Alternative Suchmaschinen: „Graph Search“? Google? Ecosia!

Es muss nicht immer der Marktführer sein. Andere Suchmaschinen bieten mehr Datenschutz und mehr Möglichkeiten.

Serverpark: Googles Data Center in Pryor, Oklahoma.

BERLIN taz | Facebook als neue Konkurrenz zum Suchmonopolisten Google – das klingt nach der Wahl zwischen Regen und Traufe. Denn schließlich sind beide Anbieter nicht gerade für Datenschutz und zurückhaltenden Umgang mit Kundeninformationen bekannt. Dazu kommen weitere Kritikpunkte. So ermittelt derzeit die EU-Kommission gegen Google. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll bei der Präsentation der Ergebnisse Konkurrenten benachteiligt und eigene Dienste bevorzugt haben.

Doch für alle, die dazu beitragen wollen, den Marktanteil von 90 Prozent, den Google derzeit in Deutschland hält, zu senken, gibt es Alternativen. Die bekannteste Konkurrenz ist Bing.com, die Suchmaschine von Microsoft. Seit 2009 kooperiert das internetportal Yahoo mit dem Konzern. Websites, die eine Suchfunktion einbinden, wie etwa Webmailer, greifen meist auf Google oder Bing zurück. Was Datenschutz angeht, ist Microsoft allerdings kaum für bessere Umgangsformen bekannt als Google oder Facebook.

Wer nicht auf die Google-Ergebnisse verzichten, dem Konzern aber dabei keine persönlichen Daten hinterlassen will, ist bei Startpage.com gut aufgehoben. Die Suchmaschine, die 2011 vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein ausgezeichnet wurde, verzichtet unter anderem darauf, Nutzer mittels Cookies zu verfolgen. Auch die IP-Adresse, die User identifizierbar macht, wird nicht gespeichert, und jede Suchanfrage ist verschlüsselt. Das ist beispielsweise relevant, wenn man sich in einem unverschlüsselten WLAN bewegt.

Ähnlich datenschutzfreundlich arbeitet Duckduckgo.com. Der Unterschied: Die Liste der Suchergebnisse sieht schon durch einen eigenen Index deutlich anders aus als die von Google. Gerade das kann für all jene interessant sein, die aus der von Google strukturierten Welt ausbrechen wollen.

Wer sich nicht entscheiden kann, für den gibt es Metasuchmaschinen wie Metager.de. Dort lässt sich zwischen mehreren Dutzend Suchmaschinen auswählen und man kann beliebig Spezialsuchen, wissenschaftliche Suchmaschinen, Produktsuchen und deutschsprachige wie internationale Angebote kombinieren. Auch Metager setzt keine Cookies und anonymisiert bei der Suche die IP-Adresse. Einziger Nachteil: Bis die Suchergebnisse erscheinen, dauert es ein paar Millisekunden länger als von Google und Co. gewohnt.

Eine Suchanfrage braucht Rechenkraft, die verbraucht Strom, und der stammt meist aus fossilen Quellen. Die ökologische Suchmaschine Ecosia.org will das wieder ausgleichen und spendet 80 Prozent ihrer Werbeeinnahmen zum Schutz des Regenwalds. Auf die Ergebnisse hat das keine Auswirkungen: Sie stammen von Bing.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.