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IGH-Gutachten zum KlimaschutzHaftbar für Schäden auf dem ganzen Planeten

Christian Rath
Kommentar von Christian Rath

Das Gutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag stärkt Klimaklagen weltweit den Rücken. Damit es wirkt, muss es weltweit akzeptiert werden.

Kraftwerk in Ohio, USA: Nach dem Urteil des IGH können auch Staaten wie die USA für den Klimawandel haftbar gemacht werden Foto: Jason Whitman/Zuma/imago

D er Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat ein Gutachten zum Klimaschutz veröffentlicht, das deutlich radikaler ausfiel als erwartet. Danach sind alle Staaten zu einem anspruchsvollen Klimaschutz verpflichtet, selbst wenn sie (wie die USA) aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen. Die Staaten müssen sich am 1,5-Grad-Ziel orientieren. Geschädigte Staaten sollen Industriestaaten für den Klimawandel haftbar machen können.

Für Deutschland hieße das, wir müssten eigentlich sofort klimaneutral werden. Und es drohen billiardenschwere Klagen für die Folgen des Klimawandels in anderen Teilen der Erde.

Anspruchsvolle Klimaziele sind gut, wenn sie weltweit akzeptiert werden. Das IGH-Gutachten kann hierbei hilfreich sein, weil es einen globalen Anspruch hat. Auch wenn das Gutachten selbst nicht verbindlich ist, können sich darauf nun Klima-Kläger weltweit berufen. Gerichte finden hier weitere rechtliche Stützen, um Behörden und Regierungen zu besserem Klimaschutz zu verpflichten.

Von selbst werden Regierungen das IGH-Gutachten derzeit aber wohl kaum aufgreifen. Klimaschutz ist nicht mehr populär, anders als noch vor vier Jahren. Damals konnte das Bundesverfassungsgericht in seinem Klimabeschluss den Schwung der Fridays-for-Future-Bewegung aufgreifen und verstärken. Die Politik bekannte sich nach dem Karlsruher Mahnruf sofort dazu, ihre Anstrengungen zu beschleunigen. Man hatte den Eindruck, Karlsruhe rannte offene Türen ein.

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Das ist vorbei, heute sind die Doors of Opportunity, Möglichkeitstüren, wieder geschlossen. Umweltschützer und andere fortschrittliche Bewegungen sind weltweit in der Defensive. Der Klimaschutz (und nicht der Klimawandel) gilt als Gefährdung des eigenen Wohlstands. Möglicherweise wird das IGH-Gutachten einfach ignoriert, vielleicht löst es sogar neue Widerstände gegen das Völkerrecht aus. Die strengen Haftungsregeln werden die Abwehrtendenzen gegen strengere völkerrechtliche Vorgaben eher verstärken. Es ist einfach nur tragisch.

Falls es aber dem Bundesverfassungsgericht in seinem nächsten Klima-Urteil gelingt, die drängenden Impuls des IGH aufzugreifen und damit auch die Bevölkerung zu erreichen, dann könnte Deutschland ein Modell für den Westen sein; ein Modell für den Westen nach Trump, muss man wohl einschränkend sagen.

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Christian Rath
Rechtspolitischer Korrespondent
Geboren 1965, Studium in Berlin und Freiburg, promovierter Jurist, Mitglied der Justizpressekonferenz Karlsruhe seit 1996 (zZt Vorstandsmitglied), Veröffentlichung: „Der Schiedsrichterstaat. Die Macht des Bundesverfassungsgerichts“ (2013).
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26 Kommentare

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  • taz: *Klimaschutz ist nicht mehr populär, anders als noch vor vier Jahren.*

    Keine Sorge, denn das wird sich in einigen Jahren schnell ändern. Ein paar Klicks im Internet und schon habe ich die Sätze gefunden, die ich suchte: **Die globale Durchschnittstemperatur ist bereits um etwa 1,1 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten gestiegen. Europa und andere Regionen erleben zunehmend (!!!) Hitzewellen und Dürren, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Extreme Niederschläge und Überschwemmungen sind ebenfalls eine Folge des Klimawandels, wie die Ereignisse in Europa im letzten Jahr zeigten.**

    Aber das ist jetzt erst einmal total egal, denn die Hauptsache ist ja, dass das klimaschädliche Wirtschaftswachstum und das zerstörerische Monopolyspiel der Reichen und Mächtigen "zunächst einmal ungestört so weitergehen kann". Ein 'unverbindliches Gutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag' ist ja ganz nett, aber das wird die Verursacher des Klimawandels nicht sonderlich interessieren, deshalb werden auch Klimaklagen erst mal weiterhin so enden, wie erst kürzlich bei dem peruanischen Bergbauer Saúl Luciano Lliuya.

  • IGH, ein zahnloser Tiger



    Wen interessiert schon das Urteil der IGH, wenn man einfach durch austreten aus den Vereinten Nationen nicht mehr haftbar ist. Oder glaubt wirklich jemand dass China, die USA oder Russland irgendwelche Länder für ihre Abgase entschädigen?

  • "Damit es wirkt, muss es weltweit akzeptiert werden."



    Was nie passieren wird.

    Also ist der komplette Artikel, wie auch das Urteil, obsolet.

  • Im Prinzip ist es richtig, wenn „der Verursacher“ für alle Folgen seines Tuns haften muss. Aber wer ist der Verursacher in komplexen weltweiten Strukturen? Ist da die Fokussierung auf (temporäre) nationale Gebilde, sich permanent verändernde Organisationsform- und Besitzstrukturen wirklich zielführend? Vielleicht für zukünftiges Handeln, wo entsprechende Anforderungen direkt direkt „eingepreist“ und damit Rechtssicherheit berechenbar gemacht werden können. Aber der per,Anette Versuch, Vergangenes mit heutigen Maßstäben nicht nur zu messen, sondern auch klar zu berechnen, ist ein ressourcenverschlingender Irrweg. Das heißt nicht, dass die besonders Profitierten nicht auch besonders viel bezahlen könnten und sollten. Aber man sollte aufhören, daraus ein echtes Rechenexempel statuieren zu wollen, sonst landet man nur im ideologischen Nirwana aller möglichen Politextremisten.

  • "Haftbar für Schäden auf dem ganzen Planeten"



    Die Überschrift als auch der Artikel suggerieren, dass hier tatsächlich Staaten zur Verantwortung gezogen werden können.



    Allerdings unterlässt es der IGH als auch der Artikel, zu umreißen wie das von Statten gehen soll. Denn 'haftbar' heißt jemanden rechtlich zur Verantwortung zu ziehen und Schadensersatz oder andere rechtliche Ansprüche geltend zu machen oder ein Unterlassen durchzusetzen.



    Und genau da ist doch Schluss. Wer oder was will China, die USA oder Russland zur Verantwortung ziehen? Das IGH wird von diesen und anderen Staaten nicht anerkannt und der Rest der Welt hat keine Möglichkeiten, diesen teils Top-Emmitenten die Rechtsprechung des IGH aufzuzwingen.



    Eine Rechtsprechung ist immer nur so viel Wert, wie sie auch in der Lage ist durchgesetzt zu werden.

  • China produziert jährlich weltweit am meisten CO2, etwa 32 %. Glaubt denn irgendjemand das China eine Klage gegen den chinesischen Staat zuläßt. Deutschland ist mit 1,5 % dabei.

    Und China, USA und Rußland erkennen den Internationaler Gerichtshof gar nicht an.

    • @Martin Sauer:

      Wir wissen schon: China schlecht. Und China schlecht heißt: Deutschland muss nichts weiter tun. Tatsache ist, dass Europa und die USA historisch das meiste CO2 in der Atmosphäre ausgestoßen haben. Und dass China weit voraus ist, was emissionsarme Technologie angeht. Dieses China-bashing ist überflüssig und unproduktiv.

      • @Kahlschlagbauer:

        Die aktuellen Tatsachen lassen Sie also vollkommen unter den Tisch fallen und konzentrieren sich auf die Vergangenheit? Die aktuellen 32% von China sind nun mal Realität und es werden noch mehr werden, wenn die zusätzlichen Kohlekraftwerke in Betrieb genommen werden.

      • @Kahlschlagbauer:

        "Tatsache ist, dass Europa und die USA historisch..."



        Historisch. Ja.



        Argumentieren wir hier über die Gegenwart, oder verlieren wir uns in geschichtlichen Interpretationen?

        • @Encantado:

          Ich gehe noch weiter; nur weil bestimmte Parteien in der Vergangenheit etwas falsch gemacht haben, berechtigt dies heutzutage niemanden, diese Fehler aufzurechnen und selbst zu begehen.

      • @Kahlschlagbauer:

        Das Auflisten von Tatsachen ist kein China-Bashing.



        Diese infantile Kritik, sobald mal jemand anderes als der "böse Westen" auch nur ansatzweise kritisiert wird, ist nervig. Insbesondere die Unterstellung, dass man eigentlich wollte, dass Deutschland also nichts tun muss.



        Das ist ein destruktiver Diskussionsstil.



        Sie hätten natürlich auch etwas zu dem wesentlichen Aspekt von Herrn Sauers Beitrag schreiben können.



        Glauben Sie, dass China eine solche Klage zuließe?

  • Wer das Recht bis zum Brechen biegt, auch mit gutem Vorsatz zerstört seine Grundlage.

    Voraussetzung für Anspruch auf Schadensersatz ist ein klar nachweisbarer Zusammenhang zwischen einem Verursacher und einem Geschädigten.



    Wenn alle für alles bei allen verantwortlich sein sollen, ist das nicht gegeben.

    Wir können auch auf Anhieb sagen, wer diesem Gericht sagen wird, was es mit seinen Ansichten machen kann. Das werden die Amerikas, Afrika und Asien sein.

    Damit bleiben als mögliche Verursacher noch die willigen Opferstaaten in Europa übrig, die dann auf Kommando ihre Industrie zerstören und das Atmen einstellen

    Die Alternative ist das Gericht grundsätzlich zu ignorieren. Ist, dass das Ziel?

    • @Octarine:

      Die Attributionswissenschaft ist weit genug fortgeschritten, um direkte Zusammenhänge herzustellen. Historisch gesehen haben Europa und Nordamerika den Großteil der GHG in der Atmosphäre ausgestoßen. Uns jetzt als Opfer hinzustellen braucht schon eine ziemliche Verrenkung.

      • @Kahlschlagbauer:

        "...direkte Zusammenhänge herzustellen. Historisch gesehen..."



        Schadenersatz aufgrund erlaubter Handlungen in der Vergangenheit zu fordern, ist jetzt irgendwie auch recht abenteuerlich.



        "Uns jetzt als Opfer hinzustellen braucht schon eine ziemliche Verrenkung."



        Die Verrenkung besteht simpel darin: wenn 'wir' zahlen und alle anderen nicht, kann das nicht richtig sein. Wer das befürwortet, verrenkt sich erheblich.

      • @Kahlschlagbauer:

        "Historisch gesehen haben Europa und Nordamerika den Großteil der GHG in der Atmosphäre ausgestoßen."

        Ich denke, dieser Punkt wird von niemanden ernsthaft bestritten. Also von niemanden, der in dieser Diskussion ernst zu nehmen ist.



        Dennoch ist diese Strategie kaum durchsetzbar. Ihre von mir zitierte Aussage ist eine Pauschalaussage, aber um ein Urteil für Schadensersatz zu fällen, muss die Schadenshöhe exakt messbar und z. B. einem Staat genau zuzurechnen sein.



        Wie soll das funktionieren?



        Ich halte das für unmöglich, aber wer weiß, vielleicht gibt es ja einen Weg.



        Aber wenn man diesen Weg gefunden haben sollte, muss er auch akzeptiert werden. Und zwar von allen Beteiligten. Wenn sich Nicht-Kooperation lohnt, warum sollte man dann kooperieren?

      • @Kahlschlagbauer:

        Vor einem ordentlichen Gericht bedarf es eines "zweifelsfreien" Kausalzusammenhanges zwischen einem konkreten Verursacher "A" und einem konkreten Geschädigten "B".

        Statistische Wahrscheinlichkeiten von Kausalzuordnungen, die für politische Diskussionen verwendet werden, sind etwas anderes.

      • @Kahlschlagbauer:

        Seien Sie einfach etwas geduldig und das historische ist in seiner Größe nicht mehr von Relevanz. Indien baut Wohlstand auf, der co2 ausstoß der unter sonstigen Länder nimmt stetig zu und der Afrikanische Kontinent hat erheblich Nachholbedarf.

        Und ja, es gibt eine historische Verantwortung. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die einen ihren Lebensstil nicht nach unten anpassen wollen und die meisten Menschen auf der Welt mehr Wohlstand gerne hätten. Und das kann man ihnen nicht verdenken, aber beide machen das Leben in der Zukunft auf dem Planeten etwas schwieriger.

  • "Für Deutschland hieße das, wir müssten eigentlich sofort klimaneutral werden. "

    Nein. In dem Artikel zum Gutachten steht "wenn sie ihre Klimaziele nicht einhalten". D ist aber - noch - auf Kurs. Die Ziele werden vielleicht oder wahrscheinlich 2030, 2040 gerissen. Erst dann ist eine Klage mit dem Gutachten als Grundlage möglich. Wer weiss, wie es dann aussieht. Allerdings ist 2030 schon in fünf Jahren (:). Was heute nicht angeleiert und in Gesetze gegossen wird, wird zu spät kommen. Eher kommen Gesetze, die eine Verschiebung der Klimaziele ermöglichen (aufgrund von Rezession, sozialen Verwerfungen, etc etc).

    • @fly:

      Ganz genau so ist es. Deutschland hat seit der UN Klimakonferenz sein CO2 Ausstoss um 48 % gesenkt. Hat also die internationalen Klimaverträge eingehalten.

      Jetzt zu China, ja die bauen ganz viel Solarenergie dazu, zusätzlich aber auch 100 Kohlekraftwerke. Die Solaranlagen verhindern aber nicht das die Kohlekraftwerke zusätzliches CO2 produzieren. Und China hat seinen CO2 Austoss seit der Klimakonferenz um 20 % gesteigert. Trotz Solar. Hat 32% Anteil am jährlichen weltweiten CO2 Ausstoss. Deutschland 1,5 %.

      Glaubt denn irgendjemand ernsthaft ein chinesisches Gericht spricht einem anderen Land deswegen Schadensersatz zu.

  • Ein wichtiges Urteil..das klar die Verantwortlichkeiten (in diesem Fall) von Staaten aufzeigt.

    Allerdings liegt die Verantwortlichkeit eben nicht allein bei Staaten, sondern mindestens genau so bei jedem/r Einzelnen.



    Wer einen Lebensstil führt bei dem hohe CO2 Emissionen entstehen ist damit, der Rechtslogik diese Urteils zu Folge genau so zu Schadensersatz gegenüber allen Betroffenen weltweit verpflichtet.

    Natürlich wird dies in der Praxis nicht erzwungen werden können. Aber wenn Staaten versagen, dann müssen halt die einzelnen Verursacher in den Blick genommen werden. Denn jede/r einzelne ist nunmal (mit) verantwortlich.



    Das Problem abzutun, indem man bestimmte Parteien wählt..das ist einfach zu billig.



    Wenn also Staaten nicht für vertantwortliches handeln sorgen, dann müssen halt deren Bürger:innen in den Focus gerückt werden.



    Denn die größte Bedrohung der Menschheit verschwindet nicht, wenn man die Verantwortung immer nur abzuwälzen versucht (lieber Hr Merz & Co)..

    Nehmen sie also ihre Regierungsvertreter in die Pflicht..oder aber: denken Sie daran, wenn Sie sich ein größeres Auto kaufen..eine Flugreise oder Kreuzfahrt planen..zu viel Fleisch essen..usw.usw..

  • Ich sehe die Entwicklung im Ganzen als sehr gefährlich und gefährdend an. Die Weltordnung , die man Mitte des letzten Jahrhundert vereinbart hatte ist in Unordnung geraten. Es haben sich die Bedingung sehr deutlich geändert d.h. Weltbevölkerung und Industrieproduktion damit Energiebedarf. Auch zu nennen sind das Völkerrecht und Menschenrecht. Und diese werden gerade von autokratischen Staaten nicht respektiert. Die Rahmenbedingungen von damals passen heute nicht mehr. Hier muss eine neue Ordnung , ein neues Selbstverständnis geschaffen werden .

  • Ich frage mich, wie das in der Praxis aussehen soll.



    Nehmen wir einmal an, ein pazifischer Inselstaat möchte Deutschland verklagen.



    Wie wird die Streitsumme ermittelt? Wie wird die anteilige Schuld Deutschlands an der Streitsumme ermittelt?



    Und das bitte auf fundierter Grundlage.



    Und was passiert, wenn ein Urteil gesprochen wird, das aber nicht akzeptiert wird?

    Ich halte diesen Weg für wenig zielführend.



    Natürlich ist der kooperative Weg langwierig, frustrierend und hat keinesfalls eine Erfolgsgarantie. Der konfrontative Weg der Klage Entwicklungsländer vs. Industriestaaten wird aber sehr sicher nicht zum Ziel führen.

    Herr Rath führt es selbst aus und ich halte das für sehr wahrscheinlich: Das wäre vermutlich ein weiterer Sargnagel für das Völkerrecht. Staaten wie die USA oder Russland oder China wird das Gutachten wenig interessieren und in der Folge werden es die anderen Staaten auch kaum beachten, da sie sich kaum schaden würden, ohne dass dies etwas Positives mit sich brächte.

  • Rein von der Taktik her würde ich mal sagen es wäre besser erst mal zu klären wie man dieses Gericht und seine Urteile umsetzt und danach große Urteile zu veröffentlichen und Recht zu sprechen.

    So macht man das Gericht und das Recht lächerlich. Und das ist nicht im Interesse der Menschheit noch im Interesse des Planeten.

    Und es ist auch nicht neu das sich z.B. die USA nicht an das Gericht halten und Entscheidungen ablehnen. Also was soll diese Farce?? Die USA haben nicht mal die UN Kinderrechte unterzeichnet. Und der Rest der Welt hält sich ebenfalls nicht an die Urteile und Absprachen. Es ist ein Papiertiger, der zunehmend für politische Agenda missbraucht wird, statt die Menschenrechte zu verteidigen.

    • @Thomas O´Connolly:

      Nicht nur die USA erkennt den Gerichtshof nicht an, sondern Rußland und China auch nicht. Und China produzeiert weltweit 32 % des CO2. Die USA 13 %.

      Seit der UN Klimakonferenz hat China seinen Ausstoss um 20 % gesteigert,

      de.statista.com/st...ittenten-weltweit/

  • Und was passiert mit den Staaten die das nicht interessiert ? Nach meiner Meinung ist das ein Papiertiger.

  • Ganz unabhängig von diesem Einzelfall ist es keine gute Entwicklung wie oft inzwischen mit Gerichtsurteilen aktiv Politik gemacht wird. Es ist nicht die Aufgabe des BVerfG die Bevölkerung zu erreichen und irgendwelche Stimmungen zu beeinflussen. Dafür ist die Politik da, die aber inzwischen gefühlt keinerlei Handlungsspielraum mehr hat, weil gefühlt Alles durch irgendwelche Gerichtsurteile festgelegt zu sein scheint. Diese Alternativlosigkeit die unter der Merkeladministration oft herhalten musste um unpopuläre Beschlüsse zu rechtfertigen, ist ein echter Brandbeschleuniger für Populisten aller Couleur.