Russland verurteilt Journalistin: Zwölf Jahre Haft für Nawalny-Unterstützerin
Die russische Journalistin Olga Komlewa kritisierte in ihrer Berichterstattung die Armee ihres Landes. Dafür hat ein Gericht in der Stadt Ufa sie verurteilt.

Komlewa hatte für das unabhängige Onlineportal RusNews über die russische Offensive gegen die Ukraine sowie über Demonstrationen gegen die Regierung berichtet. Zudem hatte sie laut dem Onlineportal Mediazona ehrenamtlich für Nawalnys Partei gearbeitet, bevor diese 2021 als „extremistisch“ eingestuft und verboten wurde.
Nawalny war im Februar 2024 im Alter von 47 Jahren unter ungeklärten Umständen in einem Straflager in Russland ums Leben gekommen. Der schärfste Widersacher von Präsident Wladimir Putin war wegen „Extremismus“ zu 19 Jahren Haft verurteilt worden.
Komlewa bekannte sich vor Gericht nicht schuldig. Ein von RusNews veröffentlichtes Video zeigte, wie die Journalistin nach der Urteilsverkündung lächelte und winkte. Das Video zeigte zudem, wie sie zu einer Gruppe von Unterstützern, die vor Ort waren, sagte: „Ich liebe euch alle.“
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 haben die russischen Behörden den Druck auf unabhängige Medien verstärkt. Die Regierung erließ Zensurgesetze und ließ Medien einstellen. Zahlreiche Journalistinnen und Journalisten haben das Land verlassen, viele weitere wurden inhaftiert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Klage gegen Tierrechtler*innen
Das System der Einschüchterung
Zahlen der Jobcenter
Keine Belege für eine große Bürgergeld-Mafia
Jan van Aken
„Keine Solidarität mit Hungermördern“
Kürzungen bei NGOs
Ohne Rückgrat
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche
Im Klassenkampfmodus
Schluss machen mit Spotify
Es ist aus