piwik no script img

Bericht der WeltwetterorganisationOzonloch 2024 so klein wie lange nicht mehr

Weniger schädliche Stoffe aus Kühlgeräten und Haarspray, weniger Risiko: Warum die Ozonschicht sich erholt.

Aus Spraydosen kamen früher noch mehr schädliche Fluor-Chlor-Wasserstoffe Foto: McPhoto/Imago

Genf dpa | Die schützende Ozonschicht um den Erdball erholt sich weiter. Das Ozonloch war 2024 kleiner als in den Jahren 2020 bis 2023, berichtet die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf zum Weltozontag am 16. September. Es lag auch unter dem durchschnittlichen Wert der Jahre 1990 bis 2020, wie aus dem neuesten Ozon-Bulletin der WMO hervorgeht.

Dazu beigetragen hätten zum einen natürliche atmosphärische Phänomene, die zu jährlichen Fluktuationen führen, so die WMO. Entscheidend sei aber die Verringerung der menschengemachten ozonschädigenden Substanzen in den vergangenen Jahrzehnten gewesen. Sie wurden zuvor etwa in Kühlgeräten, Klimaanlagen, Feuerlöschschaum und Haarspray verwendet.

Vor 40 Jahren ist das UN-Übereinkommen zum Schutz der Ozonschicht in Kraft getreten. Zwei Jahre später, 1987, wurde das Montrealer Protokoll beschlossen. Durch seine Bestimmungen wurden nach WMO-Angaben bis heute mehr als 99 Prozent der kontrollierten, ozonschädigenden Stoffe wie Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) aus dem Verkehr gezogen.

Wenig Ozon ist ein Risiko für Menschen

„Infolgedessen wird sich die Ozonschicht bis Mitte dieses Jahrhunderts voraussichtlich wieder auf das Niveau der 1980er Jahre erholen“, berichtete die WMO. Nach einer Analyse aus dem Jahr 2022 dürfte die vollständige Erholung über der Arktis 2045 erreicht sein, über der Antarktis im Jahr 2066.

Eine dünne Ozonschicht bedeutet, dass mehr schädliche UV-Strahlung der Sonne auf die Erde gelangt. Das kann bei Menschen Hautschäden oder Hautkrebs auslösen, ebenso wie Grauen Star. Pflanzen werden ebenfalls geschädigt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare