13.04.2018: #netzwerkAfD – Die neuen Allianzen im Bundestag

Aktuelle Pressemitteilungen der taz

Wen hat die AfD in den Bundestag geholt? Die taz legt eine umfangreiche Dokumentation über die AfD-Fraktion, ihre Abgeordneten und das Personaltableau der Mitarbeiter*innen vor.

Die AfD-Fraktion mit ihren 92 Abgeordneten verfügt über ein beeindruckendes Budget: Etwa 200 Millionen Euro können die neuen Parlamentarier*innen voraussichtlich für Personal und andere Aufwendungen in der laufenden Legislaturperiode ausgeben. Ein gewaltiger rechter Stellenmarkt – und im Gegensatz zu anderen Fraktionen hält sich die AfD in Bezug auf ihre Mitarbeiter äußerst bedeckt. Für die taz war das ein Grund, sich das Personal der Fraktion genauer anzuschauen.

Ein Rechercheteam um die taz-Redakteur*innen Malene Gürgen, Christian Jakob und Sabine am Orde sowie dem antifaschistischen Archiv apabiz und der Zeitschrift „der Rechte Rand“ hat über mehrere Monate untersucht, aus wem diese neue rechte Allianz im Bundestag besteht: Welchen politischen Hintergrund haben die Mitarbeiter*innen der AfD-Abgeordneten? Welche rechten Netzwerke profitieren vom Bundestagseinzug der AfD? Und welche neuen Milieus kann sich die Partei über ihre Mitarbeiter*innen erschließen?

Mindestens 48 Mitarbeiter der AfD haben Verbindungen zu Organisationen der extremen oder der Neuen Rechten. Unter den Angestellten sind etwa ein ehemaliger Mitarbeiter der NPD oder Personen aus dem Umfeld der Identitären Bewegung. Mit mindestens 30 klar rechtsextremen Organisationen, zu denen Verbindungen bestehen, ist fast das gesamte Spektrum abgedeckt.

„In Zeiten, in denen ein Uwe Tellkamp rechtspopulistische Parolen in die Mitte der Gesellschaft trägt und völkische Netzwerke an einer Verbreitung ihrer politischen Idee arbeiten, ist das Wissen um rechte Netzwerke essenziell“, sagt Barbara Junge, stellvertretende Chefredakteurin der taz. „Dieses Wissen hat das taz-Rechercheteam erheblich vermehrt.“

„Im Gegensatz zu anderen Publikationen geht es uns nicht nur um Verbindungen der AfD zur extremen Rechten“, erläutert Malene Gürgen. „Wir wollen alle Verbindungen der neuen Opposition aufzeigen, auch und gerade in bürgerliche Milieus. Unsere Recherche zeigt ganz klar: Die AfD ist alles andere als isoliert.“

Die Dokumentation wurde mitfinanziert von der Otto Brenner Stiftung. Die Online-Visualisierung erarbeiteten die Berliner Grafiker Alsino Skowronnek & Hans Hack. Sie ist ab sofort unter www.taz.de/netzwerkafd aufrufbar.

In der taz erscheint dazu am morgigen Samstag ein dreiseitiges Dossier.

Wir freuen uns über Berichterstattung. Fragen zu #netzwerkAfD – Die neuen Allianzen im Bundestag bitte an Anja Mierel, am@taz.de.

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