Abmahnungen gegen Pornogucker: Nachahmer verschicken Viren

Als ob die Abmahnwelle gegen Nutzer der Porno-Steite Redtube nicht schon reichte – nun gibt es Nachahmer. Die verschicken Viren-Mails, die als Anwaltspost getarnt ist.

Achtung, Porno. Bild: dpa

BERLIN/KÖLN dpa | Betrüger versuchen offenbar, auf eine Welle von Abmahnungen wegen angeblich im Internet geschauter Pornofilme aufzuspringen. Derzeit würden gefälschte Abmahnschreiben per E-Mail verschickt, erklärte das Landgericht Köln am Dienstagabend. Das hätten Betroffene dem Gericht berichtet.

Der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke sagte, die E-Mails enthielten im Anhang eine „.zip“-Datei mit angeblichen Anwalts-Unterlagen. Die Dateien enthielten allerdings Viren, warnte er. Man sollte sie daher nicht öffnen.

Die Betrüger ahmten offenbar die echte Abmahnung nach: In den Nachrichten tauche der Name der Rechtsanwälte Urmann und Collegen auf, erklärte das Landgericht. Allerdings liege der Zeitpunkt des angeblichen Rechtsverstoßes in der Zukunft. Der Absender der E-Mail sei ebenfalls nicht korrekt.

Die echten Abmahnungen stammen von der Kanzlei Urmann und Collegen. Sie wurde offenbar vom schweizerischen Rechtevertreter „The Archive“ beauftragt. Nutzern der Porno-Seite „Redtube“ wird vorgeworfen, durch die Nutzung der gestreamten Filme das Urheberrecht verletzt zu haben.

Die abgemahnten Nutzer sollen eine Unterlassungserklärung unterschreiben und 250 Euro an den Rechtevertreter „The Archive“ überweisen. Allerdings ist umstritten, ob sich diejenigen strafbar machen, die urheberrechtlich geschütztes Material wie beim Streaming nur anschauen und nicht weiterverbreiten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.