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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Selenskyi lobt Einsatz von Marschflugkörpern gegen Russland

Gegenschlag mit Neptune-Langstreckenraketen sei „absolut gerechte Antwort“, so der ukrainische Präsident. Zuvor meldete Kyjiw massive russische Angriffe.

Massive Zerstörungen in Kyjiw am Morgen des 14. Novembers Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

Ukraine schlägt mit Marschflugkörpern zurück

Die ukrainischen Truppen haben bei ihrem Angriff auf bestimmte Ziele in Russland Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge erfolgreich Marschflugkörper vom Typ „Long Neptune“ eingesetzt. „Und dies ist unsere absolut gerechte Antwort auf den anhaltenden Terror Russlands“, schreibt Selenskyj auf X. „Ukrainische Raketen liefern praktisch jeden Monat immer bedeutendere und präzisere Ergebnisse.“ (rtr)

Ein Mensch bei russischem Angriff auf Kyjiw getötet

Bei einem russischen Angriff auf Kyjiw ist nach Angaben des ukrainischen Rettungsdiensts ein Mensch getötet worden. Mindestens 15 Menschen seien verletzt worden, erklärte der Rettungsdienst am Freitag im Onlinedienst Telegram.

Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko bezeichnete den Angriff zuvor als „massiv“. „Die Luftabwehrkräfte sind in Kyjiw im Einsatz. Ein massiver Angriff des Feindes auf die Hauptstadt“, erklärte Klitschko auf Telegram. Teile des Heizungsnetzes wurden Klitschko zufolge beschädigt. In einigen Gebäuden funktioniere die Heizung nicht. Auch bei der Strom- und Wasserversorgung könne es Probleme geben.

Nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung zielten Raketen und Drohnen auf wichtige Infrastruktureinrichtungen in Kyjiw. „Die Russen greifen Wohngebäude an“, erklärte der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Tymur Tkaschenko, in Onlinenetzwerken. Fast jeder Bezirk sei von den Angriffen betroffen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von Explosionen in der Stadt. (afp)

Pistorius berät mit Nato-Partnern

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) empfängt am Freitag Kolleginnen und Kollegen aus vier Nato-Staaten zu Gesprächen in Berlin (11.30 Uhr). Themen sind laut Bundesverteidigungsministerium die Stärkung von Sicherheit und Verteidigung in Europa und die Lage in der Ukraine. An dem Treffen nehmen Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil. Zugeschaltet werden soll auch der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal.

Die sogenannte Group of Five (GoF) wurde vor einem Jahr von Pistorius ins Leben gerufen. Das Treffen in Berlin ist bereits das sechste. Nach den Beratungen im Berliner Verteidigungsministerium ist am Freitag um 13.15 Uhr eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. (afp)

Angriff auf fünfstöckiges Wohnhaus

Nach Angaben des Bürgermeisters von Kyjiw ist bei einem „massiven“ russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt ein fünfstöckiges Wohnhaus von herabfallenden Trümmerteilen getroffen worden. Ein Hochhaus in einem anderen Stadtteil stehe in Flammen. Die ukrainische Luftabwehr sei im Einsatz. Es müssten Rettungskräfte in mehrere Stadtteile entsandt werden. (rtr)

Kyjiw will Staatskonzerne überprüfen

Die ukrainische Regierungschefin Julia Swyrydenko hat wegen einer Korruptionsaffäre im Energie- und Rüstungssektor die Überprüfung aller größeren Staatskonzerne angekündigt. Betriebe in diesen beiden Sektoren würden dabei besonders scharf kontrolliert, kündigte sie bei Telegram an. Der Fokus liege dabei auf der Transparenz bei staatlichen Einkäufen. Konkret nannte sie dabei etwa den Öl- und Gaskonzern Naftogas und die ukrainische Eisenbahn.

Kurz darauf teilte sie in einem weiteren Eintrag mit, dass wegen des Skandals auch die Ausschreibung für den Chefposten des Gasleitungssystems in der Ukraine ausgesetzt werde. Der Ausschreibungsstopp hänge damit zusammen, dass eine der Finalistinnen in den Ermittlungen der Korruptionsbehörden erwähnt werde. „Unter diesen Bedingungen ist die Fortsetzung der Ausschreibungsprozedur nicht mit den Prinzipien der Transparenz, Rechtschaffenheit und des Vertrauens in den Prozess zu vereinbaren“, schrieb sie.

In die Vorauswahl der Bewerber hatte es Oksana Krywenko geschafft, die als Beraterin des ehemaligen Energie- und Justizministers Herman Haluschtschenko arbeitete. Haluschtschenko ist einer von zwei Ministern, die wegen einer Schmiergeldaffäre um den Bau von Schutzvorrichtungen um Energieanlagen gegen russische Luftangriffe zurücktreten mussten. Die Korruptionsermittler beziffern den Umfang der Bestechungsaffäre auf etwa 100 Millionen US-Dollar. (dpa)

Containerterminal von Trümmern getroffen

Im russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk ist das Containerterminal nach Angaben des Betreibers von Trümmern einer abgefangenen ukrainischen Drohne getroffen worden. Ein daraufhin ausgebrochenes Feuer sei inzwischen wieder gelöscht worden, teilt die Delo-Gruppe weiter mit. Es gebe weder Verletzte noch Tote. Der Betrieb laufe normal. Die Hafenstadt liegt in der Oblast Krasnodar im Süden Russlands. (rtr)

Mordplan an Regierungsmitarbeiter vereitelt

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Plan zur Ermordung eines ranghohen Mitarbeiters der Regierung in Moskau vereitelt. Die Führung in Kyjiw plane ähnliche Anschläge in anderen Teilen des Landes, warf der FSB der Ukraine vor. Das Komplott habe darauf abgezielt, die namentlich nicht genannte Person zu töten, wenn sie die Gräber von Angehörigen auf einem Moskauer Friedhof besucht. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben des Geheimdienstes nicht. Allerdings hat die Ukraine seit Beginn der großangelegten russischen Invasion im Februar 2022 russische Militärangehörige und Regierungsmitarbeiter innerhalb Russlands ins Visier genommen. (rtr)

Russland: Haben 216 ukrainische Drohnen abgefangen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zum Freitag 216 ukrainische Drohnen abgefangen. Allein 66 seien über der Oblast Krasnodar im Süden Russlands abgeschossen und zerstört worden. Dort wurden nach Angaben örtlicher Behörden ein Öllager und ein Hafen angegriffen. Dem Gouverneur der russischen Oblast Saratow zufolge wurde durch ukrainische Drohnenangriffe zivile Infrastruktur beschädigt.

In der russischen Oblast Wolgograd sei ein Angriff auf die Energieinfrastruktur abgewehrt worden, teilt der dortige Gouverneur mit. Russland informiert nur darüber, wie viele feindliche Drohnen abgefangen wurden, nicht, wie viele von der Ukraine gestartet wurden oder ihre Ziele erreicht haben. (rtr)

Selenskyj: Heizungsnetz beschädigt

Bei russischen Angriffen auf Kyjiw sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens vier Menschen getötet worden. Die russische Armee habe mit etwa 430 Drohnen und 18 Raketen angegriffen, erklärte Selenskyj am Freitag im Onlinedienst X. Es habe sich um eine gezielte Attacke gehandelt, „die dazu diente, den Menschen und der zivilen Infrastruktur maximalen Schaden zuzufügen“.

Mindestens 24 Menschen wurden nach Angaben der Kyjiwer Polizei bei den Angriffen am Freitagmorgen verletzt, darunter auch eine Schwangere und ein Zehnjähriger. 30 Wohngebäude in neun Stadtteilen seien beschädigt worden. Die Rettungskräfte retteten mehr als 40 Menschen. Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko bezeichnete den Angriff auf die Hauptstadt als „massiv“.

Minenräumer aus Nordkorea in Kursk

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der südlichen Region Kursk würden Minenräumer aus Nordkorea eingesetzt. Nachdem Spezialeinheiten aus Nordkorea zuvor „einen wichtigen Beitrag zur Niederlage des Feindes“ geleistet hätten, seien nun Minenräumer in der Region an der Grenze zur Ukraine im Einsatz, hieß es am Freitag in der offiziellen Zeitung des russischen Verteidigungsministeriums, Krasnaja Swesda. Demnach wurden die nordkoreanischen Minenräumer in Russland ausgebildet. Nach der Vertreibung der ukrainischen Truppen aus Kursk befänden sich in der Region weiterhin „hunderte“ Minen.

Russland hatte im Juni angekündigt, der Verbündete Nordkorea werde mehrere tausend Minenräumer und Arbeiter der nordkoreanischen Armee zum Wiederaufbau nach Kursk schicken. Seit September wurden nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes rund 5.000 nordkoreanische Soldaten entsandt. Die ukrainische Armee hatte einen kleinen Teil von Kursk monatelang besetzt gehalten. (afp)

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