Chemieunfall in Bayern

Mehr als 100 Arbeiter von Bosch in Klinik eingeliefert

MÜNCHEN taz ■ Bei einem Chemieunfall in Bamberg sind 128 Arbeiter des Autozulieferers Bosch verletzt worden. In der Nacht auf Freitag hatten sich in einer Werkshalle giftige Dämpfe gebildet, wie die Polizei mitteilte. Dort waren gerade 160 Arbeiter der Nachtschicht damit beschäftigt, Autokomponenten mit Rostschutzmittel zu überziehen. Als sich immer mehr Kollegen wegen Symptomen wie Atembeschwerden oder Übelkeit meldeten, wurde die Produktion für fünf Stunden unterbrochen. Laut Betriebsfeuerwehr waren Bevölkerung und Umwelt nicht gefährdet. Die giftigen Dämpfe seien nicht aus der Halle entwichen. 108 Arbeiter wurden laut Polizei zur Beobachtung in Bamberger Krankenhäuser gebracht, 20 vor Ort behandelt. Am Mittag befanden sich noch immer 13 Verletzte in ärztlicher Beobachtung. Die Kripo forscht nach den Ursachen. Womöglich wurden in der Nacht andere Chemikalien verwendet als sonst. BHÜ