigen Umweltplaketten Crit’Air nötig. Online bestellen, knapp 5 Euro inklusive Versand. Je nach Stadt müssen die schlechten bis mittleren Schadstoffgruppen draußen bleiben. Die Verbrennerwelt bekommt zunehmend Grenzen."

    Sie ahnen nicht, wie froh ich bin, dass mich mein Navi - das nur die kürzeste oder schnellste Strecke mit oder ohne Umweltzone kennt - endlich nicht mehr durch Lyon schickt. Lyon ist jetzt Umweltzone :)

    Paris hat übrigens ein hervorragendes Metro-System und ist wunderbar mit dem Zug oder, wenn es sein muss, mit dem Flugzeug zu erreichen.

  • "Schließlich laden Hausbesitzer ihren Pkw mit Solarstrom vom Dach quasi kostenlos."

    Gute Nachrichten aus der Welt der Reichen. Oder sind wir inzwischen alle Hausbesitzer und ich habe es nicht gemerkt?

    • @Jalella:

      Sind Sie der Meinung das Hausbesitzer pauschal reich sind?

      • @Tom Tailor:

        Ja,

        Wie ich letztens von Tom Tailor gelernt habe, haben Millionäre und Milliardäre, generell reiche Menschen, keine Geldberge, sondern beziehen ihren Reichtum durch Aktien oder Immobilien.

        Und ein Haus wird wohl eine Immobilie sein.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Tja, also ich kenne Menschen, die haben sich ein Haus gebaut welches frisch finanziert wurde und sind verschuldet bis unter die Dachlatte. Die drücken jeden Monat 50 Prozent ihren Einkommens an Zins- und Tilgungsraten an die Bank ab. Reichtum ist definitiv was anderes.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Der normale Einfamilienhausbesitzer hat eher keinen Geldberg, sondern eine Schuldenberg und das oft bis in den Ruhestand. Da jetzt von "reich" zu sprechen, zeigt eigentlich nur Ihre Unkenntnis.

    • @Jalella:

      Ich danke herzlich, dass ich much hier nur anschließen muss als mietswohnungbewohnender Landbevölkerungteil ohne irgendeine Elektrizität in der Garage - die auch hier in der Kleinstadt kein Standard ist, da hatte ich einfach mal Glück beim Mieten.



      Ich hoffe schlicht, dass die motorisierte Kiste noch so lange hält, bis alle mitwohnenden und -fahrenden Familienmitglieder kräftig genug sind für viele Berg-Tal-Kilometer per Pedelec. Kohle sparen für ein E-Auto? Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

  • Mit meinem Benziner ins Ausland: Strecke gesamt: 1900 km, 2 Übernachtungen.

    Ich kümmere mich weder um Tankstellenbetreiber, noch lade ich eine oder eher mehrere Apps herunter, ich brauche auch keine Übersetzer-App, die Zapfpistole passt immer in meinen Tankstutzen.

    Ich tanke voll, bevor ich abfahre und zweimal auf der Strecke. Ich weiß, dass ich ohne nachzutanken sicher an mein Etappenziel komme, auch bei Stau oder Umwegen. Eine Tankfüllung reicht 880 km weit.

    Ich fahre regelmäßig eine Strecke, auf der ab Ostern bis in den September auf einer Länge von etwa 1000 km Diebstähle und Überfälle aller Art zur Tagesordnung gehören. Ich bin eine Frau und fahre allein und sehr froh, dass ich bis ins Hotel fahren kann, ohne unterwegs eine halbe Stunde oder länger auf einem Rasthof die Batterie aufladen zu müssen.

    Ich werde diese Strecke noch ein paar Jahre fahren. Wenn das Laden eines E-Atuos genauso schnell und unkompliziert funktioniert wie das Betanken eines Benziners und die Reichweite stimmt, steige ich um. Vorher nicht.

  • Einfach wäre ja schon mal alle Ladesäulen für alle gängigen Bezahlkarten frei zu schalten und die Preise transparent zu machen.

    • @Axel Schäfer:

      Da wird man noch eine Weile warten müssen!

  • Wäre dabei, wenn mir ein E-Mobil nebst Infrastruktur und Zeit das bieten kann!

    Bin oft in Italien, bis runter nach Kalabrien/Sizilien. Ein Standardauftakt ist: nördlich von Darmstadt über Basel, den Gotthard-Tunnel, die Mailand-Tangenziale bis südlich von Parma. Zwischen 800 und 900 Kilometer, fast nur Autobahn und mit einer längeren sowie zwei kürzeren Pausen.

    Und eben Pausen, wo es schön ist, es mir gefällt. Ohne Planung oder gar Ladesäulendiktatur! Womöglich noch Zusatzübernachtung. Denn tanken/laden unterwegs brauche ich mit dem Diesel nicht.

    • @sutrebe:

      Solange es noch weiter geht wird nicht wohin gefragt.

    • @sutrebe:

      "...mit einer längeren sowie zwei kürzeren Pausen."

      Super. Genua richtig um zu laden 😉

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Hatte doch geschrieben:

        "Und eben Pausen, wo es schön ist, es mir gefällt. Ohne Planung oder gar Ladesäulendiktatur!"

        aka Stress ...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Tippfehler. Es muss Genau und nicht Genua heißen.

    • @sutrebe:

      Die Fähre ab Genua? Freciarossa-Züge? Doch mal Italien dazwischen genießen? - einer der Vorteile gegenüber dem Fliegen, nebenbei.

      • @Janix:

        Und das mit dem Zug ...?



        In der Einsamkeit der herrlichen Berge in Kalabrien oder Sizilien, wo ich mich gern rumtreibe, da fährt kein Zug, oft nichtmal ein Bus.



        Eine entsprechende Ladesäuleninfrastruktur wird da noch lange, sehr lange auf sich warten lassen.

      • @Janix:

        Die Fähre Livorno -> Palermo habe ich bereits zweimal genutzt.



        Blöd nur für E-Mobilisten, dass die Fährbetreiber, deren Versicherer jetzt anfangen, E-Mobile auszuschließen, von/nach Griechenland schon länger.



        tff-forum.de/t/gnv...en-balearen/322702

  • Ich habe manchmal den Eindruck man hat an einem Punkt der Entwicklung einfach aufgehört was die Ladeinfrastruktur angeht.



    In 10 Jahren wird irgendwem auffallen, dass Leute sehr viel Zeit an den kümmerlichsten Plätzen hinterm Burgerkingparkplatz verbringen. Ohne Baum, Spielplatz oder Sitzbank.

    • @drum:

      das Konzept mit den Ladesäulen ist aus meiner sich eh falsch.. austauschbar akkus mit einer Art Pfandsystem wechselbar an der Tanke.. die Infrastruktur dafür steht und alle wären happy.. abgesehn von den autobauern, die sich dafür auf ein akkukonzept einigen müssten.. aber wir bauen lieber 1000 verschieden Säulen und Tarif und wandern uns, dass den Leuten das zu doof ist..

  • My Car Is My Carstle. Antriebsart ist nicht so wichtig. Das kann der ÖPNV nicht ausgleichen. Leider.

  • Fazit, des Menschen Wille ist sein Himmelsreich. Ansonsten, für mich tritt der Freiheitsverlust erst beim Radelverbot ein. Tipp an die Journalistin, Uelzen-Paris ist bretterflach, mit leichtbepacktem Rad (nicht E Rad, Braunkohle nein Danke) in fünf Tagen zu schaffen, auch für einen mässig trainierten Rentner wie mich, und man sieht mehr.

    • @Jo Lang:

      "...in fünf Tagen zu schaffen..."

      Die Autorin schreibt von einem verlängertem Wochenende...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Och Gotterla, den Bogen von E-Bikes (=supergeringer Stromverbrauch) zu Braunkohle (=beim radelfreundlichen Wetter in dieser Jahreszeit fast nicht mehr zur Stromerzeugung vonnöten) muß mensch auch erstmal hinkriegen.

  • Ich habe das Gefühl, dass die Autorin selbst kein E Auto fährt. Auf die ganze Planerei kann man getrost verzichten wenn man nicht gerade auf der Jagd nach den günstigsten Ladetarifen ist. Wenn ich ins Ausland fahre gebe ich die Route in mein Navi ein und die Ladeplanung folgt vollautomatisch. Damit man nirgends auf dem letzten Prozent ankommen muss, gebe ich vor wie niedrig die Restkapazität sein darf. Ist eine gewählte Säule belegt navigiert das Auto um. Ob eine Säule belegt ode defekt ist, sehe ich in der Ladeapp. Hat bisher immer funktioniert. Alles ganz easy.

    • @charly_paganini:

      Super! Mach weiter so!



      Aber bitte lasst mich entscheiden, welches Auto zu mir passt! Auf Druck reagiere ich mit Gegendruck.

  • Bis auf Weiteres erscheint mir der Plug-In-Hybrid die beste Lösung. Im "Regionalverkehr" immer elektrisch - bei weiteren Strecken flexibel. Meine Erfahrungen sind nur positiv. - Jaaaa, ich habe ja gesagt: Bis auf Weiteres!

  • Ein wesentlicher Punkt ist aus meiner Sicht noch, dass die Kapazität der Batterien über ihre Lebensdauer hin merkbar abnimmt. Ist natürlich besser geworden und wird sicher noch verbessert werden.

    Viele Autofahrer können nicht alle 4 Jahre einen neuen Wagen kaufen, sondern behalten den aktuellen auch schnell mal über 10 Jahre. Das ist aktuell noch schwierig.