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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Weihnachtsfeierlichkeiten nach Bethlehem zurückgekehrt

Israel wird seine Truppen laut Verteidigungsminister Katz niemals komplett aus dem Gazastreifen abziehen, und sein Kabinettskollege Gideon Saar weist die internationale Kritik am weiteren Siedlungsbau im Westjordanland als „moralisch falsch“ zurück.

Heiligabend vor der Geburtskirche in Bethlehem: In Palästina feiern Christen erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs wieder Weihnachten weitgehend wie gewohnt Foto: kyodo/dpa

Zwei Tote bei israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach libanesischen Angaben am Donnerstag zwei Menschen getötet worden. Israel habe in der Ortschaft Hausch al-Sajjed Ali im Bezirk Hermel im Nordosten des Landes nahe der Grenze zu Syrien ein Fahrzeug angegriffen und dabei zwei Menschen getötet, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, wurde ein Lieferwagen beschossen.

Die israelische Armee gab unterdessen die Tötung eines Mitglieds der Al-Kuds-Brigaden, einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, bei einem Angriff im Libanon bekannt. Der „Terrorist“ Hussein Mahmud Marschad al-Dschauhari sei von Syrien und vom Libanon aus an Angriffen auf Israel beteiligt gewesen, teilte die Armee mit.

Nach dem Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Gaza-Kriegs war auch der Konflikt zwischen Israel und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon eskaliert. Seit November 2024 gilt in dem Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig immer wieder Verstöße gegen die Feuerpause vor.

Insgesamt wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums seit Beginn der Waffenruhe mehr als 340 Menschen bei israelischen Angriffen im Libanon getötet.

Für zusätzliche Spannungen sorgt der bevorstehende Ablauf einer Frist zur Entwaffnung der Hisbollah: Die Regierung in Beirut hatte die libanesische Armee angewiesen, gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel bis Ende des Jahres die militärische Infrastruktur der Hisbollah südlich des Flusses Litani zu zerstören und die Hisbollah anschließend auch im Rest des Landes zu entwaffnen. Aus Sicht Israels setzt die libanesische Armee die Vereinbarung jedoch nur unzureichend um. (afp)

Palästinensisch-israelischer Regisseur Mohammed Bakri gestorben

Der palästinensisch-israelische Regisseur und schauspieler Mohammed Bakri ist tot. Bakri sei am Mittwoch im Alter von 72 Jahren nach Herz- und Lungenproblemen gestorben, teilte die Familie örtlichen Medien mit. Er sei ein hartnäckiger Verfechter der Palästinenser gewesen, der mit seinen Werken die Unterstützung für sein Volk zum Ausdruck gebracht habe, sagte sein Cousin Rafic der arabischen Nachrichtenseite Al-Dscharmak.

Bakri wurde vor allem durch den Dokumentarfilm „Jenin, Jenin“ aus dem Jahr 2003 über eine israelische Militäroperation in Dschenin während der zweiten palästinensischen Intifada bekannt, in dem er Regie führte. Der Film zeigt die schweren Zerstörungen und den Kummer der palästinensischen Bewohner und wurde in Israel verboten. Vor wenigen Wochen kam der Film „Im Schatten des Orangenbaums“ heraus. In dem Drama einer palästinensischen Familie seit Gründung des Staates Israel spielen Bakri und seine Söhne Adam und Saleh mit.

Der im Norden Israels geborene Bakri besaß die israelische Staatsbürgerschaft und versuchte sich auch im Theater. Sein bekanntestes Einpersonenstück „Der Pessoptimist“ von 1986 basiert auf den Schriften des palästinensischen Autors Emile Habiby und befasst sich mit den Schwierigkeiten und Gefühlen eines Menschen, der sowohl eine israelische als auch eine palästinensische Identität hat. Bakri spielte auch auf Hebräisch, unter anderem am Nationaltheater in Tel Aviv, und wirkte in einer Reihe berühmter israelischer Filme mit. Er habe der palästinensischen Identität ein menschliches Gesicht verliehen, sagte die Kinospezialistin Raja Morag von der Hebräischen Universität Jerusalem.

„Jenin, Jenin“ war ein Wendepunkt in Bakris Karriere. In Israel wurde er zu einer polarisierenden Figur und in der palästinensischen Gesellschaft wegen seiner Zusammenarbeit mit Israelis angefeindet. (ap)

Israel will sich nicht komplett aus Gaza zurückziehen

Israel wird seine Truppen nach Worten des Verteidigungsministers niemals komplett aus dem Gazastreifen abziehen. „In Gaza wird Israel niemals abziehen. Innerhalb des Gazastreifens wird es eine Sicherheitszone geben, eine beträchtliche Sicherheitszone“, sagte Israel Katz bei einer Konferenz der siedlerfreundlichen Zeitung „Makor Rischon“.

Dies gelte auch im Fall eines Übergangs in die zweite Phase des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump und einer Entwaffnung der islamistischen Terrororganisation Hamas, sagte Katz. Die Sicherheitszone solle innerhalb des Gazastreifens verlaufen, betonte er. Im nördlichen Teil des Küstengebiets könnten dann in Zukunft israelische Siedlungskerne errichtet werden, die die Sicherheitszone dann auch schützen würde, sagte er weiter.

Damit widersprach der Politiker von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud erneut Trumps Friedensplan, der einen stufenweisen Abzug der israelischen Truppen aus dem Küstenstreifen vorsieht. Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen am Dienstag war er zunächst zurückgerudert. Bei der Konferenz sagte er nun allerdings: „Ich lege nie den Rückwärtsgang ein.“

In Trumps Plan heißt es, dass die israelische Armee sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen und für die Stabilisierung künftig eine internationale Truppe zuständig sein soll. Zugestanden wird Israel dabei eine nicht näher definierte Sicherheitspräsenz entlang der Außengrenzen („perimeter security presence“), die so lange bestehen bleiben könne, bis vom Gazastreifen keine Terrorbedrohung mehr ausgeht. (dpa)

Papst Leo XIV. erinnert an Menschen in Gaza

Papst Leo XIV. hat in seiner Weihnachtsansprache an die prekäre Situation Hunderttausender Menschen im Gazastreifen erinnert. Das in der Geburt Jesu in einem Stall Mensch gewordene Wort Gottes gleiche einem „zerbrechlichen Zelt unter uns“, sagte Leo in seiner Predigt am Weihnachtsfeiertag in Rom. „Wie sollten wir da nicht an die Zelte in Gaza denken, die wochenlang Regen, Wind und Kälte ausgesetzt sind?“, fragte er.

Der Papst wies auch auf das Los der „vielen anderen Flüchtlinge und Vertriebenen auf allen Kontinenten“ hin und die „Tausenden Obdachlosen in unseren eigenen Städten“. Wehrlose Menschen seien von vielen Kriegen geplagt. Junge Menschen würden gezwungen, zu den Waffen zu greifen und spürten an den Fronten „die Sinnlosigkeit dessen, was von ihnen verlangt wird, und die Unwahrheiten, die die schwülstigen Reden derer füllen, die sie in den Tod schicken“.

Leo rief zu Gerechtigkeit, Frieden und Stabilität im Libanon, in Palästina, Israel und Syrien auf, zu Gebeten für „die gequälten Menschen in der Ukraine“ und für die Opfer von Kriegen, Ungerechtigkeit, religiöser Verfolgung und Terrorismus im Sudan, im Südsudan, Mali, Burkina Faso und im Kongo. Er mahnte zur Versöhnung in Mynamar und zwischen Thailand und Kambodscha. (dpa)

Weihnachtsbaum vor Kirche im Westjordanland angezündet

Palästinenser sollen vor einer Kirche im Westjordanland einen Weihnachtsbaum angezündet und einige Krippenfiguren beschädigt haben. Drei Verdächtige seien nach Auswertung von Überwachungskamerabildern in Dschenin festgenommen worden, teilte die Polizei der palästinensischen Autonomiebehörde mit. Außerdem seien mutmaßliche Tatwerkzeuge sichergestellt worden. Die Polizei sprach von einem Versuch, religiöse Spannungen im Westjordanland zu schüren.

Die katholische Erlöserkirche veröffentlichte Bilder des verbrannten künstlichen Baums. Er wurde rechtzeitig zur Weihnachtsmesse durch einen neuen ersetzt. Pfarrer Amer Dschurban sprach von einem Einzelfall. „Versuche, religiöse Symbole zu beschädigen, werden niemals den Geist der Stadt oder den Glauben ihrer Bewohner beeinträchtigen“, versicherte er. Die Gemeinde feierte eine besondere Zeremonie, an der auch örtliche muslimische und christliche Führer und Politiker teilnahmen.

Christen stellen zwischen ein und zwei Prozent der rund drei Millionen Einwohner des Westjordanlandes, von denen die große Mehrheit Muslime sind. Die winzige christliche Gemeinschaft dort sieht sich einer zunehmenden Bedrohung durch Extremismus von mehreren Seiten ausgesetzt, darunter sowohl israelische Siedler als auch palästinensische Extremisten. Im gesamten Nahen Osten ist die christliche Bevölkerung aufgrund von Konflikten und Anschlägen stetig zurückgegangen. (dpa)

Mann in Israel wegen des Vorwurfs der Spionage für Iran festgenommen

In Israel ist ein Mann wegen des Vorwurfs der Spionage für den Iran festgenommen worden. Der etwa 40-jährige israelische Staatsbürger habe auf Anweisung iranischer Geheimdienstmitarbeiter in der Nähe des Wohnhauses von Ex-Regierungschef Naftali Bennett Fotos gemacht, teilten die israelischen Behörden am Donnerstag mit. Er sei in einem gemeinsamen Einsatz der Polizei und des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet festgenommen worden.

Der mutmaßliche Täter habe auf Anweisung iranischer Kontakte eine Kamera gekauft und für die Übermittlung von Fotos Geldzahlungen erhalten.

Die Bekanntgabe der Festnahme in Israel erfolgte wenige Tage, nachdem im Iran ein Mann wegen mutmaßlicher Spionage für den israelischen Geheimdienst hingerichtet worden war.

Im Juni hatten Israel und der Iran einen kurzen Krieg gegeneinander geführt. Seitdem gab der Iran mehrere Festnahmen mutmaßlicher Spione bekannt. Mindestens zehn Menschen, die wegen Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst verurteilt worden waren, wurden bereits hingerichtet. Im Oktober erließ der Iran zudem ein Gesetz zur Verschärfung der Strafen für Spionage. (afp)

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Weihnachtsfeier in Bethlehem

Trommeln, Weihnachtslieder und Dudelsäcke unter strahlend blauem Himmel: Erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges sind am Mittwoch in Bethlehem wieder Christen aus aller Welt zu offiziellen Weihnachtsfeierlichkeiten zusammengekommen. Hunderte Gläubige versammelten sich am Heiligabend in der Geburtskirche in Bethlehem zur Mitternachtsmesse. In der Stadt im von Israel besetzten Westjordanland soll Jesus Christus geboren worden sein.

Schon weit vor Mitternacht waren die Kirchenbänke der Geburtskirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele Gläubige standen oder saßen auf dem Boden, um die traditionelle Messe zum Weihnachtsfest zu feiern. Um 23.15 Uhr (Ortszeit, 22.15 Uhr MEZ) erklang Orgelmusik, während eine Prozession mit Dutzenden Geistlichen Einzug hielt. Dahinter folgte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, der die Menge mit dem Kreuzzeichen segnete.

In seiner Predigt rief Pizzaballa zu Frieden, Hoffnung und Wiedergeburt auf. Er betonte, dass die Weihnachtsgeschichte angesichts der Wirren der heutigen Zeit noch immer relevant sei. Weihnachten lade dazu ein, „die Kraft der Liebe, der Solidarität und der Gerechtigkeit neu zu entdecken“, sagte er. Sowohl im kurz zuvor von ihm besuchten Gazastreifen als auch im Westjordanland finde die Weihnachtsbotschaft „Widerhall“.

Bereits vor Beginn der Messe hatten hunderte Menschen an einer Parade durch die enge Stern-Straße teilgenommen, Pfadfinder spielten auf Dudelsäcken Weihnachtslieder. Auf dem Manger-Platz vor der Geburtskirche versammelten sich zahlreiche Menschen.

„Heute ist ein Tag voller Freude, denn wegen des Krieges konnten wir bisher nicht feiern“, sagte der 17-jährige Pfadfinder Milagros Anstas der Nachrichtenagentur AFP. Für die 18-jährige Pfadfinderin Katiab Amaya sind die wiederaufgenommenen Feierlichkeiten ein wichtiges Symbol: „Es gibt uns Hoffnung, dass es hier immer noch Christen gibt, die feiern, und dass wir die Traditionen weiterhin pflegen.“

Mit Einbruch der Dunkelheit erstrahlte der Platz im Glanz bunter Lichter. Vor der Kirche verkauften als Weihnachtsmänner verkleidete Männer kandierte Äpfel und Spielzeug. Familien ließen sich vor einer Weihnachtskrippe fotografieren. Die Einwohner hoffen, dass die Rückkehr der diesjährigen Weihnachtsfeierlichkeiten nach zwei Jahren Pause die Geschäfte in der Stadt wieder ankurbelt.

Die Behörden der Stadt hatten in den vergangenen zwei Jahren wegen des durch den Hamas-Angriff auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges auf die festliche Dekoration in Bethlehem verzichtet. Doch zum diesjährigen Weihnachten funkelte neben der Geburtskirche wieder ein hoch aufragender Weihnachtsbaum, der mit roten und goldenen Kugeln geschmückt war. Der Sakralbau aus dem vierten Jahrhundert wurde auf einer Grotte erbaut, in der nach christlichem Glauben Jesus vor mehr als 2000 Jahren geboren wurde. (afp)

Israels Außenminister weist Kritik an weiteren Siedlungsbau zurück

Israels Außenminister Gideon Saar hat die von Deutschland und 13 weiteren Staaten geäußerte Kritik an neuen israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland scharf zurückgewiesen. „Ausländische Regierungen werden das Recht der Juden, im Land Israel zu leben, nicht einschränken“, erklärte Saar in der Nacht zum Donnerstag im Onlinedienst X. Derartige Forderungen seien „moralisch falsch und diskriminierend gegen Juden“. Am Mittwoch hatten 14 Staaten die israelische Regierung zum Stopp des Siedlungsbaus aufgerufen.

„Wir bekräftigen unsere klare Ablehnung jeglicher Form der Annexion und der Ausweitung der Siedlungspolitik“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung, die von den Regierungen in Deutschland, Belgien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Italien, Island, Irland, Japan, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Spanien und Großbritannien unterzeichnet worden war. Sie betonten, dass der Siedlungsbau gegen das Völkerrecht verstoße und die fragile Waffenruhe im Gazastreifen gefährde.

Am Sonntag hatte das israelische Sicherheitskabinett einem Vorschlag des rechtsextremen Finanzministers Bezalel Smotrich und von Verteidigungsminister Israel Katz zur Gründung von 19 neuen Siedlungen im Westjordanland zugestimmt. Die Zahl der seit drei Jahren genehmigten Siedlungen in dem Palästinensergebiet stieg damit auf 69. Die erneute Ausweitung des israelischen Siedlungsbaus soll laut Smotrich die Gründung eines Palästinenserstaats verhindern.

Der Beschluss des Sicherheitskabinetts solle dazu beitragen, „die Sicherheitsbedrohungen zu bewältigen, denen Israel ausgesetzt ist“, erklärte Saar weiter.

Israel hält das Westjordanland seit Ende des Sechstagekrieges von 1967 besetzt. In dem Gebiet leben rund drei Millionen Palästinenser und etwa 500.000 Israelis. Nach internationalem Recht sind alle israelischen Siedlungen in dem Palästinensergebiet illegal. Einige Außenposten gelten auch nach israelischem Recht als illegal, viele davon wurden jedoch von den israelischen Behörden legalisiert.

Die Zahl neuer israelischer Siedlungen im Westjordanland hat nach Angaben der Vereinten Nationen in diesem Jahr einen neuen Höchststand seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 2017 erreicht: Von Januar bis Dezember seien 47.390 Wohneinheiten entwickelt, genehmigt oder öffentlich ausgeschrieben worden, hieß es in einem kürzlich von UN-Generalsekretär António Guterres veröffentlichten Bericht. Von 2017 bis 2022 wurden die israelischen Siedlungen laut den UN-Erhebungen jährlich im Schnitt um 12.815 neue Wohneinheiten erweitert. (afp)

Israel will eigene Waffenproduktion ausbauen

Als Lehre aus den jüngsten Kriegen in Nahost und darauffolgenden Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten will Israels Regierung die landeseigene Waffenindustrie mit Milliardeninvestitionen unabhängiger machen. Fürs nächste Jahrzehnt sei dafür eine Summe von 350 Milliarden Schekel (93 Milliarden Euro) vorgesehen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu laut Medienberichten bei einer Abschlusszeremonie für neu ausgebildete Luftwaffe-Piloten. In seiner Rede nahm er laut der „Times of Israel“ auch Bezug auf Deutschland, das wie andere Staaten „mehr und mehr (Waffen-)Systeme aus Israel“ kaufen wolle.

Die Bundesregierung hatte ihre Rüstungsexporte an den jüdischen Staat infolge des verheerenden Gaza-Kriegs mit Tausenden zivilen Opfern im Gazastreifen zeitweise ausgesetzt – was zu erheblichen Spannungen mit der Regierung in Jerusalem führte. Auch andere europäische Staaten und selbst die USA als wichtigster Partner Israels erließen zum Ärger Netanjahus verschiedene Restriktionen. Das neue Rüstungsprogramm ist nach Worten des rechtskonservativen Regierungschefs dem Ziel geschuldet, „unsere Abhängigkeit von Drittstaaten zu reduzieren, selbst von Freunden“.

Vergangene Woche unterschrieben Deutschland und Israel den Vertrag zur Erweiterung des an die Bundeswehr gelieferten israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3, das Deutschland vor der Gefahr russischer Raketenangriffe schützen soll. Israelischen Angaben zufolge beläuft sich der Gesamtwert des Deals – inklusive der Anschaffung des Grundsystems – auf umgerechnet rund 5,7 Milliarden Euro. Demnach handelt es sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staats. Umgekehrt liefert Deutschland schon seit Jahrzehnten auch größere Waffensysteme nach Israel. (dpa)

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