Nach kritischer Berichterstattung: Russischer Blogger verurteilt

Ein behördenkritischer Blogger ist in Moskau zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er soll einen Abgeordneten erpresst haben, bestreitet dies aber.

Blick auf Sotschi am Schwarzen Meer in Russland

Sotschi: Hier gibt es nicht nur einen Swimming Pool Foto: ap

MOSKAU rtr | Ein behördenkritischer Blogger ist in Moskau nach Angaben seines Anwalts zu sechs Jahren Haft wegen Erpressung verurteilt worden. Kritiker halten das Urteil vom Mittwoch für politisch motiviert. Alexander Walow, der sich in seinem Internet-Blog kritisch mit den Behörden in der südrussischen Stadt Sotschi auseinandergesetzt hat, war vorgeworfen worden, von dem Abgeordneten Juri Napso Geld erpresst zu haben.

Walow soll demnach von Napso 300.000 Rubel (gut 3.800 Euro) verlangt zu haben, angeblich im Austausch für die Löschung von Blog-Posts über einen privaten Swimmingpool, den der Abgeordnete an einem Stadtstrand in der Stadt am Schwarzen Meer gebaut habe. Walow hat jegliches Fehlverhalten bestritten.

Sein Anwalt Alexander Popkow kündigte Berufung gegen das Urteil an, das er als grausam bezeichnete. „Wir wussten, dass wir kein ehrliches und faires Urteil bekommen würden“, sagte Popkow.

Der bekannte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny schrieb bei Twitter, Walow werde aus rein politischen Gründen eingesperrt. Seine Strafe erscheine hart. Sechs Jahre sei so viel, wie man für einen Mord bekomme. Unterstützer von Walow hatten schon während der Untersuchungshaft die Freilassung des Bloggers gefordert.

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