Drogeriekette Schlecker: Kundendaten im Netz frei zugänglich
Datenschutz-Panne bei der Drogeriemarktkette Schlecker: Informationen von zehntausenden Online-Kunden und Millionen Newsletter-Abonnenten waren öffentlich im Internet zugänglich.
EHLINGEN dpa | Kundendaten der Drogeriemarktkette Schlecker sind durch eine Panne öffentlich im Internet zugänglich gewesen. Es habe sich um Informationen von Online-Kunden gehandelt, sagte ein Schlecker-Sprecher am Freitag in Ehingen bei Ulm. Der Fehler sei mittlerweile behoben und die Daten nicht mehr im Netz zu finden. Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass 150.000 Datensätze von Schlecker-Online-Kunden mit Vor- und Nachnamen, Adresse, Geschlecht, E-Mail-Adresse und Kunden-Profil sowie 7,1 Millionen E-Mail-Adressen von Newsletter-Kunden der Drogerie-Firma abrufbar gewesen seien. Die Zahlen wollte der Sprecher des Unternehmens zunächst nicht kommentieren. Auch welche Daten veröffentlicht worden seien, wollte der Sprecher nicht sagen. Kontodaten oder Passwörter seien jedoch nicht dabei gewesen, betonte er. Das Leck habe es nicht bei Schlecker, sondern bei einem externen Dienstleister gegeben. Momentan prüfe das Unternehmen, wie es zu der Panne kommen konnte. "Wir stehen in engen Kontakt mit unserem Dienstleister", sagte der Schlecker-Sprecher. Der Zugang zu den Daten sei von jedem gewöhnlichen PC möglich gewesen. Zu den Kunden des Online-Dienstleisters, bei dem die Schlecker-Daten ungesichert lagen, sollen auch das Finanzministerium, die Allianz Versicherung, das Bundesverwaltungsgericht und der SPD-Parteivorstand gehören
Leser*innenkommentare
Ewald Pankratz
Gast
Sollte doch nicht weiter stoeren - oder? Kunden die ein Konto bei der Deutschen Bank haben sollten wissen das alle Kundendaten im indischen Bangalore "gecleart" werden.
Das SWIFT nun auch noch die Ueberweisungsdaten an die Amis uebermittelt - was solls?
Warum macht man sich noch die Muehe ein Datenschutzgesetz zu formulieren? Einfach das Ganze ins Netz und fertig.
betty
Gast
...kommt davon, wenn man unbedingt überall dabei sein und seine Daten an alle möglichen Konzerne weitergeben muss um ja nichts zu verpassen, Punkte in billige Prämien zu tauschen und eventuell auch noch nen Cent zu sparen, der im Endeffekt irgendwo anders wieder raufgeschlagen wird. Nicht zu vergessen all die fiktiven Gewinnspiele... Ein 'Hoch' auf die Kundenkarten und Bauernfängerei!
P.S. ...und sich dann auch noch wundern warum man so unendlich viel Werbemüll im Briefkasten hat.
emil
Gast
alles in allem doch eine freudige meldung.
datenschutz nur für bewusste kundschaft?
jannik
Gast
@mura: Ist technisch einfacher unter jedem Artikel einen zu haben, als bei jedem zu entscheiden, ob einer drauf soll. Musst ihn ja nicht klicken.
mura
Gast
ist es angebracht, bei dpa meldungen einen flattr button anzubringen?
Michael
Gast
Interessant. Da könnte man ja mal den Leuten die dort kaufen einen Besuch abstatten und ihnen mal deutlich machen unter welchen Bedingungen dort gearbeitet wird.