Wirtschaft bestellt Studenten

UNI Geldgeber nehmen Einfluss auf Vergabe von Deutschlandstipendien

BERLIN taz | Unternehmen können teils massiven Einfluss auf die Vergabe sogenannter Deutschlandstipendien an begabte Studierende nehmen. In einer verdeckten Anfrage gab sich die taz gegenüber verschiedenen Unis als Personalberater aus, der ein Stipendium einer ehemaligen Praktikantin zukommen lassen wolle. Eine große technische Universität schickte ein Vertragsmuster, in dem nur noch der Name eingetragen werden muss. Das Stipendiengesetz schließt jedoch eine Einflussnahme auf die Auswahl der Studierenden aus. Wie taz-Recherchen ergaben, lassen dennoch mehrere Unis Sponsoren bei der Auswahl mitbestimmen. Die privaten Mittel stockt der Staat aus Doppelte auf.

Bisher bleibt das Programm aber insgesamt hinter den Erwartungen zurück: 2012 betrugen die Ausgaben des Bundes 17,5 Millionen Euro, nicht einmal halb so viel wie geplant.

Der SPD-Abgeordnete Klaus Hagemann fordert die neue Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zum Handeln auf: „Das Bundesbildungsministerium steht in der Pflicht, an allen beteiligten Universitäten saubere Verfahren getreu den Vorgaben des Bundes zu gewährleisten.“ BK

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