Arbeit an deutschen Schulen: Über 40 Prozent der Lehrkräfte arbeiten in Teilzeit
Teilzeitbeschäftigung erreicht einen neuen Rekord. Bei Lehrerinnen war die Quote mit 50,7 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei Lehrern.
Im Vergleich zu abhängig Beschäftigten aus anderen Bereichen arbeiten Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen damit besonders oft in Teilzeit. Im Jahr 2023 arbeiteten über alle Wirtschaftsbereiche hinweg 30,9 Prozent der abhängig Beschäftigten in Teilzeit.
Als Grund für die hohe Teilzeitquote von Lehrerinnen und Lehrern nannten die Statistiker den vergleichsweise hohen Frauenanteil. Frauen machten im Schuljahr 2023/24 fast drei Viertel des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen aus. Über alle Wirtschaftsbereiche hinweg lag der Frauenanteil 2023 hingegen bei 48,1 Prozent.
Auf Länderebene unterscheiden sich die Teilzeitquoten bei Lehrkräften teilweise deutlich. Den höchsten Anteil hatten Teilzeitbeschäftigungen in Hamburg mit 55 Prozent. Dahinter folgen Bremen mit 52,2 Prozent und Baden-Württemberg mit 50,1 Prozent. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt mit 23,1 Prozent und Thüringen mit 23 Prozent.
Mehr als ein Viertel der Lehrkräfte über 50 Jahre alt
„Wichtig zur Einschätzung des künftigen Bedarfs an neuen Lehrkräften ist die Altersstruktur innerhalb der Berufsgruppe“, betonten die Statistiker. Gut ein Viertel (25,4 Prozent) der Lehrkräfte im Schuljahr 2023/2024 war zwischen 50 und 59 Jahre alt, weitere 10,3 Prozent mindestens 60 Jahre. Mehr als jede dritte Lehrkraft (35,7 Prozent) war demnach 50 Jahre und älter. Im Vergleich dazu fällt der Anteil der jüngeren Lehrkräfte geringer aus: Die unter 35-Jährigen machten gut ein Fünftel (20,8 Prozent) des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen aus.
„Auch hinsichtlich der Altersstruktur bestehen große Unterschiede zwischen den Bundesländern“, hieß es: In Sachsen-Anhalt war mehr als die Hälfte (54,0 Prozent) der Lehrkräfte 50 Jahre und älter, in Thüringen 50,0 Prozent. Am niedrigsten war der Anteil dieser Altersgruppe im Saarland (28,4 Prozent) und in Bremen (30,1 Prozent).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
E-Autos versus Verbrenner
Der gefühlte Freiheitsverlust
Kürzungsdebatte im Sozialbereich
Und eure Lösung, liebe Linke?
Krieg in Gaza
Israel tötet Al-Jazeera-Korrespondenten in Gaza
Opferzahlen im Gaza-Krieg
Wie viele Tote gibt es in Gaza?
100 Tage Merz-Regierung
Kein Rezept gegen rechts
1.265 Tage Krieg in der Ukraine
Plötzlich Soldat