
Geschafft? Zehn Jahre nach der Ankunft : Flucht, Deals, Machtspiele
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Migration ist eine geopolitische Waffe. Erst hat die Türkei die EU erpresst, jetzt Belarus. Ein Podcast mit Jasur Mammadov und Christian Jakob.
In der zweiten Folge der Podcastreihe „Geschafft?“ 10 Jahre nach dem Flüchtlingssommer, nach dem Ankommen, geht es um das Zusammenspiel von Flucht und Geopolitik.
Was bedeuten Migrationsabkommen wie der EU-Türkei-Deal von 2016 für Menschen auf der Flucht? Hat Recep Tayyip Erdoğan damit die EU erpresst? Wie steht es um andere Länder, die versuchen, als „Türsteher der EU“ großes Geld zu machen? War es wirklich ein Akt der hybriden Kriegsführung, als Belarus zigtausende Geflüchtete an die Grenze zur EU schickte? War die harte Abschottung Polens damals legitim? Und was bezweckt Russland mit der Drohung, hunderttausende Arbeitsmigrant*innen aus Aserbaidschan wieder in ihr Heimatland zu schicken?
Zu Gast im Podcast ist Jasur Mammadov, ein Investigativjournalist aus Aserbaidschan, der 2014 selbst nach Deutschland floh. Er ist besonders auf Verteidigungsfragen spezialisiert und deckt mit seiner Arbeit seit Jahren Korruption in der aserbaidschanischen Armee auf. Außerdem ist Christian Jakob zu Gast, taz-Redakteur im Ressort Reportage und Recherche. Christian beschäftigt sich seit Jahren mit Flucht und Migration und hat bereits mehrere Bücher zu diesen Themen veröffentlicht. Die Moderation übernimmt Alice von Lenthe, Volontärin bei der taz.
In jeder Folge bringen die geflüchteten Medienschaffenden ein Audio aus ihrem Heimatland und ein Audio aus Deutschland mit, um ihre Flucht- und Migrationserfahrung zu schildern.
Geschafft? Sechs Podcastfolgen
Während des „Flüchtlingssommers 2015“ erlebte Deutschland innerhalb weniger Monate eine ungewohnt hohe Zuwanderung. Über 1,8 Millionen Menschen migrierten beziehungsweise flohen insgesamt im Jahr 2015 nach Deutschland, viele kamen aus Kriegsgebieten, aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.
In Deutschland zeigten damals viele Menschen eine große Hilfsbereitschaft, nahmen Geflüchtete auf, spendeten Kleidung und Spielzeug und fuhren selbst an die Grenzen, um zu helfen. Der prägendste Satz dieser Zeit war wohl die Aussage der damaligen CDU-Kanzlerin Angela Merkel: „Wir schaffen das!“
Zugleich war diese Zeit auch der Anfang eines Rechtsrucks in Deutschland. Die AfD gewann über die letzten zehn Jahre stark an Zuspruch in der Bevölkerung – vor allem mit dem Thema Migration. Auch die Parteien der Mitte fordern mittlerweile Abschiebungen im großen Stil und eine strengere Regulierung von Migration.
Um diese Entwicklung soll es ab Mitte August bis Ende Dezember in sechs Folgen der Podcastreihe „Geschafft? Zehn Jahre nach der Ankunft“ gehen. Hier kommen taz-Redakteur*innen zu Wort, die sich mit den Ereignissen rund um Flucht und Migration der letzten zehn Jahre auskennen, sowie Medienschaffende, die selbst 2015 nach Deutschland kamen.
Die Podcastreihe „Geschafft? Zehn Jahre nach der Ankunft“ ist ein Projekt der taz Panter Stiftung. Parallel zu den sechs Podcastfolgen werden zehn Kolumnen von diesen und anderen geflüchteten unter dem Titel „Ankommen“ im taz-Schwerpunkt zu 10 Jahren Flüchtlingssommer veröffentlicht.
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