NPD-Kandidat fliegt aus dem Kirchenrat

BERLIN taz | Der NPD-Kandidat zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, Hans Püschel, darf nicht länger den Kirchenvorstand der evangelischen Kirche in Teuchern leiten. Der Kreiskirchenrat habe dem langjährigen ehrenamtlichen Helfer das Amt entzogen, teilte die Magdeburger Kirchenleitung am Donnerstag mit. Eine Kandidatur für die Rechtsextremen sei unvereinbar mit der Arbeit als Kirchenältester. Falls Püschel seine Position noch mal überdenke, „sind wir gern zu einem Gespräch bereit“. sagte Superintendent Reinhard Voitzsch.

Hans Püschel, bis Dezember als SPD-Lokalpolitiker aktiv, ist weiter Bürgermeister in dem 550-Einwohner-Ort Krauschwitz im Burgenlandkreis. Das Ortsparlament hat noch kein Abwahlverfahren eingeleitet. Der Vize-Innenminister von Sachsen-Anhalt, Rüdiger Erben (SPD), hatte der Kirche einen zu zögerlichen Umgang mit Püschel vorgeworfen. „Viele in der SPD sagen: Wir werden öffentlich verhauen – warum macht in der Kirche keiner was?“, sagte Erben der taz. Die Kirche wies dies zurück. Laut einer neuen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des MDR bekäme die NPD bei der Landtagswahl im März derzeit etwa 3 Prozent der Stimmen. Allerdings gaben 40 Prozent der Wähler an, sie hätten noch nicht entschieden, wen sie wählen. AGX