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Punkrocker Jock MacDonald ist totSang mit dem Einbrecher der Queen

Jock McDonald, Sänger und Frontman von The Bollock Brothers, ist bei einem Badeunfall ums Leben gekommen. Er war für seinen schrägen Charme bekannt.

Sänger Jock McDonald bei einem Konzert seiner Band The Bollock Brothers in Berlin 2018 Foto: Carsten Thesing/imago

Berlin taz | Jock McDonald, Sänger der britischen The Bollock Brothers, ist am 26.07.2025 in Irland ums Leben gekommen, das wurde jetzt in den sozialen Medien bekannt. Dabei soll es sich um einen tragischen Badeunfall gehandelt haben, wie sein Bandkollege Pat Pattyn jetzt auf Facebook bekanntgab. Die genauen Todesumstände sind bislang nicht geklärt.

Jock McDonalds Stimme, seine Bühnenpräsenz und sein schräger Charme machten ihn auch über die Punkszene hinaus bekannt. In einem Interview mit der taz äußerte er sich 2018 etwa zum Brexit, meinte, der Ausstieg Großbritanniens aus der EU schicke „uns zurück in die alten Tage, als wir an der deutsch-deutschen Grenze ausharren mussten, umzingelt von russischen Panzern, albernen Tempolimits auf der Transitstrecke durch die DDR und stundenlangen Verzögerungen mit peniblen Kontrollen beim Zoll“.

Als Patrick Joseph O’Donnell wurde Jock McDonald am 25. März 1956 in Donegal/Irland geboren. Aufgewachsen ist er in Glasgow. In den Siebzigerjahren kam er über Leicester nach London, wo er sich in der Szene von Punkbands wie den Sex Pistols und Killing Joke bewegte und das erste Konzert von Johnny Rottens Band PIL organisierte.

1980 gründete er die Bollock Brothers. Die Band fiel zunächst vor allem durch Skandale auf. So sang der Kleinkriminelle Michael Fagan, der 1982 in das Schlafzimmer von Königin Elisabeth II. eingebrochen war, das Coverstück „God save the Queen“. 1985 gelang den Bollock Brothers mit dem Alex-Harvey-Klassiker „Faith Healer“ ein Hit, den die Band noch Jahrzehnte später auf ihren Konzerten spielt.

Jock McDonald wurde 69 Jahre alt.

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