Krieg in Gaza: Netanjahu spricht von baldiger Phase 2 der Waffenruhe
Israels Premier zufolge soll die Waffenruhe zum Jahreswechsel die nächste Phase erreichen. Dabei kommt es immer wieder zu Gefechten in Gaza.
Reuters | Nach Angaben von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht der Gaza-Friedensplan kurz vor dem Abschluss der sogenannten ersten Phase. „Wir stehen kurz vor der zweiten Phase“, sagte Netanjahu am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Friedrich Merz in Jerusalem.
Demnach soll die 2. Phase zum Jahreswechsel beginnen. Auch Merz sagte, man müsse nun an die zweite Phase denken, die etwa eine Entwaffnung der Hamas im Gazastreifen und den Einsatz einer internationalen Friedenstruppe vorsieht.
Allerdings hakt es dabei. Bisher ist unklar, wer diese Truppen stellen soll und welche Aufgabe sie zu erfüllen haben. Die USA haben eine Teilnahme bereits abgelehnt. Auch Merz hielt sich bedeckt: „Wir sind bereits engagiert in der zivil-militärischen Zusammenarbeit“, sagte er. Man wolle nun das Gespräch von Netanjahu mit US-Präsident Donald Trump noch in diesem Jahr abwarten.
„Ich habe unsere grundsätzliche Bereitschaft erklärt, an vielen Dingen teilzunehmen, die auch einen Wiederaufbau von Gaza ermöglichen“, sagte Merz und betonte, dass die Phase 2 jetzt kommen müsse. „Welchen Beitrag wir dazu leisten können, würden wir auch danach entscheiden.“
Verstöße gegen die Waffenruhe
Auch Netanjahu erklärte, es sei unklar, wie sich die USA die Umsetzung des Friedensplans vorstellten, den sie maßgeblich initiiert hätten. Er verwies darauf, dass es immer wieder zu Verstößen gegen die Waffenruhe durch die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen komme.
Auch Israel verstößt immer wieder gegen die Waffenruhe. Seit dem 10. Oktober hat Israel laut dem Gesundheitsministerium in Gaza mehr als 370 Palästinenser getötet.
Netanjahu fügte hinzu, dass es nach einer zweiten Phase auch eine „Deradikalisierung“ des Gazastreifens geben müsse. Dies sei in Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg gelungen.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert