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hessebub
[Re]: Es gibt einen Unterschied zwischen fundierter Kritik und haltlosen, völlig unqualifizierten Gegenmeinungen. Kein Historiker käme auf die Idee, die Hinrgespinste von Holocaustleugnern ernst zu nehmen, selbst wenn es sich um ehemalige historiker wie D. Irving handelt. gleiches gilt für Flat Earther. Leugner des menschengemachten Klimawandels, Impfgegner, Homöopathiefans und Figuren wie Köhler, ob nun Ideologie-Opfer, Marionetten von Lobbyisten oder spinnerte Wichtigtuer, bewegen sich auf diesem Niveau, nur ist das für Nichtwissenschaftler weniger offensichtlich.
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Im Zuge des Aufstiegs der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie sollte man Chomskys These des "manufacturing consent" ergänzen um das Modell des "manufacturing dissent:" Wenn Shitstorms und Cybermobbing klickbasierte Profitmodelle sind, auch für die Online-Ableger der sogenannten Qualitätsmedien, dann wird die Verbreitung haltloser "Gegenmeinungen" systemisch forciert.
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[Re]: "„1. – Korrelation und Kausalität. Die epidemiologischen Beweise stammen sowohl aus Kohortenstudien als auch aus Zeitreihenstudien, die Korrelationen liefern, die anhand der Standardkriterien für die Bewertung der Kausalität solcher Zusammenhänge getestet wurden – im Vereinigten Königreich bekannt als die Bradford Hill Kriterien. Die Konsistenz und Kohärenz der Evidenz aus einer Reihe von Quellen sowie viele mechanistische Studien, insbesondere zum Thema Feinstaub, bilden eine überzeugende Wissensbasis, aus der die Kausalität geschlossen werden kann.“
Prof. Roy M. Harrison, Mitglied der Royal Society und Professor für Umweltmedizin, University of Birmingham, Vereinigtes Königreich
www.sciencemediace...von-lungenaerzten/
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[Re]: Hey, Frau Kirschgrün,
wie machen Sie das mit den Augen? Cool!
(zum Artikel ist ja alles gesagt)
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Westliche Zivilisation ist durch:
zum Beitragdark-mountain.net/
hessebub
Was die Shitstormbrigaden jedweder Couleur jetzt wieder an Erregungsdünnpfiff ablassen sollte einem doch völlig egal sein. Leider muss man auch annehmen, ob jetzt stimmt oder nicht, dass ein Profi wie Neeson genau weiß, was er tut und hier eben seine Story zum viralen Marketing mißbraucht. Antisocial media eben...
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[Re]: Zuviel Jordan Peterson Videos geguckt?
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[Re]: Germaine Greer hat eine gut begründete Meinung dazu, warum Trans-Frauen keine Frauen sind, sondern eben Trans-Frauen. Gewisse Strömungen, die ein winzige Minderheit von Trans-Menschen repräsentieren, wissenschaftlich nicht haltbare Positionen vertreten, die als nützliche Idioten für misogyn-patriarchale Ideologien in den sozialen Medien unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit bekommen, benutzen Etiketten wie transphob, TERF etc. aufgrund ihrer Diskursunfähigkeit.
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Amüsant, dass die FAZ den Film als sentimental-regressiv beschreibt, gerade im Vergleich mit jüngeren Filmen über Rassismus, während die taz hier noch Gold findet.
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Unterm Strich ist die Sachsen-CDU schlicht der linke Flügel der AfD.
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Vor dem Hintergrund der Lehrkräftebespitzelungs- und Denunzierungsaktion der AfD habe ich vollstes Verständnis dafür, dass eine Privatschule keine Kinder von AfD-Politikern aufnimmt. Sich freiwillig eine rechte Stasi ins Haus zu holen wäre schön blöd und dass dem Kind unter diesen Bedingungen nur mit Misstrauen begegnet werden kann liegt allein in der Verantwortlichkeit des Vaters und der extremistischen Partei, der er angehört.
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Ich mag weder die rechtnationalistische Politik des Likud und seiner extremistischen Koalitionspartner, noch mag ich BDSer, die mehr oder weniger offen die Vernichtung Israels fordern. Beide laben ich am Palästinakonflikt und tragen nichts dazu bei, ihn zu entschärfen oder beizulegen. Es hilft letztlich nur Dialog, ein echtes einander zuhören und sich öffnen für die Wahrnehmung des Anderen - sicherlich mit das Schwierigste, was ein Memnsch leisten kann. Aber der einzige Weg.
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der westlich-urbane Veganismus hat IMO zwei Wurzeln: 1. soziale Distinktion, wie Bourdieu sie beschreibt. So wie der Adel sich früher Wild vorbehielt, um sich gegen den Buchweizengrütze fressenden Bauernstand abzugrenzen (und wehe den Wilderern), signalisiert Veganismus in der Ära der Massentierhaltung und des Billigfleisches Bewusstheit, soziale Verantwortung - auch einem selbst, denn sich gesund vegan zu ernähren ist aufwändig und verlangt diverse Kompetenzen. Das bedeutet alles kulturelles Kapital für (Bildungs)Elitenmilieus, gerade auch solche, die nicht über viel ökonomisches Kapital verfügen. Was dintinktion be4trifft ist die Abgrenzung gegenüber Vegetariern (kein Distinktionsgewinn) IMO wichtiger als gegenüber Fleischessern 2. Kontrolle. In einer Welt unkontrollierbaren Überflusses, wo alles jederzeit verfügbar ist und gleichzeitig viele Menschen sich als Opfer übermächtiger Systeme wahrnehmen (für die einen der Neoliberalismus, für die anderen die EU, für Paranoiker die jüdische Flüchtlings-Reptilienverschwörung), suchen Menschen nach Möglichkeiten symbolisch Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Ernährungsregimes sind da ein hervorragendes Mittel und erklären vieles, von Anorexie über Diättrends, die vielen Pseudoallegien (Gluten usw. - im Ggs. zur extrem raren echten Zöliakie) bis zu neuen Ernährungskulturen (Paläo, Lowcarb etc. pp.) Veganismus ist schlicht ein solcher Trend unter vielen, mit einer besonderen Resonanz in bestimmten Milieus (siehe Punkt 1)
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Wer eine "homöopathische Ambulanz für bösartige Tumorerkrankungen" leitet, dem sollte eigentlich die Approbation entzogen werden.
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[Re]: Deshalb ist es auch wichtig eine Politik zu fahren, die solche Leute sozio-ökonomisch einbindet (also keine neoliberale Austerität u.ä.). 15-20% der Leute sind und bleiben einem autoritären und xenophoben Weltbild verhaftet, sind aber nicht motiviert sich zusammenzurotten oder rechtsextremen Quacksalbern nachzulaufen. Und natürlich täten Linke gut daran solche Menschen nicht zu dehumanisieren, ihnen allerdings auch klar zu machen, dass wer sich in Wort und vor allem Tat außerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung inkl. universaler Mesnchenrechte und würde bewegt eben mit sozialen und rechtlichen Sanktionierungen rechnen muß. Was die (Ver)führer wie Höcke und co. angeht - mit denen gibt es nichts zu besprechen. Sie sind nicht im Buberschen Sinne dialogfähig, sondern suchen nur taktische Geländegewinne zu machen und würden ihre Feinde (potenziell 70'% der Gesellschaft) sofort diskursiv und ggfs. auch physisch "entsorgen," wenn sie die Machtmittel dazu hätten. Siehe Putin, Erdogan, Orban, PiS, die ja dokumentiert Helden von AfD, Pegidisten u.ä. sind.
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Ich bin sowas von nicht überrascht...hoffentlich der Anfang vom Ende der politischen Karriere von Bernd Weidel.
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Die AfD benötigt offensichtlich eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad. Nicht immer nur zu den Stahlgewittern einen runterholen, liebe Leute, lest auch mal ein Geschichtsbuch, das nicht im Kopp Verlag erschienen ist.
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Stimmt alles. Aber selbst "Männerrechtler" sollten diese Kampagne schärfstens verurteilen, da sie auch männliche Emotionen und Depressionen auf billige Kalauer reduziert. Und die männlichen Werbehuren sollten sich was schämen, bei so einem Müll mitzumachen
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Whitakers Ernennung ist verfassungswidrig. Er muss vom Senat bestätigt werden. Eine Interimsernennung ist nur in absoluten Krisenfällen denkbar, diese Situation liegt nicht vor.
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Wie aus seinen Büchern mehr als ersichtlich, ist Herr Sarrazin nicht akademisch diskursfähig. Ich könnte genauso gut einen türkischen Gemüsehändler an die Uni einladen, um einen Vortrag über die Meinungsfreiheit zu halten. Aber wozu? Populistischen Schwachsinn kann ich mir überall reinziehen?! Seminare sind doch nicht Maischberger. Für Jongen gilt: jemand der die Meinungsfreiheit qua Systemwechsel abschaffen will und für den Diskussionen und öffentliche Auftritte bewusster Teil einer Strategie ist, dieses Ziel zu erreichen, den sollte man als Demokrat nicht noch durch solche einladungen adeln. Lieber mal das Geschmier aus dem Antaios Verlag mit den Studis gründlich und nach wissenschaftlichen Kriterien zerlegen...
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Ich habe bisher noch keine rechtsradikalen Gesellschaftsanalysen gelesen, die das Papier wert wären, auf das sie gedruckt waren. Autoritäres, rassistisches, ethno-nationalistisches Geseier in endloser Wiederholung. Der Anspruch auf Intellektualität drückt sich darin aus, dass man ethnische Säuberungen und die Liquidierung politischer Gegner nicht explizit anspricht.
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Was soll da auch mehr rauskommen? Eine AfD an der Macht würde nicht anders handeln als Orban und PiS in Ungarn und Polen: Unterminierung der Pressefreiheit und Gleichschaltung. Eine regierende AfD würde genau die Systemmedien installieren, über die die sich propagandistisch so gerne aufregt.
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Ob links oder rechts, Blockwart bleibt Blockwart.
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Eine Partei, der nicht nur Tausende Rechtsextreme angehören, sondern deren Führungspersonal fortlaufend menschenverachtende, rechtsradikale und verfassungsfeindliche Aussagen macht gehört mindestens mal überwacht, wenn nicht verboten.
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[Re]: Massenverkehrsmittel sind grundsätzlich wesentlich effizienter als Einzelverkehrsmittel. Auch mit E-Auto herrscht Verkehrsinfarkt.
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D'accord zur Einordnung der Lügenpresse-Rufer als antipluralistische Autoritäre. Aber was die Darstellung der (öffentlch-rechtlichen) Medien betrifft, würde ich in einer linken Zeitung doch zumindestens ein paar Bezüge zu Herman/Chomkys Manufacturing Consent erwarten....
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Absolute Zustimmung. Sämtliche sonderprivilegien der Kirchen gehören gestrichen. Steuerfinanzierte Institutionen in krichlicher Trägerschaft haben den allgemeinen Gesetzen zu folgen, ihre Finanzierung haben die Kirchen völlig aus eigener Kraft zu leisten. Die Kirche selbst sollte sich auf Franz von Assissi besinnen, ihren weltlichen Gütern abschwören und Diener der Bedürftigen werden, statt das Leben von Menschen zu zerstören, deren Seelen ihr weniger Wert sind als ihr guter Ruf.
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[Re]: Ist ja schön, das Gott allewissend ist. Holt er sich denn einen runter, wenn er beim Pädosex seiner Priester zuschaut? Was sagt die Kurie zu dieser theologisch komplexen Frage?
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[Re]: @Normalo
zum BeitragWie Sie dem Artikel ja entnehmen können, geht es gerade darum, dass diese AktivistInnen zunehmend die Grenze zur Nötigung überschreiten.
hessebub
Fake news need fake stats...
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Wenn schon nicht verteidigunsfähig, dann wenigstens das eigene Land kaputtschiessen, gell? Hat der Heimatminister schon Stellung bezogen oder gilt für den nur Bayern als solche?
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[Re]: "Aber im Ernst, ein Auto für 120tsd Euro, bei dem sich die Türen verkannten?"
So denken Leute, die ursprünglich aus der Softwarebranche kommen...
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Bravo, Senor Toledo! Der francistische Klerikalfaschismus ist offensichtlich nicht totzukriegen. Apropos - wieviele pädokriminelle Straftaten hat eigentlich die Kirche in Spanien zu verantworten?
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[Re]: Es gibt bei der britischen Linken einen imperialen Schuldkomplex, vielleicht entfernt vergleichbar mit der NS-Obession der deutschen radikalen RAF. in beiden Fällen fungierte die Solidarisierung mit Palästinensern als Sühne und Distanzierung von den Schandtaten der Väter und mündete ironischerweisein in deren Antisemitismus - nur diesmal eben von links. Es geht nie gut, wenn man den eigenen Schlamassel auf andere projeziert.
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Ich finde jeder sollte alle boykottieren. Z.B. die Veganer Mari Boine, weil Sami Rentierfleisch essen, Datenschützer Brian Eno, weil der britische MI 5 den gesamten atlantischen Internetverkehr abhört und der Kinderschutzbund alle irischen KünstlerInnen wegen der jahrzehntelangen systematischen Misshandlung von Kindern durch Kirche und Staat. Alle sind schuldig, besonders die Anderen.
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SPD schafft sich ab. Weder zu einer programmatischen Neuausrichtung, noch zu eine Rückbesinnung auf ihre sozialistischen Wurzeln scheint sie als Institution fähig (trotz vereinzelter Versuche des linken Flügels). Die Grünen scheinen weniger atrophiert und die CSU klammert sich jedesmal, wernn es kriselt auf Gedei und Verderb an die einzige Strategie, die sie kennt: rechtspopulistische Agitation. Das Verhalten der Volksparteien ist wie von der AfD bestellt, da reicht dann dumpfer Ethnonationalimsus als Programm für zweistellige Ergebnisse.
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Wer den Leuten so etwas wie das Europaviertel in Frankfurt vor die Nase setzt, braucht sich über nostalgische Regungen nicht zu wundern. Der lange Essay zur Krise der neoliberalen Architektur in der FAZ war übrigens deutlich fundierter als dieser zweite Versuch ein Junktim aus Rechten und neuer Altstadt zu fabrizieren. Dass diese sie für sich in beschlag nehmen ist das eine, dass auch nicht-Rechte sie aus ganz anderen Gründen für eine Verbesserung halten das andere.
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[Re]: Intersektionalität ist im übrigen ein soziologisch sehr umstrittenes Modell, weil extrem reduktiv. Es hilft zwar zu klären, inwiefern weiße Mittelklassefrauen andere Prioritäten aben als z.B. Migrantinnen of Color, vulgarisiert wird daraus dann abere starres Identitäsdogma und die beliebte Unterdrückungsolympiade (wer die meisten Opferpunkte sammelt bekommt die Diskurshoheit - nicht in der realen Welt, aber in progressiven Aktionsgruppen). Ein wesentliches Manko an der ISist zudem, dass nie auf die komplexe Intersektion von Privilegien mit Diskriminierungen geschaut wird - etwa dem Verhältnis einer afro-amerikanischen Akademikerin und einer weißen Unterschichtenfrau. Erstere genießt Klassenprivilegien und ist potenzielles Opfer von Rassismus, letzere geniesst white privilege und ist zugleich sozio-ökonomisch massiv diskriminiert. Die identitäre "Linke" (eigentlich sind es meistens progressive Neoliberale) ist ja leider auf dem Klassenauge blind.
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Es haben zweifellos semantische Verschiebungen stattgefunden. "Nazi" bedeutet heute nicht mehr nur " Anhänger der nationalsozialistischen Ideologie" sondern auch, und das nicht ganz unberechtigt, völkisch-rassistische Gegner des demokratischen Pluralismus und der Gewaltenteilung und Anhänger von Modellen der Herrenvolkdemokratie. Leute wie Höcke, Gauland und Storch würde ich als deutschNAZIonal bezeichnen.
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[Re]: So sieht's aus! Kein Fußbreit den DeutschNAZIonalen!
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Die AfD istz eine deutschNAZIonale und verfassungsfeindliche Partei.
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Der würde doch auch Thor Steinar Klamotten anziehen, wenn's Wählerstimmen brächte - natürlich nur Unterwäsche. Zum Fremdschämen der Typ und die ganze "rechts-verbindliche" Sachsen-CDU.
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Online hier zu lesen.
zum Beitragdrmartinshaw.com/essays/
hessebub
Sehr lesenswert zum Thema Heimat bzw. "belonging" ist Martin Shaw, "Small Gods," Dark Mountain Vol 7 (2015), 26-37.
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Buddha ist halt im Westen ein Lifestyleaccessoire aus dem Asialaden, mit dem inzwischen auch jede Air BnB Bude stereotyp aufgehübscht wird. Ob London, Barcelona oder Castrop-Rauxel, sieht überall gleich aus und bedeutet gar nix, wie der Artikel über "Achtsamkeit" in der Bäckerblume. Der Konsumkapitalismus entleert alles seiner Bedeutung und verwurstet es zum Ramschartikel, on Buddha, Jesus, Lennon oder Che.
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"Woher der Drang kommt, das eine Problem gegen das andere auszuspielen, kann ich mir nicht erklären. Zumal jenen, die so argumentieren, klar sein dürfte, dass beide -ismen eng miteinander verknüpft sind."
Eben, Frau Aydemir. Wie Walter Benn Michaels in The Trouble with Diversity argumentiert (kennen Sie ja als Amerikanistin bestimmt) ist der Identitätsdiksurs für Klassen-Privilegierte in den USA eine Strategie um nicht über ökonomische Ungleichheit reden zu müssen und sich trotzdem progressiv geben zu können, ohne das entscheidene eigene Vorteile der akademischen Klasse thematisiert werden müssten:
"In the neoliberal utopia that the Obama campaign embodies, blacks would be 13.2 per cent of the (numerous) poor and 13.2 per cent of the (far fewer) rich; women would be 50.3 per cent of both. For neoliberals, what makes this a utopia is that discrimination would play no role in administering the inequality; what makes the utopia neoliberal is that the inequality would remain intact.
Worse: it is not just that the inequality remains intact but also—since it is no longer produced by discrimination—that it gets legitimated. Apparently American liberals feel a lot better about a world in which the top 20 per cent are getting richer at the expense of everyone else, as long as that top 20 per cent includes a proportionate number of women and African-Americans."
zum Beitragnewleftreview.org/...-against-diversity
hessebub
Jeder aktuelle "race" Diskurs ohne Einbeziehung von "class" ist völlig sinnlos, das gilt IMo für Deutschland sogar noch mehr als für die USA. Intersektionalität bedeutet eben nicht nur die Überschneidung bestimmter marginalisiertzer Identitäten, sondern auch von privilegierten und benachteiligenden Positionen, also etwa afrodeutsche Akademikerin (sozial privilegiert, Opfer von Rassismus) vs. "biodeutscher" Hartzer.
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“[I am] someone who represents a very complex country which insists on being simple-minded. And simplicity, it occurs to me, it has occurred to me more than once, in my somewhat stormy life, simplicity is taken to be a great American virtue, along with sincerity. And the result of this is, if you are simple-minded enough, you can become—I didn’t want to go that far [laughs]. And as long as you’re sincere in what you say, you haven’t got to know what you’re talking about. These are the American virtues—two of them anyway. One of the results of this is that immaturity is taken to be a virtue too.” James Baldwin
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Saure Gurken Zeit, auch bei der taz...
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Jetzt wird der Klimawandel also auch noch rassentheoretisch aufbereitet - sorry, progressiv heisst das ja critical whiteness? Um nicht über das eigentliche Problem schreiben zu müssen? Das fängt übrigens mit K an und hört mit s auf. Eine tolle "linke" Zeitung seid ihr, tsk, tsk...
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Narzistisch entgrenzt, unfähig Anderes zu akzeptieren, solche Leute haben mehr mit RAF und AfD gemeinsam, als mit an Veränderung arbeitenden Aktivisten. Noch ein Indiz für den langsamen Zerfall der liberalen Demokratie, die auf dem Aushalten von Differenz beruht.
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"Dachte ich auch. Dann begann ich vor paar Monaten die Leserkommentare bei Jerusalem Post und Haaretz zu lesen.
Erschreckend."
Wenn sie Leserkommentare, sagen wir mal in FAZ und ZEIT, als Maßstab nähmen, würden Sie annehmen müssen, Hitler sitzt noch in der Reichskanzlei. Trolle sind überall wenig, aber laut. Im Übrigen kann man, wie Eva Illouz, aus einer linkszionistischen Perspektive durchaus feststellen, dass Israel schleichend zu einer militarisierten Postdemokratie degeneriert, aber selbst dass erklärt und legitimiert nicht die antisemitischen Haltungen von BDS, einem Sammelbecken von Hamas-Unterstützern, Europäern und Amerikanern in der Tradition des linken Antisemitismus und einer Handvoll fanatisch antizionisitscher Juden, die sich als Entlastungszeugen hergeben.
Im Übrigen sind Künstler eben Künstler und politisch so unterbelichtet wie der Durschschnittsshlub auch, was arg wird, wenn dann noch Sendungsbewusstsein dazukommt.
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Das erinnert an Bismarck, der Sozialgesetzgebung einführte und Sozialdemokraten unterdrückte, Reform von oben mit Stabilität als Hauptmaxime. Salman will zwar modernisieren, aber über den Prozess die totale Kontrolle behalten. Die Unterdrückung progressiver Kräfte soll vermutlich auch seine konservativen Gegenr beruhigen.
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PC Fundis und christliche Fundis sind sich wirkliuch erstaunlich ähnlich. Alles wird wörtlich genommen, Kontext ist irrelevant und wer anders denkt muss öffentlich auf Knien rutschend bereuen oder wird auf immer verstossen...
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Stellt sich nur die Frage, ob die Orwellianisch anmutende Tilgung seiner Person durch die Gedenk - ähem - stätte einen adäquaten Umgang mit dem Problem darstellt. Hier ist ein traumatisiertes Opfer, dass vermutlich auch aufgrund seiner Biographie nicht in der Lage ist mit Opfern von heute zu symphatisieren, Täter zu Opfern umstilisiert - Ähnliches kennen wir doch vom Antisemitismus der RAF. Die Unfähigkeit zu trauern...Die Gedenkstätte sollte offensiv mit solchen Themen umgehen. Es ist ja nachvollziehbar ihn keine Führungen mehr machen zu lassen, aber totschweigen reproduziert doch nur die Kränkung an der er eh' schon leidet. Arg verkorkst und traurig , das ganze.
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Ed Sheeran Konzerte sollten schon aus Gründen der akustischen Umweltbelastung nur in schalldichten Räumen stattfinden dürfen, z.B. unter dem Meeresboden oder in skandinavischen Atommüllendlagern.
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witzigerweise ist das alles selber nicht neu. Randolph Bourne, ein linker Kultuirkritiker aus New York hat sein "Transnational America" schon 1915 geschrieben und entwarf darin das Bild einer Nation als zielorientiertes Projekt (gemeinsame Zukunft, nicht gemeinsame Vergangenheit), die ihre Stärke aus ihrer Diversität bezieht. In "The Jew and Transnational America" diskutiert, dass vor dem Hintergrund der Migrations- und Remigrationsströme einer globalisierten Welt in multiplen Identitäten gedacht werden muss - nach dem Modell des Zionismus könne man eben Jude und Amerikaner sein, deutsch und italienisch mit protestantisch unhd katholischem Hintergrund usw. Es gehe darum Differenz nicht als Problem, sondern als Grundlage einer demokratischen Kultur zu verstehen, als Reichtum, der Optionen, neue Wege des Denkens und Problemlösungen ermöglicht. Der einzig notwendige Grundkonsens seien gleiche Rechte und Gerechtigkeit, politisch, sozial und ökonomisch, also eine echte Sozialdemokratie. 1915.
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Tja, willkommen in der Herausforderung einer multiethnischen und auch sonst hochdiversifizierten Gesellschaft. Es ist sehr einfach sich dabei auf den Schlips getreten zu fühlen, wenn das Unwissen anderer über die eigene oder die allgemeine Konsenskultur (die zudem fortlaufend verhandelt wird) als persönliche Kränkung wahrgenommen wird statt als unbeholfender Ethnozentrismus, sei es der berühmte Negerkuss oder beispielsweise unsere bildungsfernen bulgarischen Nachbarn, die an einem gesetzlichen Feiertag den Benzinrasenmäher anschmeissen und kaum so viel Deutsch sprechen, dass sie überhaupt richtig verstehen, was man ihnen dann um acht Uhr morgens im Bademantel bekleidet geduldig zu erklären versucht. Die Frustrationen darüber brauchen ihr Ablassventil (ich denke da an die Ethno-witz-Tradition in den USA, welche linksidentitäre Kreise gerne komplett tabusieren würden, ohne zwischen bösartigem Rassismus und Witz zu differenzieren) damit man wenn es darauf ankommt einen Dialog im Buberschen Sinne zu führen imstande ist (das sich öffnen für das nicht-eigene).
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Rechte Antisemiten, linke Antisemiten, islamische Antisemiten, zionistische Antisemiten...So unterschiedlich sie sonst auch sein mögen, über eines sind sich die Vollidioten scheinbar immer einig: die Juden sind ein Problem. Und der Vollidiotenquotient steigt deutlich, in Deutschland und der Welt.
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[Re]: Danke, sehr überlegte Kommentare hier.
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[Re]: Das größte ökologische Problem im Westen ist der Kapitalismus. Das größte sozialökonomische Problem im Westen ist der Kapitalismus. Da sollten die Grünen vielleicht ihr Alleinstellungsmerkmal entdecken, den unterm Strich misst die SPD Forschritt immer noch in Beschäftigungszahlen und die CDU ist im Zweifel doch mehr für Wertschöpfungsbewahrung als Schöpfungsbewahrung...
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[Re]: Virulenter Antisemitismus inklusive Geschichtsklitterung ist in Palästina Kulturgut und Schulbildungsinhalt, da braucht man sich keine Hoffungen zu machen, dasss etwas anders wird.
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"Der schlimmste Feind für die Menschen in Gaza ist nicht Israel, sondern die Hamas."
Verraten Sie das bloß nicht den Leuten bei BDS...
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Der sprachmagische Glaube der PC/Identitären hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Literalismus christlicher FundamentalistInnen. Bestimmten Worten wohnt eine essentielle Bedeutung inne, die völlig kontextunabhängig ist. Das Sprechen von Lautreihen traumatisiert ganze Bevölkerungsgruppen umgehend.
Ich finde hierzu die Bemerkungen diverser Stand-Up Comedians ganz aufschlussreich: https://www.youtube.com/watch?v=dF1NUposXVQ
https://www.youtube.com/watch?v=il1sgQUtYs8
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"Der Islam gehört zu Deutschland"
Wer zu Deutschland gehört hat eine historisch begründete Verpflichtung sich intensiv mit der Geschichte der Verfolgung und Vernichtung der Juden und dem heutigen Antisemitismus auseinanderzusetzen und auf dieser Grundlage prinzipiell über Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt nachzudenken und die eigenen Weltbilder und Handlungen daraufhin zu befragen (achtsam, nicht selbstinquisitorisch). Das wäre eine Aufgabe, die Moscheen nicht weniger als Kirchen und Bildungseinrichtungen zu lesiten hätten. Ich vermute, vom typischen ditib-Imam kommt wenig in der Richtung. Ein weiterer Grund, die Ausbildung von Imamen an deutsche theologische Seminare zu verlagern.
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[Re]: Ich glaube Mustardman will nichts weiter sagen, als das Judenhass und Demokratiefeindlichkeit Kernbestandteile der meisten islamistischen Ideologien sind, ähnlich wie beim europäischen Faschismus. Auch Faschisten genießen Grundrechte, aber verteidigen sollte man sie als Linker nicht. Warum Linksidentitäre misogyne, rassistische und antidemokratische Positionen hinnehmen, sobald sie als ethnische Kultur verbrämt werden kann wohl nur mit Schuldgefühlen über das eigene privilegiert sein erklärt werden. IMO hallt in solchen Positionen der Antisemitismus der RAF-Linken der 70er unangenehm nach.
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[Re]: Schaeun Sie sich mal einschlägige Studien zum Antisemitismus im Nahen Osten an. Die autökratischen Regimes dort benutzen in der Presse seit Jahrzehnten eine US-zionistische Verschwörung als Sündenbock für alle Übel, die sich diese Gesellschaften größtenteils selber eingebrockt haben und weite Teil der Bevölkerung haben dieses Narrativ verinnerlicht. Das ist strukturell nicht viel anders als der strukturelle Antisemitismus der Deutschnationalen und Nazis seit (und vor) der Reichsgründung 1871. Die arabischen Sozialnationalisten haben davon nicht weniger Gebrauch gemacht als die Islamisten heute. Als Religion ist der Islam historisch prinzipiell weniger antijüdisch als das Christentum, aber im islamischen Fundamentalismus ist Judenhass ein Eckpfeiler.
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Selbst wenn man mit den Beobachtungen des Verfassers in einiger Hinsicht d'accord ist, verstört doch der Habitus einer SED-Zensurkommission, die abprüft, ob alle Paramter des vorliegenden Werkes mit den Prinzipien des Sozialismus, bzw. der politischen Korrektheit, übereinstimmen. Vom archimedischen Punkt der moralischen Überlegenheit lässt sich weitschweifenden Blickes auf die Niederungen der ignoranten Vergangenheit und der rückständigen Zeitgenossen hinabblicken....
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Chancenlos, aber sehr sympathisch. Und viel wichtiger: sie legt einen Grundstein für eine linksdemokratische Neugründung, wenn's die Nahles-Schulz-Gabriel SPD bei der nächsten Bundestagswahl endgültig und wohlverdient zerreisst. Wenn man nämlich mit 14% hinter der AfD steht hat sich das Erneuerungsgelaber der SesselfurzerInnenfraktion endgültig erledigt.
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[Re]: Wie sagte Zizek mal: ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der manche Fragen schlich nicht diskussionswürdig sind. Neben der Frage, ob Vergewaltigung manchmal OK ist gehört dazu auch die, ob Hunde, die Menschen getötet haben, eingeschläfert werden sollten.
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[Re]: Vermutlich greift ein aggressiver Hund kein zweites Mal an einen Menschen an, wenn er tot ist.
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[Re]: Das ist so lange Altfeminismus, bis die JungfeministInnen nicht mehr von der Arbeit Schwarzers & Co. profitieren, sondern sich mit Honks wie in den USA auseinandersetzen müssen, die totales Abtreibungsverbot fordern - etwa die Legislative von Mississippi. Apropos Islamophobie: was predigt denn so der typische ditib-Imam über Abtreibung? Gibt es da Erkenntnisse?
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Der kleine Blockwart ist doch nicht das Problem; das abartige Gesetz, welches sein Handeln ermöglicht ist es.
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Ich vermute, dieser Artikel qualifiziert Herrn Balzer in den Augen eines gewissen linkidentitären Typus bereits als islamophob und rasisstisch. Weil, wenn Sexismus und Antisemitismus zur Kultur von anderweitig Diskriminierten gehört, dann isses halt Teil von Diversity und Diversity ist gut (außer Zionisten, die sind bäh). Darum geht es doch bei linker Politik, nicht um Kapitalismus und ökonomische Ungleichheit?
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Erstens: handelt es sich hier um ein quantitativ relevantes Problem, welches das Eingreifen des Gesetzgebers erfordert? Meines wissens tragen nicht einmal im wahabitischen Saudi Arabien Mädchen vor der Geschlechstreife Kopftuch?
Zweitens: Verhältnismäßigkeit. Wenn es um den Schutz des Kindes vor religiös begründetem Mißbrauch geht, wäre die Beschneidung wohl vorrangiges Thema.
Drittens: wäre es ggfs. sinnvoll langfristiger und tiefergehender and die durchaus existente Problematik heranzugehen, dass der Islam in Deutschland von bestimmten Gruppen als Vehikel antidemokratischer, reaktionärer, frauenfeindlicher Gesellschaftsvorstellungen benutzt wird? z.B. Aufbau einer bilingualen Imam-Ausbildung an deutschen Theologiefakultäten, statt Import von Propaganda-Imamen aus dem Ausland? Neuordnung der gesellschaftspolitischen Repräsentation von Muslimen jenseits des von der Türkei gesteuerten ditib? Aufgabe der konservativen Fantasie Deutschland sei noch immer keine Einwanderungsgesellschaft und der linken Bequemlichkeitshaltung das Poldermodell vor sich hinwurschtelnder Parallelgesellschaften (a la Niederlande vor dem Mord an Theo van Gogh) sei noch vertretbar. Und ein gesitteter Diskurs, in dem Islamkritik (gibt es) und Islamophobie (gibt es auch) auseinandergehalten werden. Etc. pp.
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Grundsätzlich sehr zu empfehlen ist die Lektüre von Walter Benn Michaels' "The Trouble with Diversity," eine scharfe, treffende Kritik amerikanischer Identitätspolitik von links, die argumentiert, dass sie primär eine Strategie ist, um nicht über Klasse und sozio-ökonomische Ungleichheiten sprechen zu müssen. Es ist nämlich schon fragwürdig, dass eine Stereotypisierung von Indern als "nach-unten-treten" gewertet wird, nur weil es sich um eine Minderheit handelt, während eine Stereotypisierung armer "Weißer" als white trash dass scheinbar nicht ist (obwohl die ökonomisch, im Gegensatz zu vielen Indern tatsächlich ganz unten sind). Wer im US Kontext "class" und "race" nicht zusammendenkt, hat eh' schon verloren.
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[Re]: FB Konto ist gelöscht, aber da war ich eh nur Karteileiche. what's app ist schwieriger, aber ich versuche parallel einen Signal-Kreis aufzubauen, erstmal Familie, dann näheres Umfeld. Und auf dem nächsten Elternabend wird es auch thematisiert. Irgendwo muss mer ja anfange - für ein facebookfreies Hesse...
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Das ist alles richtig, aber der soziale Druck ist schon so groß, dass der Austritt aus Whats App im 21. Jahrhundert so schwierg ist wie der aus der Kirche im 19. - sozialer Tod. Für viele Arbeitnehmer, die dienstlich darüber kommunizieren müssen z.B. unmöglich, auch in Schulen für Schüler übrigens.
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[Re]: Bei aller Liebe, das meiste was man so als Döner bekommt ist wirklich übelst, dafür würde man in Izmir aufgeknüpft. Allein die miese Brotqualität... In Kassel gab's mal einen Laden mit authentischem türkischen "street food," das war 'ne andere Liga als Industriedönerfleisch. Ist doch wie mit Burger, Pizzas, Sushi etc., es geht systemgastronomisch schrottig und es geht kulinarisch.
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Na ja, Kiel, wie der Großteil von Norddeutschland, war früher kulinarische Diaspora. Im Südwesten geht's da ganz anders zu.
Davon abgesehen, Wenn Frau Y. irgendwem außersich selbst einen Spiegel vorhalten möchte, sollte sie vielleicht für die Junge Freiheit schreiben, vielleicht gibt's da mehr Kartoffelleser, die tatrsächlich ihrem etwas verkürzten Biodeutschenbild entsprechen.
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Stimmt: https://www.youtube.com/watch?v=LyMutbL3xHs
Stimmt auch: https://www.youtube.com/watch?v=z0O_VYcsIk8
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Einerseits ist Veganismus eine nachvollziehbare Reaktion auf unser Überangebot an Lebensmitteln und die Problematiken der Massentierhaltung. Per se ist Veganismus aber weder gesünder noch unbedingt umweltfreundlicher - wenn man sich dann doch wieder von industriellem Fertigrotz und ökologischen Killerprodukten wie Avocados und Mandeln ernährt. Letztlich ist es halt Lifestyle und Distinktionsmerkmal für urbane Mittelschichten, das hat Ralf recht.Gilt für Biolebensmittel, die ich konsumiere, genauso. Ohne konventionelle Landwirtschaft gäbe es immer mal Hungersnöte. Mit zerstören wir unsere Lebensgrundlage. Alles nicht so einfach....
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[Re]: Für ein solches Narrativ und die dazugehörige Politik ist nicht der einzelne zuständig, aber eben Politik im Arendtschen Sinne. Jede komplexe Gesellschaft hat ihre hoffnungslosen Xenophoben und Hasser, und damit kann man umgehen, aber es ist Ursache politischen Versagens, wenn das in Richtung von substanziellen Bevökerungsanteilen bzw. stärksten Parteien kippt wie in Sachsen-Anhalt und anderswo. Da sind evidentermaßen Leute links - oder rechts - liegen gelassen worden, die sich nicht mehr mit dieser Gesellschaft identifizieren können, wie überall im Westen (und nicht nur dort, siehe Hindu-Nationalismus) und sich deshalb jetzt ethnonationalistisch-populistischen Bewegungen anschliessen, die in eine imaginierte Vergangenheit zurückmarschieren wollen. In den USA hat in den 30ern der New Deal als Alternative zu Faschismus, Antisemitismus u.ä. gegriffen. Sanders arbeitet an einem ähnlichen Modell. In Deutschland bräuchte es eine genuine progressive Sozialdemokratie, welche die Interessen vom unterer Mittelschicht, Lumpen- und Bildungs-Prekariaten und anderen Globalisierungsverlierern bündelte.
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Mit Nazis braucht man tatsächlich nicht zu reden, jedenfalls nicht um sie zu bekehren, und das ist in der Tat ein alter Hut. Aber mal eben Tellkamp, Maron und Hirschhausenzu Nazis zu erklären lässt mich am Verstand und/oder der diskursiven Strategie des Autors dann doch wieder zweifeln. Es wird keine/r als Nazi geboren und die völligversemmelte Wiedervereinigung als Anschluss mit Abwicklung hat statt einer Normalisierung bei vielen DDR-BürgerInnen nur noch tiefere psychische Wunden gerissen. Dafür haben sich seit über 25 Jahren einzig Teile der der Linkspartei interessiert, sonst niemand und das Vakuum haben Rechtspopulisten und Rechtsextreme jetzt gefüllt. Von der verbrannten Erde, die der Neoliberalismus überall in Menschen hinterlässt brauchen wir gar nicht zu reden. Also, wo ist das überzeugende Gegennarrativ zur Xenophobie, Hass, narzisstischer Kränkungshaltung und Erlösung im Volkskörper? Vorschläge willkommen...
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Bingo. Leider sind die narzisstisch gekränkten "Opfer" auch in den linken Reihen die, die am lautesten plärren.
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Tellkamp hat eine ziemlich arme Figur gemacht. Argumentativ, körpersprachlich, ein von Ressintements und Ängsten gehetzter, patzig passiv-aggressiv. Grünbein wirkte dagegen offen, diskursfähig, reflexiv und nie überheblich. Er hat seine DDr-Traumata offensichtlich durchgearbeitet.
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Es ist anzunehmen, das die britische Regierung den Vorfall gezielt ausnutzt um die Reihen zu schließen. Genauso wahrscheinlich ist es, dass dieser Anschlag vom Kreml befohlen oder wenigstens abgesegnet wurde, es gibt ja reichlich Präzedenzfälle für diesen MO.
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Linke Grüppchen haben sich doch schon immer beharkt, alte und neue Linke in den Sixties konnten sich auch nicht verstehen und auch damals ist (zumindest in den USA) ein gewisser Anteil alter Linker ins neokonservative Lager gewechselt. Allerdings muß sich die Dummbatzenversion der Diversitätslinken halt vorhalten lassen, dass sie nurmehr ein Büttel des Neoliberalismus ist, siehe Walter Benn Michaels, The Trouble with Diversity.
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Bayern gehört nicht zu Deutschland. Aber die Weisswürste, die hier leben schon.
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[Re]: Wenn nur ihre Kinder an den Folgen Ihres Handelns leiden würden, wäre das schlimm genug, aber bekanntermaßen gefährden Sie damit das Leben anderer: http://www.deutschlandfunkkultur.de/impfen-mein-koerper-gehoert-nicht-mir.1005.de.html?dram:article_id=313073
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"Manche Frauen definieren ihr Genital als Vulva, auch wenn die Gesellschaft sagt, es sei ein Penis. Andere Transfrauen definieren ihr Genital als Penis, aber auch dann ist der Penis ein weibliches Genital."
Äh, typische Männerdenke...
Sprache ist nunmal Verhandlungssache, aber diese Sorte Transgenderideologie leidet unter dem Pippi Langstrumpf Syndrom: ich mach mir die Welt, widdewidde, wie sie mir gefällt. Dazu fällt mir nur der weiße US-Teenager ein, der sich zu einer Filipina erklärt hat. http://www.independent.co.uk/news/world/americas/man-transracial-white-florida-filipino-rachel-dolezal-philippines-ja-du-adam-a8053731.html
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Butler ist letztlich eine Philosophin und als solche ist es ihr Job komplexe Gedankengebäude zu errichten. Von pragmatischem Aktivismus oder der tragischen Komplexität der Realität hat sie, gemessen an ihren Positionen zum Israel-Palästina Konflikt, wenig Interesse oder Ahnung. Eine typische Bewohnerin der akademischen Berkeley-Blase halt. Und leider, leider werden Gender Studies inzwischen von Vulgr-Kritkerinnen wie auch Verteidigern zu einer Art Butlerismus reduziert, was zu selten unfruchtbaren Debatten führt.
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Man muß ausprobieren, anders wird es nicht anders. Alles Gute!
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"Ich bin eher dafür, diesen Genderquatsch ganz zu untergraben."
Ach so, mir schien es immer, dass der Transgender-Aktivismus à la Jenner Gender reifiziert.
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Gibt's auch was Neues aus dem ältesten "failed state" Europas?
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[Re]: Das ist, mit Verlaub, Kokolores. Ein typischer Kommentar in der FAZ macht das gleiche von rechts. Es geht nicht darum, dass jede Kommentatorin alle Positionen abwägt, sondern dass man als mündige Bürgerin die Positionen kennt und für sich abwägt. Deshalb lese ich z.B. taz, FAZ, SZ und auch mal Jungle World.
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Als Radfahrer bin ich nicht bereit, mein Leben in die Hände von Pkw-Fahrern zu legen, zumal das Auto in Deutschland gerne als Hilfsmittel zur Triebabfuhr missbraucht wird. M.a.W.: Wenn ich durch Verstoß gegen die stVO eine potenziell gefährliche Konfrontation vermeiden kann (klassische Situation: Rechtabbieger) tue ich das natürlich. Dass in vielen Städten die (Rad)verkehrspolitik auf dem Stand der 1980er stehengeblieben ist, tut ein Übriges. In meiner lnagjährig schwarz-grün regierten Kommune gibt es trotz Verkehrsinfarkt immer noch kein integriertes Radwegenetz und einen schlecht koordinierten ÖPNV...
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Die photogeshoppten Plakate, auf denen Weyland 30 Jahre jünger aussieht, als sie ist, sind auch ziemlich peinlich und gehen auch eher nach hinten los, wenn man sie denn mal live sieht: "Hebbet, die Fraa tun mer net wähle, wenn die schon nach e' paar Woche' Wahlkampf so ald aussehe tut!"
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Der erste Schritt zum Ministerium für Heimatsicherheit. Und dann mit dem Heimatsicherheitsgesetz die Grundrechte aushebeln. So wie nach 9/11 in den USA...
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[Re]: Das ist doch klassische neoliberale Logik. Genau wie wenn das Prekariat in Deutschland sich nur noch Bangladesh-Klamotten von Primark leisten kann. Uber und ähnliche konzepte sind nichts weiter als forcierte Deregulierung: Umgehung aller regulären (Sicherheits-)Vorschriften in der Branche, ein Heer von prekarisierten Scheinselbständigen und die eingesparten Kosten - Sozialbeiträge etc. - kassieren die Eigentümer der Produktionsmittel (d.h. der Software) und die Aktionäre.
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[Re]: Um Kunst zu hinterfragen muss man sie alledings zeigen, nicht wegsperren oder verbrennen.
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Das sind ja gerdezu hilflos-viktorianische Gesten in der Ära von youporn. Eine sehr bourgeoise Kunstaktion mit dem Flair der Adenauer-, respektive Macmillan-Zeit.
Und: Komplexität steht auf verlorenem Posten heute. Wie der Text ja andeutet, war solche Kunst auch zeitens kontrovers und spiegelt die moralischen Ambivalenzen ihrer Zeit (Steven Marcus The Other Victorians lässt grüßen). Kriegte man das mal hin, die damaligen Kontroversen um Rolle und Repräsentation von Frauen mit den heutigen zu verbandeln, da würde es interessant. Und, ja: es gehören mehr weibliche Künstler der Vergangenheit in die Museen, deren Verdammung in die Asservatenkammer ist nämlich wirklich häufig genderbedingt.
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[Re]: Die Grundlagen der Logik werden auch nicht mehr unterrichtet, gell?
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[Re]: Des einen Bewunderer ist des anderen Stalker, nichwahr? https://www.youtube.com/watch?v=FzkeHzrTUm8
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[Re]: Es geht doch hier gar nicht primär um Erotik oder Sexualität, sondern um Macht,um die Konnotationen eines männlichen Bewunderers in struktureller Opposition zu passiven Frauen, die in eine Reihe mit den Objekten Blumen und Strassen gesetzt werden, aus jeglichem Handlungskontext herausgelöst. Mal "male gaze" nachschlagen. All das mag ein Dichter ja gerne so ausdrücken, insbesondere 1951, aber 2018 passt so etwas nun wirklich nicht an die Hauswand einer u.a. von einer Feministin für Frauen gegründeten Schule, nach der diese auch benannt ist. Und das ursprüngliche Auswahlverfahren war, wie der Text anmerkt, fehlerhaft konzipiert.
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Jaja, die Deutschen - grüner Zeigefinger, grünes Gewissen, aber blasen mehr Dreck aus ihrem kollektiven Hintern als fast alle anderen Europäer.
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Ob Grammy oder Emmy, ist doch sowieso alles nur Heuchelei. Jahrzehntelang hat man nach den Casting Couch Regeln mitgespielt, jetzt gilt es, vor allem mit Blick auf die Karrierechancen, sich calvinistisch korrekt zu positionieren, zumindest gegenüber Männern, die altersbedingt sowieso am Ende ihrer Karriere stehen. Ich habe meine Zweifel, ob sich jenseits von billigen hashtags irgendetwas strukturell ändern wird in diesen Branchen. Mit Wedel oder seinerzeit dem Pädosexuellen Jimmy Savile war es das gleiche: auf der Höhe ihrer Macht sind solche Leute fast unantastbar, weil sie für andere Gewinne und Karrieren ermöglichen und damals hat keiner hingehört, wenn Leute was gesagt haben (ob Frauen oder Männer). In 20 Jahren hören wir dann davon was die Strippenzieher von 2018 so alles getrieben haben....
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Reichsbürger, Salafisten etc. sind die Baghwan-Jünger von heute. Verkrachte oder verlorene Existenzen, die in eine Ideologie flüchten, die ihnen Halt gibt und eine entlastende Erklärung für ihr Scheitern. Sehr traurig.
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Äh, war das jetzt wirklich ein taz-Interview oder steht das so wortgleich auch in Welt, FAZ und SZ?
[...]
Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation
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[Re]: Sorry für die Rechtschreibung, Daddelkeyboard...
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Ich finde es bedenklich, dass viele Debatten dieser Art inzwischen einer binären Logik von political correctness versus Meinungsfreiheit folgen. Dieser Fall hat einerseits IMO nichs mit Meinungsfreiheit zu tun - die Studis sehen ganz richtig, dass ein Text an der Wand ihrer Hochschule nicht irgendein individueller Sprechakt ist, sondern ein konsensfähiges insititonelles Ethos verkörpert. Und da hat, wer immer diese Zeilen auswählte, gründlich daneben gegriffen, denn was immer auch an anderen Lesarten möglich ist, das Avenidas einen voyeuristischen Akt beschreibt, hinter dem klassische Männerfantasien stehen ist nun wirklich offensichtlich. Man stelle sich vor, der Bewunderer wäre eine Frau (admiradora) oder die Bewunderten Männer. Fänden das dann die gleichen Leute immer noch völlig unproblmatisch? Dann hängt dich einfach das "a" dran, wäre billger und einer interessante künstlerische Intervention. Aber nochmal: es geht hier nicht um Zensur, sondern darum wie diese Schule sich öffentlich repräsentiert. Barbara Köhler hat das in der FAZ überzeugend dargelegt. Es ist Hochschulpolitik - und die ist kleinteilig - und man kann nicht dauernd über die entpolitisierte junge Generation meckern und dann rumjammern, wenn sie Positionen vertritt, die einem nicht passen. Es wäre etwas ganz anderes, wenn man Texte aus einem Seminar nimmt, weil soich Studierende dadurch getriggert fühlen - das ist Selbstzensur und Regression, denn im Seminar geht es um Komplexität und Differnzierung und einen offenen Blick auch auf Unangenehmns. Aber eine Häuserfassade mit einem Gedicht ist eben kein Ort für einen komplexen Diskurs - auch, wenn er sich daran entfachen kann - was man dann Öffentlichkeit und Demokratie nennt.
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[Re]: Sorry für die Rechtschreibung, Daddelkeyboard...
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Spätestens an diesem Punkt stolpert #metoo über die naive Vorstellung, eine Akkumulation digitaler Posts enstpreche einem Empowerment, einem nach Lösungen suchenden Diskurs oder gar Dialog. Es bleibt leider einer Produkt der passiv-aggressiven Aufmerksamkeitsökonomie, Betonung auf Ökonomie - "Grace" zeigt ja, dass die Kommodifizierung bereits eingespeist ist, wie auch die unappetlichen Positionierungen diverser SchauspielerInnen in Hollywood, den eigenen Marktwert durch gut getimte Distanzierungen zu erhalten oder sogar in die Höhe zu treiben. Nichts von alledem trägt wirklich zur Dekonstruktion der Strukturen bei, die Harvey Weinsteins jahrelange Transgressionen ermöglicht haben und spätestens jetzt ist es die Pflicht verantwortungsbewusster Frauen und Männer in Medien und Gesellschaft, den digitalen Pogromtendezen, die teil von #metoo sind Differenziertheit und Dialog entgegenzusetzen.
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[Re]: Danke für diesen nüchternen Beitrag, dem ich mich anschließen würde. Mir scheint's auch immer als schreibt sich da ein extrem verletzlicher und instabiler Mensch einen Schutzpanzer aus gewendetem Ressentiments und Klischees. Weder gut für die Seele noch politisch konstruktiv...
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Ich halte diesen Fall für durchaus problematisch. Ich würde mich als Bäcker zum Beispiel weigern, eine Ku Klux Klan oder Neonazi-Torte zu backen - könnte ich demnach ebenfalls belangt werden? Andererseits ist klar, dass die Nicht-Bedienung z.B. afro-amerikanischer Kunden, bzw. eine afro-amerikanische Thementorte (etwa zu Kwanza) nicht vorstellbar ist. Es sollte grundlegend sichergestellt sein, das Menschen jedweder Art und Orientierung Dienstleistungen in Anspruch nehmen können und lange Zeit war das in den USA aufgrund der Rassen- bzw. Ethnopoliitk keine Selbst verständlichkeit. Mit diesem historischen Hintergrund kann ich das anliegen des lesbischen Paares wiederum nachvollziehen. Schwierig eben.
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Wie Mark Fisher in Capitalist Realism so treffend beschrieben hat ist es inzwischen leichter sich die totale Apokalypse vorzustellen, als eine Alternative zum Kapitalsmus. Und Mobilisierung scheinen die Rechten aktuell besser drauf zu haben, als eine ideenlose Linke. Ich denke die letzte Chance ist eine Verknüpfung von Bewusstseinswandel im Individuum und organisiertem Aktivismus aller Menschen, denen die Würde des Menschen, soziale Gerechtigkeit und Freiheit noch etwas bedeutet, ob Linke, Christen, Sozialdemokraten, Altliberale oder klassische Konservative. Wir müssen alle Differenzen beiseite legen, sonst wird der totalitäre Kapitalismus, wie er in China und im Silicon Valley gerade perfektioniert wird, uns alle schlucken.
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Rechts isser, aber Recht hatter, der Ulf Porsche - ich kann das Nächstenliebens-, Friedens- und Konsensgegnidel auch nicht mehr hören und wünsche mir daher die sofortige Steinigung des Welt-Chefredakteurs. Ans Kreuz und an die Wand mit Apologeten und Vertretern des Kapitals. Besser so?
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Es ist nun mal so, dass es in diesem Diskurs AktivistInnen gibt, die nicht an Differenzierung oder Problemlösung interessiert sind, sondern daran jedes Opfer vor den Karren ihrer Agenda zu spannen und es wäre ganz gut sich an die Kindermissbraichshyterie der 80er Jahre in den USA zu erinnern, dier zu einer Hexenjagd wurde, in der das Leben Hunderter unschuldiger Männer und Frauen zerstört wurde. #meetoo ist zurecht von unterschiedlichen Positionen aus kritisiert worden: als letztlich passive pseudo-Agency, die Opferhaltungen verstärkt, als völlig ungeignetes Instrument zur differnzierten Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Graden von Transgressionen und bitte: wie soll denn soziokulturelle Arbeit an diesem Problem aussehen, wo Männer nicht mitwirken, wenn sie doch das Kernproblem sind?
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Nur mal zur Klarstellung: die neoliberale Ideologie ist natürlich nicht gescheitert,. sondern hat genau das erreicht, was sie wollte - kurz gesagt. Umverteilung nach oben, Demontage des "sozialdemokratischen" Westlichen Nachkriegskonsensus und Machtkonzentration bei bestimmten Wirtshcaftseliten. Dass so etwaas früher oder später zu Bürgerkriegen, populistischen Revolten und autoritären Regimes führt und dabei ggfs. einige der neoliberalen Profiteure auch mal an einer Laterne enden (was man dann tatsächlich als Scheitern betrachten könnte) ist jetzt in der Kapitalismusgeschichte auch nix neues.
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[Re]: So sieht's aus. Dass eine misslungene Integration und Traumabewältigung in Deutschland allerdings ausgerechnet zur AfD führt ist schon reichlich ironisch. Obwohl...für Bernd Höcke als Vertriebenenkind trifft das wohl nicht weniger zu.
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Dieser verkopfte Cartesianismus ist genau das Problem. Wie der Ethnologe Francois Laplantine gezeigt hat, ist die binäre Logik Natur-Kultur, Leib-Geist etc. eine westliche Eigenart, welche viele andere Kulturen nicht teilen. Die Grundlage allen Denkens ist letztlich der Leib und der Leib ist Teil der Natur, so kulturell er oder seine Wahrnehmung durch uns selbst auch überformt sein mag.
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Der "echte" Adlige fälscht die Promotion, die echte Völkische fälscht die Herkunft, Frau Steinbach ist keine Vertriebene und Bernd Höcke channelt Goebbels. Ein postmodernes Spektakel, die heutige Rechte...
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Es relativiert die Ehrung der anderen Beteiligten, wenn ein zynischer Machtpolitker wie Koch, dessen strategische Xenophobie der AfD den Boden bereitet hat, diese Würdigung quasi als Parteiehrenabzeichen zugeschustert bekommt, oder als Trösterle dafür, dass er im post-politischen Wirtschaftsleben offensichtlich mehr mit seinem Vitamin B als mit Sachkompetenz reüssiert. Buh!
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Mir stellt sich im Zusammenhang mit BDS-Unterstützern, die weder Palästinenser noch Juden sind - Gruppen, die sich nachvollziehbar an dem Thema abarbeiten, immer wieder die Frage, woher diese Fixierung auf Israel kommt. Ja, sehr vieles an der Politik der israelischen Rechtsregierung stinkt zum Himmel. Das gilt aber für fast jeden arabischen bzw. islamischen Staat im Nahen Osten doppelt und dreifach, ob Iran (dessen Öl wir kauifen) Saudi Arabien (dem wir Waffen verkaufen), Ägypten und inwischen auch die Türkei (NATO Partner). Oder die USA mit ihrem Drohnenkrieg, der von deutschem Boden aus geführt wird. Da gäbe es etwa für Deutsche vielfältige Betätigungsfelder, von der eigenen Haustür mal ganz zu schweigen, statt sich in einer Organisation zu engagieren, welche sämtliche Israelis in Sippenhaft nimmmt (z.B. in meinem Berufsfeld Boykott aller Universitätspartnerschaften, Gastwissenschaftler etc.) und dessen führende Organisatoren immer wieder das Ende Israels propagieren und sich völlig unangemessener Holocaustrethorik bedienen um dieses Ziel zu legitimieren.
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Es ist vielleicht sinnvoll in Erinnerung zu rufen, dass die von dieser Person vertretenen Positionen keinen Konsens darstellen, weder innerhalb, noch außerhalb der Transgender Community. Die rückwirkende Auslöschung einer früheren Identität auf Zeugnissen und dergleichen mag unter dem Aspekt von Diskriminierungsbefürchtungen nachvollziehbar sein, psychologisch betrachte ich eine solche Negation der eigenen Lebensgeschichte als absolut katastrophal. Und das Statement "Die Wissenschaft sagt mittlerweile unisono, dass es nicht möglich ist, die geschlechtliche Identität einer Person in irgendeiner Form objektiv von außen zu belegen" ist Wunschdenken einer Aktivistin, entspricht aber nicht der komplizierten Realität der Transgenderforschung.
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[Re]: Wer Stele mit "h" schreibt muss erstmal nachsitzen statt hier rumzumosern.
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[Re]: Lieber Roi, das ist der neue Transgender-Cartesianismus: Ich denke ich bin X, also bin ich X. Vor dieser neuen Wahrheit müssen sich witzigerweise alle beugen: biologische Fakten, sozialer Konstruktivismus und radikale Feministinnen, die es nicht amüsant finden, wenn Menschen mit Schwänzen (pardon, lady sticks) ihnen erklären, wer jetzt die Definitionsmacht über ihr Geschlecht hat. Wird alles no-platformed. Ja, das Autoritäre hat viele Gesichter...
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Die kontextfreie Fixierung auf Wörter, welche die geistig verarmte Generation zeitgenössischer Tugendwächter mit politischem Aktivismus verwechselt, wird zweifellos in Kürze dazu führen, dass sämtliche Texte und Reden von Dr. Martin Luther King Jr. entweder aus Bibliotheken entfernt oder politisch korrekt redigiert werden denn der arme Mann hat ja dauernd nur von "negroes" gesprochen.
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also, mein rechter Zeh sagt mir, bei Neuwahlen legt die AfD noch um bis zu 8% zu, CDU/CSU und SPD stürzen nochweiter ab, geringe Zuwächse für Grüne, Linke und FDP, die Nichtwählerpartei wird sträkste Fraktion. Daher lieber Jamaika, schlimmer als GroKo kanns auch nicht werden.
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Demenz...gaaah. Dann lieber wie Bon Scott sterben. Danach waren AC/DC sowieso ziemlich schnell nur noch eine Parodie ihrer selbst. Ist schon komisch, der schwarze Blues moduliert ewig weiter, aber weißer Rock atrophiert über die Jahre nur zu abgestandenem Foster Lager. You rode the Highway to Hell, mate, now you're there...
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Kammer dem net stattdesse die Furzmedaille vom Butzbacher Faschingsverein gewwe, dem aale Babbsack.... ?
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Der erfolgreiche Markenkern der AfD ist Neo-Faschismus, Frau Petry wird den Weg von Lucke ins Splitterparteiennirvana gehen.
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[Re]: Das ist, mit Verlaub, Blödsinn. Eine Position auch nachdrücklich zu vertreten ist doch kein Oktroi. aber auf Positionen, die einem Misfallen mit Mord- und Vergewaltigungsdrohungen zu reagieren zeigt definitiv Diskursunfähigkeit. Leider sind "soziale" Medien inzwischen in weiten Teilen asoziale Mob- und Bot-Spaces. Eine Welt ohne Twitter und Facebook wäre wahrlich eine bessere.
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[Re]: In den USA gilt (jenseits der autoritären Linken und den weißen Nationalisten) immer noch ein grundlegend anderes Verständnis von Meinungsfreiheit als - aus historisch nachvollziehbaren Gründen - in Deutschland. Man sucht in dieser seher heterogenen Gesellschaft den clash of opinions und hat seit der Unabhängigkeit eine lange empirische Geschichte von Gegenöffentlichkeiten, die jemand wie Habermas aus der europäischen gar nicht zu konzeptualisieren in der Lage war. Von diesem Kontext hat Frau Vogel keine Ahnung und maßt sich an eine links-liberale Insitution, die sich explizit den "bold and risky humanities" verschrieben hat aus ihrer Binnenperspektive zu maßregeln. Das halte ich für arrogant und besserwisserisch. Offensichtlich glauben die Leute am Arendt-Center, dass man sich sinnvoll mit der neurechten Kritik neoliberal-kapitalistischen Demokratien auseinandersetzen kann. Im Gegensatz dazu sind Auftritte von Rechten in den Verdummungsformaten der Massenmedien problematisch, weil sie diese Formate propagandistisch hervorragend bedienen - ohne Erkenntnisgewinn. Ein 90-Minuten Interview mit jemandem wie Jongen durch Roger Willemsen o.ä. entspräche dagegen dem Bildungsauftrag des Fernsehens. Da ließe sich rechte Ideologie deutlich dekonstruieren. Dann kann zumindest keine/r sagen, er/sie hätte es nicht gewusst.
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[Re]: Ideologische Orientierungen haben doch noch nie primär etwas mit dem Bildungsniveau zu tun gehabt, sondern mit Psyche, Eigeninteresse und Opportunismus. Schon gar nicht sind Gebildete die besseren Menschen. Also, als narzisstsisch gekränkter, emotional abgeschalteter Soziopath fantasiere ich auch mit drei Doktortiteln von einer neuen Ordnung, die um den Preis von Millionen Menschenleben erschaffen wird (Faschist, Stalinist). Als Sklavenhalter oder Verteidiger von white privilege rationalisiere ich meine letztlich arbiträre Bevorzugung durch bio- oder kulturrassistische Theorien und wenn das Progrom schon läuft und ich schon lange auf die Professur vom Rosenkranz schiele, der leider der bessere Philosoph ist, dann rein in die NSDAP...
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Nur zu, allwissende linke Deutsche, erklärt mal dem jüdischen Leiter des Arendt-Zentrums in New York wen man zu No-Platformen hat und wen nicht. Als nächstes dann vielleicht Judith Butler selber, wegen ihrer Unterstützung eines undifferenzierten Israelboykotts?
Man musste sich auch mit Heidegger auseinandersetzen (granted: anderes Kaliber). Besser wäre es, AfD-Agitatoren aus öffentlich-rechtlichen Labershows rauszuhalten, die niemandem außerder AfD etwas nützen.
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[Re]: Ist das jetzt aus dem FDP- oder dem AfD- Parteiprogramm :-D ?
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Handkäs mit Musik war schon 1962 die legitime Grenze des Vegetarismus. Da kannste mer net vegan komme.
Vom Presskopp' braache mer ja gar net erst anfange, gell...
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Der radikal-ideologische Veganismus leidet an derselben Pathologie eie die heutige Identitätspolitik. einer naiven binären Logik von absolutem Opfer (in diesem Fall Tier) und absolutem Täter (in diesem Fall Mensch). Tatsächlich lässt sich das Verhältnis von Mensch und Nutztier ebenso gut als beiderseitig vorteilhafte Symbiose darstellen - und nein, ich meine damit jetzt nicht die industrielle Massentierhaltung.
Hierzu wäre allerding realpolitisch anzumerken, dass IMHO ohne billiges Fleisch der soziale Frieden in Europa über Nacht vorbei wäre. So wie früher "bread riots" an der Tagesordnung wären, bräche hier stante pede Bürgerkrieg aus, wenn das Rinderhack und Schnitzel nur noch zu gängigen Biopreisen verfügbar wäre (siehe die Reaktionen auf die Idee eines Veggie-Day). Also, wir erkaufen uns mit brutalen Tieropfern den Bestand der "Demokratie" , wie auch immer man das ethisch bewerten mag.
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Handkäs mit Musik war schon 1962 die legitime Grenze des Vegetarismus. Da kannste mer net vegan komme.
Vom Presskopp' braache mer ja gar net erst anfange, gell...
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[Re]: Für einen urbanisierten Menschen einer postindustriellen westlichen Überflussgesellschaft ist es wohl nicht mehr zwingend Fleisch zu essen. Über andere Lebensumstände sollten wir uns wohl eher kein Urteil erlauben.
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Was genau erwartet Rapp von dieser Aktion? Heilung? Zuwendung? Dialog mit Spacey? Eine Schnitte Aufmerksamkeitsökonomie im Kielwassser von #metoo? Ich verstehe diese social media Generation nicht mehr wirklich, aber aus meiner Sicht hätte ein persönliches Klärungsgespräch mit Spacey und danach ggfs. ein gemeinsamer Auftritt mit Erklärung eine ganz andere Wirkung, sowohl für die beiden, als auch für Opfer von sexuellen Übergriffen. Diese Anklage-Shitstorm-mea-culpa-Rituale sind doch nur noch hohle, mechanische Gesten.
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[Re]: Das Problem der Identitätspolitik, besonders in ihrer vulgär-digitalen Ausprägung, ist die ideologsiche Unfähigkeit zum Dialog - also der ernsthaften Auseinandersetzung mit dem/der Anderen - denn schon qua der Andersartigkeit wird jedwede Legitimät abgesprochen sich zu mir und meinem "Eigenen" zu äußern. Autorität besitzt in diesem Diskurs zudem nur wer möglichst viel Opfer in sich vereint. Queer trumpft straight, schwarz trumpft weiß, trans trumpft cis etc. pp. M.a.W. genau das Schablonendenken rechter, völkischer, rassistischer Ideologien. Daher: radikale Identitätspolitik wie sie heute vielfach in "linken" Kreisen vorkommt ist reaktionär, autoritär, reduktionistisch, anti-emanzipatorisch und ein Spaltpilz.
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Danke. Twitter 6 Co. sind als politisches Medium schlicht ungeeignet und diese digi-konfessionalen Pseudo-Bewegungen sind vom consciousness-raising des radikalen Feminismus der 60/70er Jahre ungefähr so weit weg wie die AfD von einer verfassungstreuen Partei.
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[Re]: Differenzierung und Dialog sind wichtig. Aber auch meine Tochter (Wing Tsun, 3. Grad) bekommt schulhofbezogen gesagt: laut und und deutlich nein und wenn das nicht sofort hilft ein fester Tritt in die Weichteile und, frei nach Nahles, auf die Fresse. Bemerkenswert ist allerdings, wie unwirsch gerade weibliche Lehrkräfte auf sich nicht genderkonform benehmende Mädchen reagieren, während Jungs die Testosteron-Absolution erteilt bekommen. Das Patriarchat hat (latürnich!) Heerscharen weiblichen Hilfspersonals.
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[Re]: Klar, die männliche Selbstauskunft ist grundsätzlich suspekt. Hm, im Zusammenhang mit Sexualdelikten kommt mir dieser Ansatz seltsam bekannt vor...
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Was soll mer da noch saache, ihr fetzt Euch wie einst Trotkisten und Maoisten und das System lacht sich 'nen Ast. Pathetic!
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Anarchismus ist ein lobenswertes und denkanstoßendes Ideal, welches in der Praxis - flächendeckend und auf längere Sicht - ein Hirngespinst bleibt, solange Menschheit nicht ihren tribalistischen Grundchaerakter (der universell ist) evolutionär überwindet. Utopie, im besten Sinne, aber nicht mehr. So wie es ist führt An-Archie nur zur brutalstem "might is right."
Wie gesagt, Modelle wie Permakultur mögen agrartechnologisch tragfähig sein, bleiben aber in kapitalistischen Systemen Randerscheinungen.
Nach meiner Einschätzung stehen die Chancen 80:20, dass unsere digital-industrielle Zivilsation unfähig zum Umdenken ist und daher innerhalb zwei bis drei Generationen kollabieren wird, so u.a. wie Wolfgang Streeck das beschreibt.
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1. Auch 25% sind nicht 100 %
2. Vergleichen Sie mal die Bevölkerungsdichte, die ist für Deutschland fast doppelt so hoch
3. Auch Österreich importiert für 10 Mrd. Euro Lebensmittel.
4. Es bleibt dabei, dass sich das sozialökonomisch untere Drittel Bevölkerung mit kbA Lebensmitteln ziemlich einschränken müsste. Kartoffeln, Kartoffeln, Möhren, Kohl, Kartoffeln, und am Sonntag ein (Tofu)-Hering dazu. Manchen asketisch eingestellten Grünenwählern, die selber bei € 5000 netto liegen und gerne € Euro den Liter für Bio-Olivenöl vom Agriturismo latzen , wäre das vermutlich sogar ganz Recht.
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Hildmann ist zuerst Geschäfts- und PR-Mann in eigener Sache und dann Veganer.
Davon abgesehen: auch wenn eine fleischarme Ernährung ökologisch wie ökotrophologisch unterm Strich die rationalste Entscheidung wäre, sind doch die meisten nicht medizinisch indizierten Ernährungsentscheidungen milieugebunden.
Zudem: egal wie gesund oder ungesund bleibt Fleischkonsum für die große Mehrheit der Menschen in Europa ein zentraler Wohlstandsindikator und ohne Billigfleisch aus Massentierhaltung würde die deutsche Demokratie über Nacht in Chaos und Anarchie versinken. Fleisch und Spiele garantieren den sozialen Frieden.
Und flächendeckende Bio-Agrar- und viewirtschaft würde ohne parallele massive sozialistische Umverteilung zu Hungersnöten führen. Bio-Ernährung in der Breite ist im Kapitalismus nicht realiserbar, sie bleibt Subkultur mit Chance zum Distinktionsgewinn.
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Oh, wie vermisse ich Deniz Yücel...
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[Re]: Vielleicht können die Herrschaften ja mehr mit dem Begriff "wehrhafte Demokratie" anfangen. Eine demokratsiche Gesellschaft ist nicht zur Tolerierung von demokratiefeindlichen Positionen verpflichtet. Natürlich behaupten völkische AfDler, Deutschnationale und Identitäre (also Neo-Neonazis) sie seien Demokraten, aber ein kurzer Blick nach Polen oder Ungarn oder auch in die Publikationen dieser rechtsversifften Alt-33er und der Lack ist ab. Man braucht nicht die Antifa zu sein, um den Anfängen wehren zu wollen...
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[Re]: Das ist es eben. Regionale Unabhängigkeitsbewegungen und Brexit-Reflexe sind Pseudo-Antworten auf die realen Probleme des neoliberalen Globalismus. Umverteilung, Demokratisierung und die Zurückgewinnung des Politischen im Sinne Hannah Arendts werden in einer katalanischen Republik nicht leichter gelingen als im spanischen Nationalstaat.
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[Re]: Es gibt allerdings einen vulgär-feministischen Strang, der Männern grundsätzlich die täter- und Frauen die Opferrolle zuschreibt - eine sehr naive Vorstellung patriarchaler Machtstrukturen -und daraus recht fragwürdige politische Forderungen ableitet. Feminismus, der "gender" ernst nimmt (für den einsteig z.B. jemand wie Laurie Penny) realisiert, dass sich auch Männer aus ihrem patriarchalen Korsett befreien müssen und dass jegliche substanzielle gesellschaftliche Veränderung nur im Zusammenwirken von Frauen und Männern gelingen kann. Ein bestimmter Typus von Online-Feministin hat es sich allerdings in seinen real folgenlosen, Butler-lastigen Theoriekonstrukten gutmenschlich bequem gemacht und ist an Entwicklungen, die normalen Männern und Frauen zu gute kämen gar nicht interessiert. Lieber eigene Diskursprivilegien festzurren....
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Zwei dämliche Pluster-Gockel und ein unfähiger Monarch bilden die Speerspitze politischen Versagens in Spanien. Kopfschüttel. Ein Glück, dass eine klar denkende Frau Bürgermeisterin von Barcelona ist.
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Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation
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[Re]: Der Vergleich hinkt nur leider, insofern gut 45 % der Autobahnen geschwindigkeitsbegrenzt sind. Analog könnte man sagen, ein Kompromiss in den USA wäre das Verbot oder die strikte Kontrolle von "assualt weapons," voll- und halbautomatischen Waffen. Im "Wilden Westen" waren Waffen übrigens deutlich rigoroser reguliert, die libertäre Interpetation des 2. Verfassungszusatzes ist ein Produkt des 20. Jahrhunderts und der von Republikanern gewöhnlich propagierte "original intent" der Verfassung war in diesem Fall eine kommunale Miliz, nicht individualistischer Waffenbesitz.
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[Re]: Danke, Ihre Kommentare hier sprechen mir aus dem Herzen.
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[Re]: Hier kann man sich in Kürze (auf Englisch) erklären lassen, warum Uber grundsätzlich ein Abzockmodell ist (für Fahrer!) https://www.youtube.com/watch?v=fgQPj90OrQE
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[Re]: Danke hierfür, jetzt frisst sich scheinbar der neoliberale Wurm schon in die Hirne schlecht bezahlter taz-Redakteure, die sich kein reguläres Taxi leisten können.
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Braun-alternativ ist doch nix Neues. Wie ging noch der alte ÖDP-Witz: "Eigentlich war Hitler ja gar nicht so übel - aber die Autobahn..."
Und die Frau Weidel hat gar nix gegen SyrerInnen, sondern findet jede sollte eine haben.
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So richtig ernüchternd wäre es, wenn "Jochen Rödder" Martin Kaul wäre...
Aber mal ernsthaft: DIe PARTEI tatsächlich zu wählen ist doch nur die linksintellektuelle Variante einer Stimme für Trump - also in völliger Desillusionierung über politisches System und Gesellschaft anti-politisch zu sein im Sinne eines finalen Wahlaktes, nach dem nichts mehr kommt, außer vielleicht Bürgerkrieg (und auch die AfD ist - nicht durchgängig, aber in großen Teilen - eine Bewegung, die sucht, dass Politische an sich zu zerstören). Die PARTEI hat ihren Sinn als Satireprojekt, sollte aber in der Tat nicht gewählt werden - wobei allerdings die einzige bedeutungsvolle Option, wenn man keine neoliberale Politvariante wünscht, die Linkspartei ist - und das zu wählen kann schon Überwindung kosten.
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Ist natürlich eine Schweinerei, aber wenn Menschen Opfer der kapitalistischen Abrissbirne werden, scheint das irgendwie weniger Empörung hervorzurufen.
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KGE gehört in die ÖDP abgeschoben.
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[Re]: Wissen Sie eigentlich, wie lange man den Afro-Amerikanern gesagt hat, sie müssten nüchtern und realistisch sein und auf ihre - verfassungrechtlich verbrieften! - Rechte warten? Da ist schon MLK in den 1960ern die Hutschnur ganz zu Recht geplatzt. Was würden sie als Jude in Deutschland sagen, wenn 2017 noch ein öffentliches Denkmal für einen Nazi-Kriegsverbrecher auf dem Potsdamer Platz stünde? Nüchtern bleiben und smart sein? Das ist manchmal das Privileg von Menschen, die einen solchen Schund nie durchmachen mussten.
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Liebe Hobbyhistoriker: Wäre das OK, wenn in deutschland noch Hitlerstatuen und büsten überall herumständen, so wegen der historischen Erinnerung? Aber hallo! Man sollte zumindestens mal festhalten, dass es sich hier um Denkmäler von Hochverrätern handelt, die einen Bürgerkrieg angezettelt und geführt haben, um die Institution der Sklaverei vor möglichem bundesstaatlichen Zugriff zu schützen. Das die Gedenkkulktur der Südstaaten überhaupt tolerabel war ist allerdings dem gesamtrassistischen Konsens zu verdanken, nach dem die weiße Versöhnung zwischen Nord und Süd wichtiger war als die neuen Bürgerrechte von Schwarzen zu schützen. Sonst wären Alabama, Mississippi etc. wohl noch heute von Bundestruppen besetzt...
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[Re]: Na ja, die intellektuelle Basis ist dann schon ein wenig breiter. Die Notwendigkeit der ideologischen Legitimiation der US-Sklaverei und des europäischen Kolonialismus hat den ganzen Verlauf der biologischen Forschung im 19. Jhd. geprägt, Rassenlehre, Phrenologie etc. pp. Die Überlegenheit einer vorgeblichen weißen Rasse war ja teils in den 40er Jahren noch Schulbuchwissen in amerikanischen Texten.
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Es ist schon komplizierter. Teil der white supremacy Bewegung sind zweifellos Neonazis und diverse aktuelle KKKs gehören auch in diesen Bereich. Das sind nicht nur Rassisten sondern Befürworter einer autoritären Führergesellschaft. Der klassische KKK und andere white supremacy groups sehen sich als demokratisch-ameriikanische Patrioten, die zurück zur Herrenvolk-Democracy wollen, also einer freiheitlichen Gesellschaft nur für Weiße (was die USA bis ins 20. Jahrhundert ja weitgehend waren). Charlottesville war ein ziemlicher Erfolg für die Rechstextremen, aber trotz der Vernetzungserfolge und der realen Terrorgefahr, die von solchen Gruppen ausgeht, sollte man ihre Macht nicht über- und ihre Zerstrittenheit nicht unterschätzen. Aber Trumps Wahlkampf und alles Folgende hat sie in der Tat ermuntert, aus ihren Löchern zu kommen und die Renormalisierung rassistischer Sprache und Handlungen ist verstörend.
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Georg Seesslen spricht mir meistens aus dem Herzen. Auch heute wieder.
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Eine sehr zu empfehlende Kritik des linksidentitär-autoritären Quarks und seiner Verbandelung mit neoliberaler Ideologie liefert u.a. der afro-amerikanische Marxist Adolph Reed Jr.
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[Re]: Mal Gattaca schauen (z.B.) und sich der gesellschaftlichen Konsequenzen bewusst werden. Es gibt hier eben grundelegende Dilemmata. Zum einen, dass milliardenschwere Forschung auf die Leiden weniger sozial privilegierter Menschen ausgerichtet wird, während aktuell bereits lösbare Gesundheitskrisen in der dritten Welt ignoriert werden. Zum anderen, dass jede Technologie auf die denkbar unethischste Weise Verwendung finden wird, wenn sie mal existiert. Letztlich, vgl. Gattaca, daß Genoptimierung unweigerlich zu einer neuen Euthanasielogik führen wird, d.h. (aus sozialen, ökonomischenoder sonstigen Gründen) nichtoptimierte Menschen werden als unwert betrachtet werden.
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Klingt vielleicht nach alter Sack, aber ich denke, es ist höchste Zeit, dass unsere Form der Zivilisation untergeht. Taugt weder für Menschen, noch für den Planeten....
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"...bevor das erste schwule Känguru von Eltern, die nur das Beste für Kind wollen, gelyncht worden ist...."
Genau, fernbleiben = lynchen. Und PETA haben Sie jetzt auch noch gegen sich.
Ich kann nicht beurteilen, ob das Stück etwas taugt (es gibt so vielen didaktischen Zeigefinger-Quark für Kinder, "von Pädagogen für Pädagogen"), aber letztlich bringt es gar nichts, Eltern in eine Schand-Ecke zustellen, weil sie Kinder nicht in die synagoge oder zum Aufklärungstheater schicken. Mam muß man, so anstregnend das ist, den Dialog suchen, den im Gegensatz zu rechtlicher Gleichstellung, die auch gegen Widerstand legislativ durchgesetzt gehört, lässt sich soziale Akzeptanz nicht erzwingen und Druck (und Abwertungen wie die Ihrige) führen nur zu Abwehrhaltungen. Ich würde mit Eltern z.B. das Buch und ihre Ängste und die Diskriminierungserfahrungen von Homosexuellen besprechen, ehe ich die Klasse in diese Aufführung mitnähme.
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Geht's noch'n bisschen platter? Pöse pfaule Männer? Schon mal die Dog-Eat-Dog Strukturen der heutigen Arbeitswelt angeschaut? Gegenderte Karrierielogiken? Nicht jeder Arbeitgeber und jedes Arbeitsumfeld sind so sozial (unterstelle ich jetzt mal) wie die taz. Und selbst gewisse biologische Realitäten sind eben genau das, oder ist man jetzt Faschist, wenn man darauf hinweist, dass in den frühesten Lebensphasen eines Säuglings die Mutter bzw. eine Frau die Primärversorgerin ist, und zwar in allen menschlichen Kulturen und bei allen Säugetieren? Gender Mainstreaming heisst ja letztlich, dass z.B. Arbeitswelt und Elternbedürfnisse so eingerichtet werden, dass solche sozio-biologischen Differenzen kompensiert werden - also vielleicht Elterngeld für Väter NACH dem ersten Jahr? Da musste wohl auf Kosten von etwas Recherche und Reflektion das eigene Kackewegspültrauma journalistisch verarbeitet werden.
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Wozu die Aufregung? Ich teile die Position dieser Polemik zwar nicht und halte sie in Teilen für durchaus problematisch und auch recht ignorant. Allerdings keinen Deut mehr als das argumentativ inkohärente linksautoritäre Identätsgeschwurbel, dem die taz jede Menge Platz einräumt. Und so wie dieses erwidert wird, hat ja Herr Kaube heute auch in der FAZ eine gänzlich andere Position zur Homo-Ehe vertreten. Nennt sich Meinungsvielfalt, das Ganze. Ich raufe mir beim FAZ und taz-Lesen ungefähr gleich oft die Haare. Lese trotzdem weiter; und lerne.
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[Re]: Wem die WDR-Kritik zu schmierig ist, kann es ja mal mit Shimon Stein versuchen, Ex-Botschafter Israels in Deutschland: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-06/antisemitismus-deutschland-dokumentation-israelkritik
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[Re]: Handkäs' und Grüne Soße lass ich mir als Hesse von Frau Sezgins Obsessionen sowieso nicht vermiesen. Ich werde nur hellhörig, wenn manchen Leuten vorgebliche Tierrechte wichtiger zu werden scheinen als das Wohlergehen ihrer Mitmenschen (das will ich Frau Sezgin nicht unterstellen, aber es gibt entsprechende Aussagen/Drohungen ja reichlich von PETA-Extremisten). Frei nach dem Motto, "Nazis waren ja schrecklich, aber immerhin haben sie das Reichstierschutzgesetz verabschiedet."
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[Re]: Lesen hilft. Ich kann, wie angedeutet, auch sehr polemische Haltungen zu Massentierhaltung und Fleisch-um-jeden-Preis-Kulte nachvollziehen, obwohl sie natürlich grundsätzlich nur Trotzhaltungen erzeugen und insofern zum konstruktiven Dialog wenig taugen. Aber Frau Sezgin arbeitet ja bewusst mit dem Ekel der vom "Leben" entfremdeten Großstädter, die Kuh, Euter und Stallgeruch nur aus dem Fernsehen kennen und klagt hier, um das erneut hervorzuheben, nicht gegen die Exzesse der Massentierhaltung, sondern gegen die existienzielle Kultutechnik des domestizierens und Haltens eines jeglichen Tieres. Und das blendet eben jegliche hitorische und Lebensrealität aus und ist deshalb einerseits irrational und andererseits neurotisch, so oder so aber eine Meinung, die 99.9 % der Menschheit nicht ernst nehmen können. Insofern ist der Text IMO auch nicht mehr als ein deplatziertes Almosen, denn es gäbe ja durchaus Gründe sich kritisch mit dem betreffenden Urteil auseinanderzusetzen. Mandelmilch heißt ja nun schon seit dem Mittelalter so und historisch- semantisch ist "Milch" im indoeuropäischen Sprachraum noch nie ausschließlich auf tierische Produkte beschränkt gewesen.
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[Re]: Ich persönlich nicht, siehe oben.
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Frau Sezgin, Sie könnten doch froh sein, dass jetzt keine Verwechselungsgefahr mehr besteht zwischen Produkten aus "Tier-KZs" und solchen aus Sojamonokulturen powered by Monsanto. Da hat die Konsumentin Klarheit. Als Bezieher von Mopros eines regionalen Bioerzeugers würde mich übrigens interessieren, welches Trauma Sie durch die Dämonisierung der existenziell menschlichen Praxis der Tierdomestizierung und -Haltung zu verschieben suchen, denn wenn ich Sie richtig verstehe geht es Ihnen nicht um die Exzesse der industriellen Massentierhaltung (die ich ebenfalls nicht gutheiße), sondern jegliche Form von Tiernutzung. Solche Extrempositionen kann ich mir nur durch psychologische Projektionen persönlicher Leiderfahrungen auf "mißbrauchte Tiere" erklären.
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Identitäre Politik zerlegt sich letzten Endes immer selbst. Am Ende ist jede/r/s seine eigene Gruppe, das gibt dann eine Buchstabenkette so lang wie ein DNA-Strang. :-).
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Auch wenn ich mich dafür auf die bild.de seite begeben musste, war es wichtig sich ein eigenen Urteil bilden zu können. Und es besteht wohl kein Zweifel daran, dass der Film, was immer man sonst über ihn denken mag, den Programmauftrag einer Dokumentation über Antisemitismus in einer Bandbreite europäischer Länder (UK, Norwegen, Ungarn, Griechenland, Frankreich, Deutschland) nicht erfüllt. Es ist ein Film dessen zentrale These lautet, dass der Israel-Palästina Konflikt und seine pro-palästinensische Deutung durch UN und EU-Organisationen ursächlich verknüpft ist mit einem in Deutschland und Frankreich verbreiteten, in letzter Instanz antisemitischem, Aktivismus, der wohlmeinend-naive Christen, antizionistische Linke, Neurechte und palästinensische und islamistische AktivistInnen und sozial ausgegrenzte Banlieu-Moslems umfasst. Macht er auf gefährliche Entwicklungen aufmerksam? Ja. Ist er tendenziös? Ja. Sollte er ausgestrahlt werdsen? Ja, in einem anderen Kontext, mit anschließender Diskussion.
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[Re]: Man kann ja noch von einem besseren Europa träumen, bei einer guten Tasse Ostfriesentee...
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[Re]: Großer Unterschied: bei aller Sponti-tät haben die Grünen eben auch die parlamentarische Kärrnerarbeit gemacht und waren keine Antipartei, sondern hatten konstruktive, umsetzbare Programmatiken. Die parlamentarsiche Arbeit der AfD ist dagegen, inklusive der Selbstzerlegung, bisher dem Profil früherer Rechtsparteien wie Reps, DVu und NPD ähnlicher, die letztlich unfähig- und willig waren technisch kompetente Sachpolitik zu betreiben (ein Glück, das) - nicht zuletzt, weil ein Großteil der AfD Ideologie aus reaktionärer heißer Luft besteht.
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Ich finde es durchaus problematisch, wenn sich Identitäre aus ihrer vermeintlichen Opferposition heraus der Mittel zu bedienen glauerbn müssern, die sie den "Tätern" gerne ankreiden, eine fragwürdige Standardstrategie, die wohl als tricksterische Dekonstruktion verstanden werden soll, aber leider nur Klischeesprech produziert. Es ist genauso dämlich zu glauben, man könne als Empfänger die Intention eines Sprechers eindeutig bestimmen als es ist anderen zu erklären, von was sie beleidigt zu sein haben oder nicht. Dialog heisst jemadem ernsthaft zuzuhören, statt sofort zu verurteilen und jeder Mensch der noch ein Quentchen Empathie besitzt sollte in der Lage sein einzuschätzen, ob "Wo kommst Du her?" Interesse an seiner/ihrer Geschichte signifiziert oder einen Ausgrenzungs versuch ("von hier kommst Du nicht"). Jede ernstgemeinte Frage ist eine Chance zur Kommunikation, oder? Ich kann nachvollziehen, dass es nervig sein kann mit dieser Frage etwa aufgrund der Hautfarbe laufend konfrontiert zu werden, gerade wenn man mit Rassismus aufgewachsen ist, ähnlich wie Weiße oft verletzt und empöort reagieren, wenn man sie auf ihr "white privilege" hinweist - daher fällt mir keine bessere lösung ein als echter dialog, also einander zuhören und bereit zu sein, eigene Positionen aufgrund des zugehörten ernsthaft zu überdenken und ggfs. zu verändern, also am Dialog mit anderen zu wachsen.
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[Re]: Vermutlich nur auf Prekariatsniveau, ist ja taz ;-)
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"Das Wohl des Vereins Borussia Dortmund, den viel mehr als nur der sportliche Erfolg ausmacht..."
Ob das die Aktionäre genauso sehen?
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[Re]: Das tut jetzt weh, aber Burundi und Namibia sind nach den Maßstäben der UN rückständige Länder mit u.a. katastrophalen Sozialstandards. Platz 126 (Namibia) und 186 (Burundi) im Human Development Index. Sind das Gesellschaften, an denen wir uns messen sollten, angesichts unserer Möglichkeiten? Hat mit Hautfarbe und Topographie gar nix zu tun, außer man will es.
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[Re]: Nein, was die Norweger da treiben ist Gutmenschentum der schlimmsten Sorte. Ich bezweifle, dass Israel für die norwegische Gesellschaft eine essentielle Bedeutung hat, welche erklären würde warum der Gewerkschaftsbund sich ausgerechnet an israelischem Fehlverhalten abarbeiten muss - und zwar, um das nochmal klarzustellen, in Form eines Totalboykotts, von dem auch israelische Kritiker der Netanyahu-Regierung betroffen wären, und völlig apolitische bilaterale Beziehungen z.B. mit Bildungs- und Kulturinstitutionen. Das ist völlig irre und etwas gänzlich anderes, als über einen Boykott von Waren aus nach Völkerrecht widerrechtlich besetzten Gebieten zu reden. Es ist IMO in der Tat Antisemitismus, weil es an Israel an höheren moralischen und rechtlichen Maßstäben misst als andere Länder.
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[Re]: Es geht um einen "„ökonomischen, kulturellen und akademischen Boykott Israels,“ d.h. das Land als Ganzes und seine Institutionen wird für die Politik seiner rechten Regierung (die ich durchaus für verwerflich halte) in Sippenhaft genommen. Denken Sie auch, wir sollten keine amerikanischen Gastprofessoren mehr einladen, weil die USA einen völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg führen? Sollen wir Kulturprogramme mit Russland, weil das autoritäre Regime dort nach Belieben Dissidenten ermordet und Wahlen in Fremdstaaten zu manipulieren versucht? Vielleicht setzen wir auch Ölimporte aus Saudi-Arabien aus, bis dort Menschenrechte auch für Frauen gelten?
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Jetzt also: "Norweger, kauft nicht bei Juden!" von den Linken. Auch ein Ansatz Rechtsextreme. zu bekämpfen - indem man ihre Positionen besetzt. Obwohl, die sind ja jetzt gerne anti-semitisch aber pro-Israel. Versteh' einer noch die Welt.
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Keine Ahnung was Tenenbom sich von solchen Aktionen erhofft, aber ich kann auch sein überbordendes Verständnis für die Gegner der deutschen Verfassung und der Grundprinzipien der Republik (welche auf den Erfahrungen mit dem Dritten Reich beruhen) nicht nachvollziehen. Frei nach dem Motto, Wer nach allen Seiten offen ist kann nicht ganz dicht sein. Außerdem neigt er zu recht seltsamen Urteilen (Pirinçci ein freier Geist?) und lächerlichen Pauschalisierungen: Deutschland sei ja traditionell kein Einwanderungsland (hä?) aber plötzlich würde man überall arabisch hören (Spiegel interview) - so ein Schwachsinn könnte ja direkt von Höcke kommen. Dieses schlampige, unreflektierte Gefasel nervt auch in seinen ZEIT Kolumnen regelmäßig.
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Es wäre schön, wenn sich bei solchen Gruppen mehr Geisteswissenchaftler (Historiker, Soziologen, Kulturwissenschaftler) organisierten, denn oftmals scheint mir der durchaus begrüßenswerte Skeptizismus von eher plattem Positivismus begleitet. Es wird gerne übersehen, dass es nach voillziehbare Gründe für durchaus intelligente Menschen gibt, sich einer Ideologie zuzuwenden, ob die nun Homöopathie oder neue Rechte heisst und dagegten kann man mit "Fakten" und "Aufklärung" wenig ausrichten - man muss die Ursachen begreifen (z.B. die oft dehumanisierende Praxis der Schulmedizin oder den Kahlschlag des Neoliberalimsus) und dort ansetzen. Wissenschaft ist zudem gerne die Magd der Macht und von ökonomischen Interessen, politischen Lenkungen und schlichten Machtkämpfen deformiert. Ist ja seit Thomas Kuhn nichts neues, dass Erkenntnisse die vorherrschenden Paradigmen nicht in den Kram passen unterdrückt werden. Und dass Plagiarismus und Fälschung im Karrierebrutalismus der aktuellen Wissenschaftslandschaft drastische Ausmaße angenommen haben (weil die Selbstkontrollmechanismen vieler Disziplinen nicht mehr greifen) ist auch nicht gerade vertrauenserweckend. Letztlich, Antworten auf ethische, moralische und politische Fragen wie Abtreibungsrecht oder Atomkraft kann Wissenschaft nicht geben. so wichtig sie also ist und bleibt, sollte man sich ihrer Grenzen doch gerade als Wissenschaftler sehr bewusst sein. Der wahre Forscher ist bescheiden (eine gefährliche Tugend in unserer Zeit).
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[Re]: Nicht "Israel" sondern die israelische Rechte will keinen Frieden, weil ihre Macht asich inzwischen aus dem Konflikt speist. Genauswenig wie Hisbollah, Fatah etc. Frieden wollen, weil der Konflikt ihre Existenzgrundlage darstellt und sie als zivile Kräfte inkompetent sind. Genau wie eine jede arabische/iranische Regierung dies nicht will, denn dann hätte man ja keinen Buhmann mehr, auf den man die Aggression der eigenen kurzgehaltenen Bevölkerung umlenken kann.
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Diese Position trifft den Nagel auf den Kopf. Um mal den afro-amerikanischen Marxisten Adolph reed Jr. zu zitieren: innerhalb einer identitären Moralökonomie "wäre eine Gesellschaft, in der 1% der Bevölkerung 90% der Resourcen kontrolliert eine gerechte Gesellschaft, solange nur ungefähr 12% des oberen Prozentes schwarz, 12% Latino, 50% Frauen und eine ebenso proportionale Zahl LGBTQ wären. Es wäre schwer sich ein normatives Ideal vorzustellen, dass besser die soziale Position von Leuten spiegelt, die sich als AnwärterInnen auf Inklusion in die herreschende Klasse betrachten, oder zumindestens für leitende Positionen deren Servicepersonals."
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Ursache und Wirkung haben die Wahl genommen. Macron repräsentiert genau die neoliberal-technokratische Ideologie der Blairs, Clintons und Schröders, welche frustrierte Wähler zu Brexit/Ukip, AfD und letztlich Le Pen treiben. Die kann nach der Stichwahl 6 Jahre lang agitieren und darauf warten, wie nach den Arbeitern dann noch ein Gutteil der prekarisierten Mittelklasse und bisherige Melenchon-Wähler zum FN überlaufen. Die Selbstdemontage Europas geht weiter...
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Versteh' ich jetzt net. Was hat denn Bratwurst mit Ahler Worscht zu tun? Warum kammer net die Bratwurststände weglasse und trotzdem Ahle Worscht anbieten, wenn werklisch nur die Logistik is'?
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Teil 2:
Untersuchungen der Ursachen des Verdienstunterschieds sind alle vier Jahre auf Basis der Verdienststrukturerhebung möglich. Aktuell liegen Ergebnisse für das Jahr 2014 vor.
Danach kann das verbleibende Viertel des Verdienstunterschieds nicht durch die lohnrelevanten Merkmale erklärt werden. Dieser sogenannte bereinigte Gender Pay Gap lag 2014 bundesweit bei 6 % (unbereinigter Gender Pay Gap 2014: 22 %). Das heißt, dass Frauen bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit pro Stunde durchschnittlich 6 % weniger als Männer verdienten. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der bereinigte Gender Pay Gap möglicherweise geringer ausgefallen wäre, wenn weitere lohnrelevante Einflussfaktoren für die statistischen Analysen zur Verfügung gestanden hätten. So lagen beispielsweise zu den familienbedingten Erwerbsunterbrechungen keine Informationen vor. "
Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/03/PD17_094_621.html
Also: 6% weniger sind immer noch 6% zu wenig, aber das Problem ist primär strukturell und das wird nur durch gesamtgesellschaftliches Umdenken möglich - z.B. auch weniger karriereorientierte und mehr familienorientierte Männer, mehr Verteilungsgerechtigkeit, Arbeitsflexibilität im Sinne von Arbeitnehmern und generell ein stärker domestizierter Kapitalismus (zerstören wird er sich wohl leider nur selber, und das wird höchst unlustig).
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Schade, wenn die 21% so undifferenziert in den Raum gestellt werden, denn sonst wäre sofort klar dass es in den wenigsten Fällen um ungleiche Bezahlung für die identische Arbeit geht, also etwas, dass sich durch simple Lohnanhebung für Frauen durch Arbeitgeber oder auch Transparenz lösen lässt:
"Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 18. März 2017 weiter mitteilt, lassen sich fast drei Viertel des unbereinigten Gender Pay Gap auf strukturelle Unterschiede zurückführen: Die wichtigsten Gründe für die Differenzen der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste waren Unterschiede in den Branchen und Berufen, in denen Frauen und Männer tätig sind, sowie ungleich verteilte Arbeitsplatzanforderungen hinsichtlich Führung und Qualifikation. Darüber hinaus sind Frauen häufiger als Männer teilzeit- oder geringfügig beschäftigt.
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Hopeless: so lange der deutsche Bürger noch € 3,50 auf dem Sparbuch hat, fürchtet er die Linken werden ihn UND die Milliardäre enteignen (siehe Erbschaftssteuereiertanz). Schulz hat nur eine Chance, wenn er rhetorisch Abstiegsängste und realen Abstieg als Teil des selben neoliberalen Zwangssystems thematisch bündeln kann. Reale Lösungen traut er sich vermutlich auch nicht, aber Merkels Politikstil verhindert jeglichen Ansatz zur Rückkehr eines Primates des Politischen.
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Er wird jegliches Scheitern einer Verschwörung der Demokraten und "Systemmedien" zuschreiben und seine Kernwähler werden das mittragen, die leben als "Redneck Republicans" seit den 90er Jahren in kognitiver Dissonanz, unterfüttert von Fox News und rechtem Talk Radio. Aber die rationalen Nutzenmaximierer, die Trump trotz Trump gewählt haben und die Anything-But-Hillary Wähler verliert er. Ich habe trotzdem Zweifel, ob es für eine demokratische Übernahme der beiden Kongresse reichen wird, zumal schon der nötige Linksruck innerhalb der Demokraten ins Stocken gerät.
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Die bittere Realität: Brown Lives Don't Matter (either).
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Mir hat das Interview immerhin die nicht allzu bahnbrechende Erkenntnis gebracht, dass sich "konseravtive" (d.h. im regulären Sprachgebrauch neurechte) Journalisten wie Herr Schwartz scheinbar als politisch verfolgte und marginalisierte Opfer fühlen und dass Online Kommentatoren von JF Artikeln ausschließlich rechte Trolle der übelsten Sorte sind, die keinerlei Interesse an Austausch haben, sondern ein geschlossenes Weltbild.
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Was soll ich von einem, Land erwarten, in dem Sklaverei, Genozid, Rassismus, Ausbeutung und Lynchmobs die längste Zeit Alltag waren und dessen weisse Bevölkerung sich nie ernsthaft dieser Geschichte gestellt hat. Das einzige, was viele dieser seelisch kaputten, emotional kastrierten Tröpfe noch vor dem Zusammenbruch bewahrt ist die Projektion ihres Selbsthasses auf das vermeintlich "Andere".
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Wer findet Putin-Russland nochmal so toll? Ach ja, die Law & Order Freunde von der AfD. Wäre ja auch zu schön, wenn man volkverräterische System-Politiker einfach liquidieren lassen könnte.
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Vielleicht liebäugelt man in Teilen der FDP ja mit einer sozialliberalen Koalition :-). Die gute alte Zeit...
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"...wo auf dem Schachbrett der Identitätspolitik rabiater Karrierewille ganz spielerisch sich mit radikalem Habitus verbinden lässt."
Thanks, made my day :-)
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Das ist ein Erlebnis, wenn man seine selektiven Pauschalisierungen wie eine Monstranz vor sich her trägt und dann plötzlich auf einen komplexen Menschen trifft, statt einen Pappkameraden. Das würde ein sexistischer Mann kaum besser hinkriegen. Und dann müsste frau tatsächlich mal zu-hören und sich einfühlen, statt trollmäßig auf den diskursiven Fehler des anderen zu warten und ihn dann medial niederzuschreien - eine Art Diskurs, die social media-induziert zu sein scheint und nur bedingt mit Geschlecht oder politischer Verortung zu tun hat. Sone gibt's in jeder Ecke, genderübergreifend. So wird der Versuch einer kritischen Dekonstruktion von Sprache, im Grunde lobenswert, zu stereotypisierendem Femsplaining. Mit Gratisverleumdung. Gratulation, Frau Schmollack, Sie werden hiermit zum komplexbeladenen, sexistischen, klischeeverliebten Ehren-Mann ernannt.
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Als Akademiker schäme ich mich für KollegInnen, welche die Idee des offenen Meinungsaustausches und Grundprinzipien der Wissenschaft auf dem Altar ihres - für sie- risikofreien Aktivismus opfern. Wenn man/frau kritisch zur isrealischen Politik steht wäre das doch ein Grund mehr, sich mit israelischen Gelehrten zu treffen und trefflich zu streiten. Und, wie schon angemerkt, wir kooperieren doch auch mit russischen, chinesischen, amerikanischen Unis (trotz, u.a., Drohnenkrieg und Rassismus). Ich fürchte Juden wie Palästinenser sind in manchen linken Kreisen ein Fetisch, bei dem es nicht um die Menschen im Nahen Osten und ihre Probleme geht, sondern nur um die eigenen, historisch bedingten Neurosen. Da hat sich seit der RAF nix geändert.
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Na ja, man könnte jetzt sagen, der pro-palästinensische Bias der UN komplementiert den pro-israelischen Bias der USA, wobei letzterer allerdings deutlich stärkere realpolitische Auswirkungen hat.
Es ist bedauerlich, dass kaum jemand wirklich die Interessen palästinensischer Menschen im Auge hat. die arabischen Staaten, Iran, Israel, die USA, selbst die Hamas sehen sie nur als strategische Manövriermasse in der Verfolgung ihrer eigenen Machtinteressen.
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Als "Bio-Deutscher" wäre Herr Selmanoglu vermutlich glühender AfD-Anhänger. Ich fürchte Türken sind in Deutschland sowohl die primäre Zielscheibe von Rassismus und Ausgrenzung gewesen und neigen, vermutlich aufgrund der überwiegenden Herkunft aus den Regionen und sozio-ökonomischen Milieus, die auch in der Türkei das Rückgrat Erdogans bilden, gleichzeitig stärker zur Selbstsegregation als andere Einwanderergruppen (und der erzkonservativ-patriarchalische Islam in diesen Milieus tut das seinige dazu) - leider ein klassischer Teufelskreis. AKP-Propagandaveranstaltungen sollten IMHO in Deutschland nicht geduldet werden - es sollten aber Formate erlaubt sein unbd sogar begrüßt werden, in denen Befürworter und Gegner des Präsidialsystems gleichberechtigt zu Wort kommen. Ich bin sicher, dann würde kein AKP-Politiker aus der Türkei anreisen und man hätte dies ausschließlich und öffentlich sichtbar seinem Erdoganschen Demokratieverständnis zu verdanken.
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Das ist eine mutige Meinung im linken Milieu dieser Tage (ich hol' schon mal das Popcorn) und die Sachverhalte sind ja in der Tat kompliziert. Ich finde persönlich, diese Bilder inszenieren die Models nicht wirklich als Schönheitsideal, das hat ja schon was dekontruierendes - im Gegensatz zum Dauerbeschuss mit Idealmaßen in Frauenzeitschriften oder den eindeutigen und unironischen Objektivierungs- und Erniedrigungsszenarien der (IMO) ziemlich widerlichen Suit Supply Kampagne (deren Zielgruppe zudem Männer waren). Sicherlich kann frau diese Bilder kritisieren, dann aber bitte auch bei jeder Sendung von XY's Next Top Model auf die Barrikaden gehen. Trumpistische Aktionen von links, in denen alles was nicht ins eigene Weltbild passt physisch attackiert oder niedergeschrien werden (wie gerade in Vermont) halte ich nicht für produktiv. Aber vielleicht wurden die Damen ja auch von YSL bezahlt, um ein bisschen Gratis-PR zu provozieren, denn so funktioniert Marketing ja heute leider auch.
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Identitätspolitik ist ja selber nicht homogen und es gibt sie differenziert, selbstreflexiv und anschlussfähig wie auch als narzisstischen Befindlichkeitsdiskurs (quasi eine Spiegelung der rechten Trollkultur) , progressives Feigenblatt für neoliberale Eliten (etwa den Clinton-Obama Nexus der Democratic Party) oder die Selbstablenkung von den eigenen Privilegien in der Akademikerinnenwelt, wo, zumindest in den cultural studies, class gegenüber race und gender nur noch der Höflichkeit halber erwähnt wird. Die pro-identitären Stellungnahmen in der (wichtigen) taz-Serie waren allesamt konzeptuell erschreckend schwach und wurden von linken Leserkommentaren ja auch entsprechend zerlegt. Auch hier wieder, wie schon angemerkt, wird praktiziert, was frau der Gegnerin vorwirft. Und apropos Laurie Penny - die muss sich ja nach ihrem Milo Porträt von selbsternannten Sprechern für people of color vorwerfen lassen, sie "sympathisiere" mit Rassisten und sei überhaupt durch ihre whiteness privilegiert und betriebsblind. Mit solchen Haltungen sind politisch wirksame Koalitionen nicht bildbar.
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Protest ist immer organisiert, sonst ist es ein Mob. Das ist nicht dasselbe wie "von oben gesteuert." Dass Organisationswissen systematisch weitergegeben wird war schon in den 60er Jahren so und auch zu Zeiten der Suffragetten.
Im Übrigen ist es mir ein Rätsel, warum man selbst als bitterer Kritiker des status quo nicht zugeben kann, dass Trump ein von einem Neofaschisten beratener inkompetenter Narziß ist, der Porzellan zerschlägt wo er nur kann und dass Hennehaus von füchsen bewachen lässt. Also, definitiv kein status quo, aber trotzdem schlimmer. Ist jeder Feind des neoliberalen Regimes automatisch ihr Freund?
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[Re]: Der Kongress hat zwei Häuser: Das Repräsentantenhaus wird alle zwei Jahre komplett neu gewählt, der Senat, mit sechsjährigen Amtszeiten, alle zwei Jahre zu einem Drittel.
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1. Fast 50 Jahre nach "Our Bodies Ourselves" kann man ja wohl nur noch von selbstverschuldeter Unmündigkeit reden, wenn US-Frauen ihren Körper nicht kennen [wollen].
2. Von den 95% Hetero-Männern trauen sich ein Drittel vermutlich nicht zuzugeben, dass sie ohne Orgamus ejakulieren, weil das als Versagen gelten würde [geht gar nicht].
3. Und wo sind die Daten für schwule Männer?
Auf eine umfragebasiert Studien zur Sexualität gebe ich nicht viel, das müssten schon kumulative Datensätze aus zig Studien ausgewertet werden.
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Ich hoffe das Buch enthält interessante und reflexive Einsichten und presst seine Autobiographie nicht in die binären Schemata der linksidentitären/white privilege Diskurse. Dass es unterschiedlichste Ebenen von Rassismus in Deutschland gibt ist wohl unbestreitbar - auch, dass diesen auf unterschiedliche Weise begegnet werden muss (Neonazis vs. jemand der unrefelktiert "Mohrenkopf" sagt). Immer wieder konzeptuell unbefriedigend ist allerdings die Betrachtung von Rassimsus unabhängig von Klassismus. Der Prenzelberg ist ja nicht nur eine weiße Parallelgesellschaft, da wohnen auch wenige biodeutsche Hartz IV Empfänger. Und natürlich genießt Herr Amjahid Privilegien der akademischen Mittelklasse, von denen biodeutsche Sozialfälle dritter Generation nur träumen können - und ist gleichzeitig ein Opfer von Rassismus. Da wird es halt kompliziert und interessant.
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Der/Die Vergewaltiger/in ist übrigens auch "Erlebende/r sexuelle Gewalt," dieses Erleben ist sogar das primäre Motiv der sexuellen Gewalthandlung. Mithin das Schlimmste an der Sprachpolitik der radidkalen PC-Brigade ist der regelmäßig dilettantische und unsensible Umgang mit ihr.
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Punktlandung. Danke!
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Tolkien war ein echter Konservativer (Edmund Burke'scher Prägung, gab es damals noch) und katholisch. LoTR ist teils antikes/nordisches Epos, teils spätromantsiche Literatur after the fact, eine Erlösungsgeschichte mit den kleinen aber herzensgroßen Frodo und Sam als Weltrettern. Er verarbeitet darin sowohl sein Kriegstrauma als auch seine konservative Zivilisations- und Ökokritik und exemplifiziert seine Erzähltheorie (sein Essay"On Fairy Stories" ist lesenswert). Es ist ein Werk sui generis und ja, es enthält auch kritikwürdige Stereotype. Unbedarfte platte PC-Kritik ist diesem Werk unangemessen. Leider haben es auch die Akademiker vorverurteilt und lange eine Kanonisierung verweigert, weil es nicht den Idealen der literarischen Moderne entsprach und zu populär war. Trotzdem gibt es inzwischen tiefreichende akademische Tolkien-Studien inklusive Fachzeitschrift, was Herrn Waibel aber wohl alles fremd ist.
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Solange im Akkord heruntergewürgter Kantinen-, Mensa- und Conveniencefraß als Leitbild fungiert für eine Dauerstressgesellschaft, die verlernt hat bewusst, kommunikativ und lustvoll zu genießen - und sei's nur ein gutes Butterbrot - ändert sich da nix.
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[Re]: Ach, da gab es reichlich Überlegungen, amüsanterweise aus Mr. Bannons Kundenspektrum.
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My sentiments exactly!
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[Re]: Es tut Ihnen jetzt vielleicht weh, differenzieren zu müssen, aber schon die Gleichsetzung AfD = Nazis kann ich als denkender Linker nicht stehen lassen. Ja, der Höckeflügel ist rechstextrem/neonazi, aber es gibt eben auch Nationalliberale, stramme Rechte und rechtslibertäre Strömungen, die man nicht mögen muss, die sich aber auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegen. Dass die affektgeilen Medien solchen Leuten nicht den Raum geben müssten, wie sie es tun - geschenkt. Dass Unis qua Hausrecht keine Agitatoren auf dem Campus agieren lassen sollten - gerne. Aber das blockieren genehmigter Veranstaltungen fällt wirkliuch nur auf einen selber zurück - bei der nächsten anti-zionistischen Veranstaltung der Linken, z.B., die dann von AfDlern gesprengt wird, weil antisemitisch. Dass kann's ja doch nicht sein.
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Bitte nicht die Fehler der dummlinken PC-College-Gruppen in den USA wiederholen, die leider keinen Unterschied mehr zwischen einem Holocaustleugner und einem Verteidiger israelischer Politik machen, und Zuhörer eines Männerrechtlers als Vergewaltiger bespucken. Dummdreiste Agitation und Propaganda von rechts hat auf einem Campus kein Gehör verdient, aber wenn ein Hirnforscher im Sinne konservativer Ideologie über Geschlecht und Gender spricht, muss man halt jemanden finden, der diese Position wissenschaftlich widerlegt.
Ich habe mal in einem historischen Seminar über die nordamerikanische Sklaverei eine mock debate "dafür und dagegen" veranstaltet, mittels derer sich die Studierenden mit dem Diskurs des 19. Jahrhunderts auseinandersetzen sollten. Die Sklavereibefürworter gewannen, weil das andere Team sich zu sehr auf die moralische Überlegenheit seiner Position verließ, statt schlagende Argumente vorzubringen (derer es natürlich reichlich gab).
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Wow, diese Schreibe bemüht sich wirklich redlich, so undifferenziert phrasenhaft, und von sich selbst eingenommen rüberzukommen, dass man Schwarzer geradezu wieder sympathisch finden will. Aber die Hauptsache ist ja, dass selbstidentifizierende Feministinnen sich gegenseitig zerfleischen, statt Koalitionen zu bilden um reale Ziele zu erreichen. Sorry, auch aus queerfeministischen Filterblasen heraus gelingt keine Veränderung.
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Trump ist kein Lügner im gewöhnliuchen Sinne, sondern ein Bullshitter (vgl. Harry Frankfurt, On Bullshit). Der Lügner kennt den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit und benutzt ihn zu seinem Vorteil; beim Bullshitter gibt es keinerlei Differenzierung mehr zwischen Fakt und Fiktion. Trump mit seiner schweren narzisstischen Störung, Megalomanie und Aufmerksamkeitsspanne von 3 Min uten erschafft sich jedezeit eine beliebige, inkohärente Fantasiewelt. Ihr einziger Fixpunkt ist die Nährung seines manischen Egos und die Umformung der fortlaufenden Kränkungen, die aus der realen Welt zu ihm dringen in Abwertung und Vernichtung des kränkenden Anderen. Wird er nicht eingehegt, werden die folgen fatalös sein, andererseits glaube ich nicht, dass er in seiner jetzt so exponierten Lage vier Jahre überlebt. Wenn dann Bannon mit Pence als Marionette übernähme wäre das allerdings ein Schritt vom narzisstischen Regen in die Herrenmenschen-Traufe.
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[Re]: Jetzt regiert Drumpf. Frauen werden ab heute nicht mehr erwähnt. sondern nur noch begrapscht.
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Obama ist als Privatmentschmensch sicherlich beeindruckend, intellugent und sympathisch, als Präsident der USA ist er fast schon berufsbedingt u.a. ein Kriegsverbrecher der Tausende völkerrechtswidrige "Kollateralschäden" durch Drohnenangriffe zu verantworten hat. Zudem ein hoffnungsloser Zentrist, der seine Zeit mit sinnlosen bilateralen Annäherungsversuchen an die Republikaner verschwendet hat, statt sie jeden Tag öffentlich in den Medien für ihre verantwortungslose Obstruktionspolitik bloßzustellen. Und auch er ist Teil des neoliberalen Systems, dessen radikale Umverteilungs- und Prekarisierungspraktiken zum Wohle kleiner Eliten in den letzten Jahren die Hauptursache für das Erstarken der Rechtsnationalisten in der ganzen westlichen Welt, Trump inklusive, sind. Obama war daher bei aller Symbolträchtigkeit seiner Hautfarbe Teil des Problems, nicht der Lösung.
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Nur wikipedia, aber:
"Insofern gilt es heute in der Forschung als eine VORSTUFE des Rassismus und als frühe Parallele zu den Nürnberger Rassegesetzen von 1935.[34] Eine direkte Kontinuitätslinie in dem Sinne, dass sich die Nationalsozialisten an dem spanischen Konzept der limpieza de sangre orientiert oder sich darauf berufen hätten, besteht, wie der deutsch-kolumbianische Historiker Max Sebastián Hering Torres argumentiert, aber nicht.[35] Dagegen ist darauf hingewiesen worden, dass vormoderne Vorstellungen von ritueller Reinheit und Infamie eine große Rolle spielten und auch Christen und deren Nachfahren betreffen konnten, die von der Inquisition verurteilt worden waren."
Und hier noch eine Lesart Othellos als anti-rassistisch: https://www.bl.uk/shakespeare/articles/racism-misogyny-and-motiveless-malignity-in-othello
Der Punkt ist, man kann über vieles diskutieren, aber in manchen (!) PC-Kreisen, gerasde den social media geprägten, herrscht leider inzwischen eine diskursverweigernde Apodiktik und eine differnzierungsunfähige oder -unwillige binäre gut-böse Logik, gerne gepaart mit einer einer Gekränktheitshaltung, die andere Sichtweisen a priori delegitimiert. Strukturell der Haltung vieler Neurechten recht ähnlich. nicht, dass mich das verwundert, "Idiotie" ist ja kein rechtes Monopol und neben einem intelligenten, anschlussfähigen und humanitären Marxismus gabe es ja auch and den Unis immer dogmatisch-intolerante und totalitäre K-Gruppen.
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Absolut richtig. Die Fetischisierung von Sprache der postmodernen Linken war leider ein Ausdruck des Rückzugs aus dem Kampf um die Gesellschaft in den akademischen Elfenbeinturm. und der ist in den letzten Jahren zur gemütlichen Echokammer ausgebaut worden.
"I'm safe in here, Irrelevant [...]
"My voice just echoes off these walls"
wie Trent Reznor so trefflich singt.
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Vom hart-rechten CDU "Dreggerismus" bis zum Neonazitum hat die AfD alles im Programm. Höcke ist von einem NPD-Mann nicht zu unterscheiden. Und so eine Partei wird 2017 mit 15-20% in den Bundestag einziehen....
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2. Othello und Merchant of Venice als "durch und durch" rassistisch und antisemitisch.Wieder die begriffgeschichtlicheUnschärfe, um nicht zu sagen Ignoranz. Zu Shakespeares Zeiten gabe es gar keinen rassischen Antisemitismus oder überhaupt einen biologischen Rassebegriff. Antijudaismus war ein rein religiös-theologisches Konzept (dessen Elemente zweifellos großen einbfluß auf den späterenb Antisemitismus hatten). Auch Rassismus in unserem heutigen Verständnis des Begriffs war im elizabethanischen England unbekannt - er entwickelte sich als Legitimationsstrategie im Laufe des euro-afrikanischen Sklavenhandels in Tandem mit aufklärerischen Ideen und wurde in den USA spätestens mit dem Postulat universaler Gleichheit aller Menschen als politischem Grundprinzip elementar zur Begründung der Sklaverei ("Schwarze als Untermenschen sind vom Gleichheitsdiskurs ausgeschlossen). Über das "durch und durch," also die Unterstellung Rassismus und Antisemitismus sind dier Kernideologien dieser Stücke brauchen wir dann nicht mehr zu reden, oder? Diese Aussagen haben das Reflexionsniveau eines Kreationisten, der über die Evolutionstheorie herzieht.
Herr Schirrmeister schreibt: "Die Freiheit wächst durch Regeln des verträglichen Umgangs. Das gilt allerdings nur in heterogenen Gruppen. Wer Freiheit des Gedankens nur für sich und die will, die er für Gleichgesinnte hält, dem ist durch Political Correctness nicht zu helfen." Das Problem scheint mir, das viele Verfechter der PC inzwischen in ihrer eigenen homogensierten Filterblase sitzen und zu einer differenzierten Sprachkritik und damit einem genuinen Diskurs, in dem man sich gegenseitig bei aller Heterogenität zuhört nicht mehr in der Lage sind. Insofern eine richtige aussage, die auch ins eigene Poesiealbum geschrieben gehört.
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Der Text von Herrn Schirrmeister ist ein trauriges Beispiel dafür zu was "politische Korrektheit" in manchen Kreisen inzwischen verkommen ist: einem zur sprachlichen Differenzierung und Kontextualisierung scheinbar unfähigen semantischen Fundamentalismus.
Beispiel 1: die scheinbar ernstgemeinte Behauptung die Aussage "politically correct" in Chisholm v. Georgia, dem Supreme Court Urteil von 1793 habe begriffgeschichtlich irgendeine Verbindung mit dem aktuellen Konzept der political correctness. "not politically correct" bezieht sich hier auf einen Diskurs über die Natur der föderalen Ordnung der USA. Es reicht hier also ein kontextfrei gegoogelter Begriff, um eine gänzlich unreflektierte Aussage zu triggern: "PC als Begriff gab es schon im 18. Jahrundert." Gratuliere, Spitzenjournalismus!
Fortsetzung folgt
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Ein guter Lackmus-Test für "progressive" Praktiken: wie würde ich reagieren, wenn sie von Rechten genutzt werden? Wenn etwa eine Burschenschaft einen Auftritt von Judith Butler verhindern würde oder die Jung-AfDler Antonio Negri niederschreien. Trump-Wähler an US Colleges fordern bereits safe spaces, weil sie sich von liberalen Professoren und Kommiltonen gedisst fühlen. Ach so, das ist jeweils was ganz anderes?
Man muss sich schon ernsthaft fragen, was für Ursachen dahinter liegen, dass unsere westlichen Gesellschaften links wie rechts so viele narzistisch gekränkte, emotional instabile und unsichere Menschen hervorbringt, die offensichtlich zu liebender Selbsfürsorge und damit einhergehendem Selbstbewusstsein nicht fähig sind und es nicht nötig haben ihre gefühlten Defizite auf Flüchtlinge, Ausländer oder politisch Inkorrekte und Rassisten zu projezieren. Safe Spaces, mißverstanden als Identitätsghettos, sind sicherlich keine Lösung. Es geht nur über gegenseitiges sehen und gesehen werden, Selbstliebe als Basis der Liebe zur Welt. Von Buddha bis Buber ja eigentlich nichts Neues.
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Zum einen: welchen tieferen Zweck hat es denn in den Ursprungsgesellschaften dieser Praxis, das Frauern sich zu verhüllen haben, Männer aber nicht? soziale kontrolle, gender power, sonst nix.
Zum anderen: Wer sich in der westlichen Welt in Burka u.ä. bewegt ist sozial tot- es ist ein grundlegender Bruch mit tief gründenden Konventionen öffentlichen Miteinanderseins - offenes Visier. Das ist in der Schule, am Arbeitsplatz etc. nicht tolerierbar und daher de facto ein Selbstostrazismus. Natürlich helfen Verbote und Attacken da wenig weiter, aber es muß eben alles mögliche getan werden, so schwierg das ist, diesen Frauen und mehr noch ihren Töchtern, zu vermitteln, dass sie Alternativen haben. Solche Wandlungsprozesse brauchen Zeit und sind schmerzhaft und leider oft nicht gewaltfrei, weil die Männer und Väter dieser Frauen hier Macht schwinden sehen. Und natürlich darf das alles nicht davon ablenken, dass wir in der Mehrheitsgesellschaft noch reichlich andere Probleme mit Geschlechterrollen haben, insofern: Vorsicht for AfD-"Feministen"
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[Re]: Genau so sieht es aus. In einem aufgeklärten Land sollten Burkas wie auch generelle Burkaverbote überflüssig sein.
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So zu tun, als wäre nix gewesen kann ganz schön nach hinten losgehen. Die Bayern werden's noch bereuen, aber mal ehrlich: who cares?
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Absolut korrekt, dass es diese zwei Sorten Ungleichheit gibt. Trotzdem legen die Zizekianer ihren Finger in eine Wunde: die Grünen sind doch in weiten Teilen das klassische Beispiel einer inzwischen pseudo-linken Partei, die ihren Kuchen haben und essen will indem sie kapitalismusfreundliche Klientelpolitik für Besserverdienende betreibt und die Emanzipation in nicht klassendefinierten Gesellschaftbereichen als Beweis für ihre weiterhin progressiv-linke Gesinnung fördert. Linke Identitätspolitik mag im 20. Jahrhundert gerade in den USA eine unvermeidliche Reaktion auf die dortigen Machtstrukturen gewesen sein, aber sie wird zur Sackgasse in einer Zeit, in der Bündnisse gegen die neoliberale Hegemonie zwischen diversen benachteiligten Gruppen unabdingbar geworden sind. Neu ist das übrigens auch nicht, wussten schon die Black Panthers.
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Obama - bis zuletzt ein innenpolitischer Schluffi (Dronenkrieg geht ja scheinbar problemlos). Es braucht mal wieder einen kernigen Linken - Bernie Sanders mit 40, ein Bruce Springsteen mit politischer Erfahrung. Seufz.
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Identity Politics unter Ausklammerung von Klassenfragen ist politischer Suizid für die Linke. Dient aber Wohl der Verdrängung von Schuldgefühlen jener Individuen, die als Teil einer Minderheit trotzdem Klassenprivilegien besitzen oder erstritten haben.
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[Re]: Recht hat er. Elitäre US-Linke halten sich für Malcolm X, wenn sie Online-Petitionen für Transgendertoiletten unterschreiben und interessieren sich einen Dreck für Klassenproblematiken. Die sind jetzt hoffentlich aufgewacht. Wer hat uns verraten? Clinton-Demokraten!
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Marxismus ist hier wohl weniger das Problem als Linientreue. Man könnte Putin ja mal um ein zinsloses Darlehen bitten.
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Die EU in ihrer derzeitigen Verfasstheit ist letztlich nur ein Symptom. Das Problem heisst Neoliberalismus und der regiert, frei nach Foucault, auf allen Diskursebenen. Wie kommt man einer Ideologie bei, die bei vielen Menschen so internalisiert ist, dass sie selbst ihren Körper und ihre Psyche ihrem disziplinären Regime unterwerfen, und das "freiwillig"?
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[Re]: Durchaus berechtigte Kritik, Klassenproblematik wird von ökonomisch privilegierten progressiven Intellktuellen leider zu oft ausgeklammert (siehe dazu u.a. Zizek über Trump und Clinton in der ZEIT). Das hängt auch damit zusammen, dass, wie gerade eine Studie aus NRW gezeigt hat, die soziale Herkunft von PrpfessorInnen sich immer mehr in die Oberschicht verengt - bei Frauen noch deutlicher. Das wiederum, also die Exklusion von Frauen aus den unteren Schichten von Bildungschancen selbst in einem ökonomisch hochentwickelten Land wie Deutschland, ist genau so eine Art Problem, die durch Gender Studies produktiv analysiert und durch Gendermainstreaming (also eine geschlechtersensible Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik) angegangen werden kann.
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[Re]: Es geht nicht um Pflichten, sondern um Rechte. die Homo-Ehe wird zwar von ihrenm religiösenKritikern gerne als Zwangsverpflichtung zur Akzeptanz eines erweiterten / "unnatürlichen" Ehebegriffs inszeniert, damit man sich zum Opfer stilisieren kann, aber diese Strageie kennt man ja schon von rassistischen Gegnern der civil rights Gesetzgebung in den USA, die jedes "Zugeständnis" an Schwarze und andere ethnische Minderheiten (dabei sind es Rechte!) als Diskriminieurng von Weißen auffassen. diese Nullsummenspiel-Logik - "wenn andere Rechte bekommen, heißt das meine werden eingeschränkt" liegt dsoch dem größten Teil der rechten Rethorik zugrunde.
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[Re]: Danke, ROI, für die klaren Auslegungen - wie bei Diskussionen über Rasse und Rassismus haben rationale Argumente und belastbarte Forschungsergebnisse leider keinen Einfluss auf ideologisch verfestigte Positionen. Das ist ja der Witz: die Gender-Ideologen, das sind ja die konservativen Verfechter festgefügter Geschlechternormen. Zwar gibt es in der Genderforschung teilweise eine IMO problematische Vermischung von Aktivismus und Forschung und teils extreme Positionen (und solche Leute werden dann von Kritkern als pars pro toto für das ganze Fach gesetzt), zudem betreibt das Fach viel zu wenig Öffentlichkeitsarbeit (aber: siehe oben) aber im Kern ist es natürlich gerade wertvoll, um zahllose gesellschaftliche Phänomene, wie etwas Berufswahlverhalten, Sozialisationsmechanismen, seine Kritiker, und eben auch das Leiden von Männern an bestimmten gesellschaftlichen Rollenzuweisungen (> Emotionsunterdrückung, Depression, Herzinfarkt, Magengeschwür, Lebenserwartung) zu verstehen.
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Es ist ein altes Problem, das der Liberalismus nicht liberal ist, wenn er alle zum Liberalismus bekehren möchte. Wo die Toleranzgrenze zur Illiberalität verläuft ist nicht absolut festlegbar, sondern unterliegt laufender gesellschaftlicher Verhandlung und ist zudemeine Frage der Aufmerksamkeitsökonomie. Darf der Statt in katholische oder pfingstlerische Exorzismuspraktiken eingreifen? Beschneidungsrituale? Wer definiert Unterdrückung? "BefreierIn" oder die sich ggfs. gar nicht unterdrückt fühlende Kopftuchträgerin? Mir fehlen da ehrlich gesagt die eindeutigen Antworten. Notwendig halte ich aber die Teilnahme am erweiterten gesellschaftlichen Leben von Menschen aus Minderheitgruppen, d.h. die Möglichkeoit andere Lebesnentwürfe zu erleben und ggfs. zu praktizieren, so dass eine Urteilsbildung ohne Indoktrination möglich ist - die Details sind Verhandlungssache, also z.B.: Muslimische Mädchen haben am Schwimmunterricht und Klassenfahrten teilzunehmen, Burkini und Hidjab gehen dabei in Ordnung etc. pp.
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Ja, solche Gegenden gibt es in den USA, aber man darf dabei nicht vergessen, dass es auch in Minnesota, mehr noch Wisconsin, auch starke sozial-progressive Traditionen gibt und manchmal nur einen County weiter die Welt ganz anders aussieht. Die Staaten waren immer schon ein heterogener Flickenteppich, ethno-kulturell, sozial, politisch, religiös. Ich freue mich aber sehr für die Autorin, dass es ihr gelungen ist, den Unterschied zwischen dem "Verstehen" "Tolerieren" und "Akzeptieren" von Andersheit herauszuarbeiten - etwas, wovon ihr ignorantes ethnozentrisches Umfeld in Minnesota leider weit entfernt war.
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Wenn das N-word Trauma einer Chinesin im Seminar zur Selbstzensur der Professorin führt (die sich bei der Auswahl gerade dieses Textes ja wohl etwas gedacht hat) ist das einerseits strukturell nichts anderers, als wenn Christen sich durch die Homo-Ehe traumatisiert und in ihrem Glauben verfolgt fühlen und dies daher nicht stattfinden darf - wer-ist-das-größte-Opfer Politik der schlimmsten Sorte.
Andererseits ist es ja durchaus wünschenswert, wenn Literatur emotional berührt und verstört (that's the point). Nur sollte dann kein Rückzieher gemacht werden, womit die Repression der Ersttraumatisierung (die dazu geführt hat, dass jemand ein Wort nicht erträgt) ja nur wiederholt wird. Man müsste das aufgreifen, in den Schmerz reingehen und Dinge klären - nur sind dafür Dozenten nicht qualifiziert und die heillos verkopfte Uni ein denkbar unpassender Ort. hier müsste man mal ansetzen, um die sich selber abschaffenden Geisteswissenschaften wieder relevant, d.h. mit Harmut Rosa gesprochen, zu Resonanzräumen von Intellekt UND Herz zu machen (die Hermeneutiker des 19. Jhds sprachen nicht umsonst von Verstehen als EinFÜHLUNG). Es wäre ein Beitrag zur De-Infantilisierung unserer Gesellschaft, die zunehmend von seelisch kränkelnden, narzistisch-unreifen Menschen bevökert wird.
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Vom Psychogramm her eigentlich nichts anders als rechte Kameradschaften oder Psycho-Kulte, die Ideologie ist letztlich austauschbar. Orientierungslose, seelisch gekränkte Menschen, die ihr fehlendes Selbstwertgefühl durch Kollektivmief und Freund-Feind-Schablonen aufwerten müssen. Leider produziert der neoliberale Kapitalismus solche kaputten Menschen wie am Fließband.
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[Re]: Bitte mal Gramsci lesen. Hegemoniale Ideologie und so...Oder gleich Marx, Religion = Opium DES Volkes (nicht FÜR). Oder, für Nicht-Marxisten, Goethe: "Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein."
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Kapitalisten mit Anthroposophenkäppchen. Lustig!
Ich kaufe inzwischen auch bei konventionellen regionalen Kleinerzeugern im Hofladen oder auf dem Markt. Wenn man knapp kalkulieren muß hilft eh nur eine Mischkalkulation aus Bio/konventionell bzw. Markt/Einzelhandel/Kette/Discounter/Online.
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[Re]: Welche Partei ist denn bitte für unbegrenzten Zuzug von irgendwoher? Das ist doch schon die erste falsche rechtspopulistische Unterstellung. Und wie Cosmo schon schrieb, das soziale Problem mag zwar durch Flüchtlinge verschärft werden, ist aber in der Wurzel Produkt der neoliberalen Privatisierung gesellschaftlichen Wohlstandes. Es wäre genug für alle da...inklusive zwei Millionen MigrantInnen. Was gewalttätige Übergriffe gegen Menschen betrifft, sei es Transsexuelle, Juden oder Muslime - da sollte in jedem Falle die ganze Härte des Gesetzesspürbar gemacht werden. Und ja, Gewaltverbrechen rechtfertigen IMO auch die Abschiebung von Nichtstaatsbürgern.
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[Re]: Im Ernst? Broder ist doch schon lange kein offener kritischer konstruktiver Geist mehr, sondern nur noch ein negativer, verbitterter Polemiker, der Spaltung und Hass befördert. Es ist traurig wenn das Trauma des Holocaust einen so intelligenten Menschen emotional deformiert, das macht seine unsäglichen Statements aber nicht besser.
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Ob ein Verbot sinnvoll ist, ist die eine Frage (ich denke eher nicht), die populistische Motivation der CDU für diesen Vorstoß eine zweite, aber bezweifelt jemand ernsthaft, dass die burka ein patriarchalisches Unterdrückungsinstrument ist und brauchen wir nicht dringend eine öffentliche, sachliche, Ängste- und Polemikfreie Verhandlung darüber, wo die Grenzen des tolerabel Anderen liegen - von der steuergeldfinanzierten Schwulendiskriminierung der Kirchen bis zu Zwangsverkuppelungen in reaktionär-islamischen Milieus? Mit Twitter-Shitstorms ist das natürlich nicht zu machen, da muß man schon im Gesellschaftskundeunterricht der Schulen ansetzen.
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Die narzisstische Verletzlichkeit von Menschen, die nicht mehr "bei sich" sind und buchstäblich keinen Boden mehr unter den Füßen haben, ist leider nicht nur bei AfDlern und Pegidisten ein Problem, die sich genüßlich als Opfer von "Genderwahn" und der links-grün-Merkel-islamischen-Homo-Front stilisieren. Viele Christen, Muslime, Frauen, Männer, Linke wie Rechte stehen greinend auf dem Spielplatz der Ideen und jammern "der hat meine Gefühle beleidigt" (als ob man Gefühle beleidigen könnte). Die sind alle nicht erwachsen geworden und gerade die Uni wäre der Ort dafür, für's intellektuell und emotional unbequeme. Glücklicherweise war meine Erfahrung mit US Studierenden eine gänzlich andere - eine bunt gemischte Gruppe (Männer, Frauen, Schwule, Schwarze, Juden, Latinos, Weiße) kam sehr gut mit den bewusst tabuüberschreitenden Materialen der US stand-up comedy klar, von "Rasse bis rape joke" und war in der Lage Aussagen, Intentionen und Wirkungen kritisch abzugleichen.
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Mit devoten Homoöpanhängern zu diskutieren ist so sinnlos wie ein Diskursversuch mit Zeugen Jehovas oder AfDlern. Wichtig ist eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit über die Natur der Homoöpathie um Menschen aufzuklären, die sie für "sanfte Naturmedizin" halten. Wer dagegen mal Hahnemann im Original liest und versteht, dass grundlegende Ursache-Wirkung Prinzipien von der Homoöpathie negiert werden ist von diesem Magie-Glauben vermutlich nicht mehr so überzeugt.Bedrückend ist allerdings das weit verbreitete Unwissen über die Prinzipien von Wissenschaflichkeit. Da hat das Bildungssystem gründlich versagt.
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Die schlimmsten Kritiker der Elche...
Dass eine promovierte Medizinerin jahrelang diesem Aberglauben aufgesessen ist "ohne zu hinterfragen" beweist mal wieder, dass die Ärzteausbildung besseres Menschenklempnerhandwerk ist, ohne Vermittlung wissenschaftlicher Grundprinzipien.
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Frau Shaded kocht ihr Mediensüppchen nicht anders als Sarrazin oder Pirinçci und ist scheinbar überzeugt doof-bigott, aber sie versteht wohl das dünne Eis nicht, auf dem sie läuft. Ohne Cruzifix-Kettchen ist sie in den Augen polnischer Rassisten ganz schnell wieder selber eine braune Migrantin und Parasit im slawischen Volkskörper. Fragen Sie mal die deutschnationalen Juden im Dritten Reich, die haben auch nicht verstanden, warum sie plötzlich ins KZ deportiert wurden.
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Machen wir uns nichts vor - diese Menschen sind jetzt Verhandlungsmasse; braunhäutiges Leben hat in white Europe & USA einfach keinen zu hohen Stellenwert. Man erinnere sich (oder nicht) der 1 Million toten Zivilisten im Irakkrieg, die selbst von Kriegsgegnern im Westen selten erwähnt wurden. Na ja, alles potenzielle IS-Mitglieder, also quasi präventive Terrorismusbekämpfung. Und frei nach AfD-Logik stellt jedes tote Kind in Idomeni einen Beitrag zur Nicht-Islamisierung Europas bei, und auf diese Weise muß man nicht mal abdrücken. Das erfreut auch die Herrenmenschen in Wien, Budapest, an Seine und Themse. Vielleicht ist Rassismus ja der Kitt, den Europa braucht um wieder zusammenzufinden....
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AfDler: geht doch nach drüben (Ungarn, Polen, Erdogan-Türkei), wenn euch das 21. Jahrhundert nicht passt. Aber uffpasse: da seid Ihr dann die Flüchtlinge.
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Der Spitzenkandidat der AfD war, wie H. Prantl sehr richtig bemerkte, "der Flüchtling" als deutsche Angstfantasie.
Und der Kommentar benennt die von Politologen schon lange beobachtete Personalisierung der Politik: http://www.bpb.de/apuz/29919/personalisiert-und-emotional-strategien-des-modernen-wahlkampfes?p=all
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[Re]: Wenn die gestern in der FAZ zitierten Studien stimmen, sind es allerdings weniger die vom Neoliberalismus gebeutelten Ärmeren, die Solidaritätsverweigerung mit "Fremden" (seien es EU-Arbeitsmigranten oder syrische Kriegsflüchtlinge) praktizierten, die sondern Wohlhabenden, welche den Sozialstaat finanzieren!
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[Re]: Sehr ironisch nur, dass die AfD in ihren Programmen eine knallhart neoliberal, nach unten tretende wirtschafts- und Sozialpolitik vertritt, also wie der englische Kollege sagt, Neo-thatcherismus pur. Allerdings zeigen die Republikaner in den USA seit Jahren, dass man mit Rassismus, Kulturkampf und Dumpfbackenpartiotismus Arbeiter und Kleinbürger dazu bringen kann gegen ihre ureigensten Interessen eine Großkapitalistenpartei zuwählen - die Dummen sterben eben nicht aus.Wie ein dynamisches linkes Gegennarrativ aussehen kann, zeigt Bernie Sanders.
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Schade, aber wohl normal, dass bei einer Kommunalwahl ca. 15% der Wähler nur von ihrem Kleinhirn Gebrauch machen. Denn die Kommunalpolitker haben bekanntlich keinerlei Einfluß auf Flüchtlingspolitik, reißen sich aber zusammen mit Ehrenamtlichen seit Monaten drei Beine aus um die Situation vor Ort nach besten Kräften zu meistern. Dafür gibt's jetzt zur Belohnung in den Stadtverordnetenversammlungen wieder unfähige, konzeptionslose und letztlich politisch völlig desinteressierte Gurkentruppen, wie man sie schon von den Reps und der NPD kannte und kennt, die pragmatisches Arbeiten schwerer machen. Mal ehlich: wer sich vor Ort engagieren möchte, dem stehen doch alle möglichen Türen offen, ob Parteien, Bürgerinitiativen oder politische Vereinsarbeit, die sich mit ganz greifbaren lokalen Themen befassen. Wer sich da nicht findet will das gar nicht, sondern nur seine spießbürgerliche Ruhe haben und genau diesen Geist atmet die Wahl einer Partei ohne jegliches kommunalpolitisches Profil in einer Kommunalwahl. Für's Dampfablassen gibt's doch Fussball...
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[Re]: Diese Leute sind narzissisch gekränkt. Sie fühlen sich ungesehen, ungeliebt und impotent und in ihnen herrscht eine emotionale Unfähigkeit zu trauern und darüber zu reifen. Statt dessen erwächst infantile Trotz-Wut, die die eigene Selbstverachtung als Mißgunst und Haß auf Projektionsflächen nach außen schleudert - das können Eliten, Frauen, Juden, Syrer sein - das Problem liegt innen. Das Einzige was hilft ist Selbstsorge, eine unter seelsorgerischer Anleitung stattfindende liebevolle Hinwendung zu sich selbst, die es einem ermöglicht wahrhaftig ins eigene (vernarbte) Gesicht zu schauen, sich zu akzeptieren und erwachsen zu werden. Wer das schafft muß sich nicht zum Teil eines Pöbels machen um Ermächtigung/Selbstaufgabe zu erfahren, der ist bei sich und lebt ohne Hass. Bei vielen hoffnungslos, fürchte ich.
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[Re]: In vielen Teilen der Welt geht es den Menschen heute besser als vor zwanzig Jahren, glaubt man diversen UN Indizes. Von Syrien bnis Lybien u.a. allerdings nicht. Und ich fürchte 30 Jahre neoliberale Verrohung haben in Europa bei allem Wohlstand zu einer emotionalen und ethischen Korrosion geführt, die sicherlich ihren Anteil an dem xenophoben Angstwahn haben. Dass es da noch so viele gute Seelen gibt, die ganz unaufgeregt im Alltag Flüchtlingen helfen ist höchst erfreulich und ein zivilisatorischer Hoffnungsscimmer.
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[Re]: Andersrum wird ein Schuh draus. Auf PEGIDA Demos wird gegen die Lügenpresse skandiert und Volksverhetzung betrieben. Wie Georg Seeßlen anschaulich dargelegt hat, gibt es keine Gesprächsgrundlage mit der neuen völkisch-nationalen Rechten und humanistischen Demokraten.
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[Re]: Die Dauerempörunhg muss wohl daher kommen, dass so etwas dauernd passiert...
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[Vorsicht Satire]
Mal ehrlich, außer einer handvoll Intellektueller waren die Ossis doch alle Wirtschaftsflüchtlinge, denen ging's doch nur um Bananen. Und die sind unassimilierbar, ganz klar, Solidarbeiträge kassieren und sich aufführen wie im Dschungel. Die gehören alle zusammengepfercht, Mauer drum, fertig; und wenn se wieder rauskommen wird wenn nötig von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Wenn selbst das nicht hilft, russische Flächenbombardements: Putin, Putin, rette uns.
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[Re]: Ganz einfach: Rassismus erfordert Macht. Paul Mooney erklärt es ganz gut: https://www.youtube.com/watch?v=p-bbe0LbZ68
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Lokal von Kleinerzeugern zu kaufen ist mir inzwischen wichtiger als ein Biosiegel (womöglich noch an Discounterware).
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"Die AfD ist jetzt schon erfolgreicher als alle Rechtspopulisten vor ihr. Sie stellt ihren Fremdenhass nicht offen zur Schau"
Wirklich nicht? Das widerspricht doch Ihren eigenen Darstellungen - gerade die offenne Xenophobie zieht aktuell doch besser als seinerzeit Luckes Eurodiskurs. Der anti-demokratisch völkische Kern der AfD muß allerdings in der Tat konsequent, stringent und allgemeinverständlich als Ideologie mit all ihren implikationen dekonstruiert werden - klare Kante und politische Bildungsarbeit bei den Jungen - die Über-50 jährigen weißen Männer, die den typischen Pegidisten ausmachen sind wohl in ihrem narzisstischen Hass nicht mehr vor sich selbst zu retten.
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"And what they might be bringing, the refugees, was insignificant when set against what was already there, in the host nations, the spores and middens of what was already there. . . ."
Martin Amis, "Oktober"
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Angesischts der langen Traditionspflege der Homosexualität in der katholischen Kirche bis hin zu "sodomitischen" Päpsten sollte man wirklich etwas mehr Enthusiasmus erwarten. Oder ist das so schön da im vatikanischen Schrank?
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[Re]: Nur die Ruhe, es gibt doch wirklich Schlimmeres - 639 Jahre Helene Fischer zum Beispiel.
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"Ehrlich gesagt, mir wird das langsam etwas unheimlich, dass ich, wenn ich für dich arbeite, dies umgeben von Menschen zu tun scheine, die gar keinen Unterschied zwischen taz und Axel Springer machen."
Na ja, Frau Burmester, ist SPON jetzt journalistisch wirklich hehrer als Springer-Presse?
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Na immerhin ist bei dem Schmu eine gute Rezension herausgekommen. Und nun da er seinen Hamburger Erzfeind Raddatz überlebt hat, mag er mal auch bald in Frieden ruh'n oder wenigstens die Öffentlichkeit in Ruhe lassen.
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Ich bin für ein sofortiges allgemeines Impfverbot nebst Einführung der Raucherpflicht.
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Mit Volldampf zurück ins 19. Jahrhundert. Warum sollte was für Sozialpolitik, Besitzverteilung, und Nationalismus gilt vor Gender haltmachen? (Homoehe ist Steampunk, damit's cool bleibt)
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So sind Eliten, ob im Feudalismus oder im Kapitalismsus. Gleichheit vor dem Recht ist eine Fiktion. Verteilungsgerechtigkeit sowieso. Jedes Zugeständnis an die Masse seit dem 19. Jahrhundert wurde mit Blut, Schweiß und Tränen von Reformern, Gewerkschaftlern, Sozialisten erkämpft und im großen Systemkonflikt zähneknirschend gewährt. Das ist seit 1990 vorbei, seidem werden wieder viktorianische Verhältnisse zementiert, oben wie unten. Da hilft nur eins, regime change, Enteignung jeglichen Besitzes über €1 Million Euro und solche steuerhinterziehenden Schwerbrecher an den Klöten aufgehängt (OK, das letzte ist jetzt nur im Zorn gesprochen)
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Um an diesem Dreckssystem etwas zu ändern, müssten sich vermutlich erstmal einige Dutzend prekarisierte AkademikerInnen in "Jobcentern" in die Luft jagen. Leider ist unsereiner ja so lebens-unpraktisch veranlagt...Wäre aber mal eine lustige Idee für einen Sketch: "Humboldt ist groß - Sapere aude!" - und puff!
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Terrorismus ist ein Angriff auf die Normen zivilisierter Gesellschaft (ob jetzt mit Sprengstoffgürtel oder Drohnen sei dahingestellt). Religionskritik ist Ausdruck von Pluralismus und damit wesentlich für Zivilisation.
Und auch geschmacklose Beleidigungen Anders-Denkender/Tuender/Seiender (ob schwul, ob islamisch, oder beides) müssen ausgehalten werden. Protest dagegen wiederum ist völlig legitim und sogar wichtig. So verhandelt eine freie Gesellschaft ihre Normen und Grenzen und wenn das alle kapieren haben wir eine Zivilisation, welche ihren Namen verdient.
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Wichtig wäre jetzt:
1. im öffentlichen Diskurs klarzustellen, dass Terroranschläge radikaler Islamisten nichts mit der von Pegida u.ä. behaupteten Islamisierung des Abendlandes zu tun haben. Das sind Äpfel und Birnen
2. Eine offene Debatte in den islamischen Communities, wie man mit Radikalisierungstendenzen umgeht. Zuviele islamische Autoritäten tun sich mit der klaren Verurteilung und Ausgrenzung gewaltbereiter Islamisten schwer. Liberale Imame verdienen jegliche Unterstützung.
3. Härtere Gangart gegenüber Pierre Vogel & Co., welche zwar einerseits Witzfiguren, andererseits aber ideologische Wegbereiter solcher Terrorakte sind. Radikaler Islamismus ist zwar in Deutschland noch nicht annährend ein so gravierendes Problem wie Rechtsextremismus, aber die Potenziale sind leider da, siehe ISIS-Rekruten.
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Ich glaube kaum, dass dieses Gesetz
vor dem spanischen - oder Europäischen - Gerichtshof Gnade findet. Davon abgesehen wünsche ich den Spanien den Mut, in solchen Massen weiter zu protestieren, das diese Knebelregelung nicht anwendungsfähig wird. Zeit für eine zweite Revolution in Spanien, diesmal durch das Volk.
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Das sind die gleichen Tories, die den milliardenschweren Immobilienspekulanten aus aller Welt die Stiefel lecken, welche London für Menschen, die tatsächlich dort leben (Engländer und Ausländer aller Farben und Herkünfte) unerschwinglich gemacht haben, richtig?
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Für Herrn Vogel und sonstige mental geriatrische Rechte gilt wohl: "Unter grauen Haaren, der Muff von 1000 Jahren." Und was die Blockflöten-CDU in Thüringen angeht: "Die schlimmsten Kritker der Elche..."
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Geschichts- und Kulturwissenschaften, Soziologie und afro-amerkanische Folklore haben den strukturellen Rassismus der USA zig-fach beschrieben. Das Pantaleo-Garner Video fügt sich nahtlos in dieses Modell ein - es geht darum schwarze Körper zu disziplinieren. Städtische Armenviertel sind de facto Freiluftgefängnisse mit weißen Patroullien. U.a. hat der Soziologe Loic Wacquant dazu empirisch dichte Studien verfasst.
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Es ist eine Schande und hat natürlich seine im US-Rassismus fußende kulturelle Spezifität. Trotzdem sind die häufigen stereotypen Reaktionen aus Deutschland über den "heuchlerischen Weltpolizisten" und ein Junktim zwischen TTIP und Rassismus sehr fragwürdig, nicht zuletzt weil da gerne die eigenen Probleme mit Rassismus und Polizeigewalt wegprojeziert werden. Ich sage nur Asylantenheime, Polizeigewalt gegen und Tötung von Nichtweißen, Rasterfandung etc. pp.Die Strukturen in Deutschland sind doch sehr ähnlich, man kriegt nur weniger davon mit (auch weil der Aufschrei jenseits linker Medien kaum hörbar ist) .
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Klöckner fordert Burkaverbot - das kommt dabei heraus wenn so eine CDU-Quotenfrau dem Genderwahn verfällt, gelle?
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[Re]: Ggfs. haben Sie Ihre agrarwissenschaftliche Ausbildung ja noch unter agro-industriellen Betonköpfen in Ost oder West gemacht? Updates können Sie sich z.B. an der Uni Kassel holen (Fachgebiet ökologischer Land- und Pflanzenbau) oder bei radikal-alternativen Institutionen wie der Permakultur Akademie. Man lernt nämlich echt nie aus... MfG!
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Es hilft halt nur, wo immer möglich, auf kleine Erzeugerbetriebe aus der unmittelbaren Umgebung und idealerweise mit persönlichem Kontakt zurückzugreifen, aber das dürfte von der Lebensrealität der meisten Menschen Lichtjahre entfernt sein. Außerdem gilt es hatrnäckig festzustellen, dass Bio-Skandale nichts mit Bio als Komzept zu tun haben, sondern mit korrupten Menschen und vor allem auch der Durchdringungen des Marktes mit konventionellen Strategien der Lebensmittelindustrie. Biolandwirtschaft sollte als holistisches öko-soziales Modell verstanden werden, dass mit Profitmaximierung und economics of scale nicht kompatibel ist.
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Bei der Mutter hilft nur kiffen...
Ansonsten trifft es der Artikel. Als Zentrist, dem die Republikaner trotzdem jede Kooperation verweigerten konnte Obama nur versagen. Er hätte spätestemns in der zweiten Amtszeit kämpferisch ein progressives Profil aufbauen müssen und per executive orders eine sozialdemokratische Agenda forcieren. So sind alle von ihm enttäuscht.
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Beleidigter Leberwurststag der deutschen Presse. In der FAZ jammern sie, dass Schwarzgeld-Kohl den Preis nicht gekriegt hat, in der taz der seit Abdankung Obamas als Europäer-Messias einzige geliebte Amerikaner (der eine wichtige Tat vollbracht hat, die allerdings nur bedingt mit Weltfrieden und mehr mit Demokratie zu tun hat). Zum Schepplache!
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Wenn Loriot Marxist gewese wäre, hätte er wohl solche Texte produziert.
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Genau wegen so einem Schmarren ist für mich die Linkspartei unwählbar, trotz noch so guter Reden von Gysi im Bundestag. Unrechtsstaat klingt doch noch viel netter als "autoritär-repressives Regime, dass seine eigene Bevölkerung eingekerkert hat." Wo ist das verdammte Problem?
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Dazu kann ich nur sagen:
"Kellner, zahlen!"
"Dr. Kellner, bitte!"
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In den 20er Jahren waren es der heilsbringedne Faschismus oder Kommunismus, der reichlich intelligente junge Männer (und Frauen) begeistert hat, soweit, dass sie bereit waren über Leichenberge zu gehen. Diskrimierungs- oder andere Zurücksetzungserfahrungen sind nur einer unter vielen möglichen Faktoren - letztlich haben diese Menschen aus verschiedensten Gründen ein schwer gestörtes Verhältnis zu sich selbst, das sie dann durch eine Ordnungslehre und Gewalt gegen andere zu reparieren versuchen (was natürlich nie funktioniert).
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Die kritische Jewish Community, die für einen friedlichen Weg zur Zwei-Staaten-Lösung eintritt, ist die letzte Hoffnung. Auf keinen noch so moderaten Palästinenser wird die israelische Regierung jemals zugehen und Israel sitzt nun mal am längeren Hebel. Nur massiver Druck durch Juden in den USA und Israel wird etwas ändern - wenn überhaupt. Leider sind die Falken immer noch einflussreicher.
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Wahre Worte. Einfach mal den Ball flachhalten fällt aber scheinbar schwer.
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