84 rechte Angriffe in Brandenburg

POTSDAM epd | Die Zahl rechtsgerichteter Angriffe verharrt in Brandenburg auf hohem Niveau. Der Verein Opferperspektive zählte für das Jahr 2011 insgesamt 84 rechtsmotivierte Angriffe gegen mindestens 186 Personen. Ein Großteil davon habe sich im Südosten des Landes ereignet, teilte der Verein am Montag mit. Im Jahr 2010 registrierte er 108 Angriffe.

2011 zählte der Verein 57 Körperverletzungen, 19 versuchte Körperverletzungen und Bedrohungen, zwei Brandstiftungen und sechs größere Sachbeschädigungen. Die Mehrzahl der Taten sei aus rassistischen Motiven begangen worden, hieß es. Insgesamt 32 Mal wurden Flüchtlinge und Migranten angegriffen. 25 Angriffe wurden aus „Hass auf politische Feinde“ begangen. 31 Übergriffe richteten sich gegen alternative Jugendliche.

Regionale Schwerpunkte der Angriffe lägen in Frankfurt an der Oder (11), Wittstock (10) und Cottbus (10). Eine neue Entwicklung sei die hohe Zahl von Angriffen, die nicht der Polizei gemeldet würden. Der Verein zählte im vergangenen Jahr landesweit 25 solcher Vorfälle. Die Betroffenen rechneten häufig mit niedrigen Erfolgsaussichten bei Ermittlungsverfahren oder zeigten nur geringes Vertrauen in die Arbeit der Polizei.