DER RECHTE RAND
: Sicherheitstätigkeiten aller Art

„SelbstSchutz Security“ steht auf ihrem Rücken. Die jungen Männer, die die Jacken tragen, können gebucht werden: Im Internet bietet eine Firma namens „SelbstSchutz-Deutschland“ um Mirko Appelt ihre Dienstleistungen an – „Sicherheitstätigkeiten bei Konzerten, Demonstrationen und Saalveranstaltungen“. Die aufgelisteten Referenzen zeigen: Es sind Rechtsextreme, die hier eine Geschäftsidee umgesetzt haben.

Demnach hat die Gruppe vor allem Veranstaltungen der NPD beschützt, Aufmärsche der Kameradschaften und Konzerte für Rechtsrockfans – unter anderem in Braunschweig und Uelzen. Für das Unternehmen bestehen mehrere Standorte, Appelt selbst soll über eine E-Mail-Adresse in Hannover erreichbar sein.

Jahrelang leitete Appelt vom sachsen-anhaltinischen Salzwedel aus eine Gruppe so genannter „Freier Nationalisten“ mit der Selbstbezeichnung „Selbstschutz Sachsen-Anhalt“ – abgekürzt: „SS/SA“. Auf ihrer Arbeitsbekleidung prangt bis heute ein rotes Zahnrad mit einem Hammer in der Mitte. Kaum ein Zufall: Ein Zahnrad mit Hakenkreuz war das Abzeichen der nationalsozialistischen „Deutschen Arbeitsfront“.

Dass die Gruppe inzwischen„Deutsch“ im Namen trage, spiegele ihre Entwicklung wider, erklärt „Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e. V.“ mit Sitz in Salzwedel: „Selbstschutz“ sei inzwischen bundesweit aktiv. Auch Partyveranstalter buchten die Firma, berichten linke Jugendliche aus Salzwedel, „die lassen einen dann auch nicht rein“. Auch „Miteinander“ bestätigt, dass „einzelne Gruppenmitglieder fest im Türstehermilieu“ arbeiteten.

Auf der Website von „SelbstSchutz-Deutschland“ verspricht Chef Appelt auch weiterhin Leistungen, die sich nicht auf die rechte Szene beschränken sollen: „Selbstverständlich“, heißt es da, „ist jede andere Tätigkeit aus dem Sicherheitsbereich machbar“.