Jimmy Kimmel nach Zwangspause: „Ich bin froh, wieder bei der Arbeit zu sein“
Mit einem Appell für Meinungsfreiheit ist Jimmy Kimmel mit seiner Late-Night-Show zurückgekehrt. Trump tobt und nennt ihn einen „Handlanger“ der Demokraten.

Mit gebrochener Stimme erläuterte er, es sei nie seine Absicht gewesen, den Mord an einem jungen Mann zu verharmlosen. Kimmel nahm damit direkt Bezug auf den Grund, warum seine Sendung „Jimmy Kimmel Live!“ in der vergangenen Woche vorläufig abgesetzt worden war: Kommentare in seiner Sendung in Bezug auf den tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk.
Kimmel hatte gesagt, dass die „Gang“ Make America Great Again – also die Bewegung, die hinter US-Präsident Donald Trump steht – verzweifelt versuche, den Tatverdächtigen in krassen Gegensatz zu ihnen zu stellen, und alles dafür tue, politisches Kapital daraus schlagen zu wollen.
Trump kritisiert Kimmels Rückkehr
US-Präsident Donald Trump hat das Comeback des Moderators Jimmy Kimmel beim US-Fernsehsender ABC kritisiert – und zugleich mit einem möglichen juristischen Vorgehen gegen den Sender gedroht. Er könne nicht glauben, dass ABC Kimmel seinen Job zurückgegeben habe, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.
Trump behauptete, Kimmel sei ein Handlanger der Demokraten, und er sprach dabei von einem „illegalen Wahlkampfbeitrag“, ohne seine Vorwürfe genau zu erläutern oder Beweise vorzulegen. „Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen“, fuhr er fort. Als er das letzte Mal gegen den Sender vorgegangen sei, habe dieser ihm mehrere Millionen Dollar gezahlt. Dieses Mal klinge es noch lukrativer.
Trump übt immer wieder Druck auf Medien aus und hat bereits mehrere Klagen gegen US-Sender angestrengt, unter anderem gegen ABC. Der Rechtsstreit wurde mit einem Vergleich in Millionen Höhe beigelegt.
Die zwischenzeitliche Absetzung der Late-Night-Show Kimmels wegen dessen Äußerungen rund um den tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk hatte der US-Präsident gefeiert. In den USA hatte sie eine Debatte über Meinungs- und Pressefreiheit befeuert. Kritiker befürchten, dass die Regierung sie Stück für Stück einschränkt, und sehen im Fall Kimmel einen weiteren Beleg dafür.
Am Dienstag (Ortszeit) kam Kimmel nun ins US-Fernsehen zurück – wenngleich nicht alle mit ABC kooperierenden TV-Kanäle seine Late-Night-Show ausgestrahlt haben.
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