Cyberattacke auf Flugsicherung: Russischer Botschafter in Berlin einbestellt
Nach Angaben des Auswärtigen Amts ist Russland nachweislich für Cyberangriffe und versuchte Einflussnahmen bei der Bundestagswahl verantwortlich.
afp/rtr/dpa/taz | Das Auswärtige Amt hat den russischen Botschafter Sergej Netschajew einbestellt, um gegen gezielte Sabotageakte und Desinformationskampagnen zu protestieren. Konkret macht die Bundesregierung Russland für einen Cyberangriff auf die deutsche Flugsicherung verantwortlich.
Die Cyberattacke aus dem August 2024 sei ganz klar dem als „Fancy Bear“ bekannten Hackerkollektiv APT28 und damit der Verantwortung des russischen Militärgeheimdiensts GRU zugeordnet worden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin.
Zudem lasse sich nun „verbindlich sagen“, dass Russland versucht habe, „sowohl die letzte Bundestagswahl als auch fortlaufend die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland zu beeinflussen und zu destabilisieren“. Im Vorfeld der Wahl habe es nachgewiesenermaßen eine Desinformationskampagne von russischer Seite gegeben.
„Russland bedroht damit ganz konkret unsere Sicherheit“, sagte der Sprecher von Außenminister Johann Wadephul (CDU). Ziel der russischen Aktivitäten sei es, die Gesellschaft in Deutschland zu spalten und Vertrauen in die hiesigen Institutionen zu schwächen. Der Sprecher ergänzte, Deutschland verurteile das Vorgehen Russlands und ergreife Gegenmaßnahmen. Man unterstütze zudem neue Sanktionen gegen Einzelpersonen. Deutschland müsse wachsam sein.
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