Andrang in Berlin: Zoos laufen tierisch gut

Das erste Jahr des neuen Zoo- und Tierparkchefs war ein Erfolg: Die Besucherzahlen sind gestiegen.

Der neue und die Katze: Zoo-Chef Knieriem. Bild: dpa

BERLIN (dpa) | Die Hauptstadtzoos haben im vergangenen Jahr so viele Besucher gezählt wie lange nicht mehr. Mehr als 4,4 Millionen Menschen kamen in Zoo, Tierpark und Aquarium, wie der Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem am Mittwoch in Berlin sagte. Er sprach von einem Zuwachs gegenüber 2013 um 6,4 Prozent. Wie in den Vorjahren erwies sich der Zoo abermals als Publikumsmagnet: 3,3 Millionen Besucher kamen dorthin. Der Tierpark verzeichnete ein Plus von zwölf Prozent. Unter Touristen bleibt der Zoo aber beliebter. Um vor allem den defizitären Park in Friedrichsfelde attraktiver zu machen, soll nun kräftig investiert werden.

Rund neun Millionen Euro sollen in diesem und im nächsten Jahr an den Tierpark gehen. Ein Großteil der Summe fließt in den Umbau des Alfred-Brehm-Hauses. Nach den Worten von Knieriem sollen die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen. "Die Haltungsbedingungen für die Raubtiere müssen dringend verbessert werden", begründete er. Derzeit liefen die Planungen. Mit dem Abschluss der Arbeiten rechnet er Ende nächsten Jahres. Außerdem will der Direktor in den nächsten Monaten den Eingang am "Bärenfenster" umbauen. Dort soll es mehr Kassen für den Eintritt geben.

Neu im Tierpark: Ab Ostern fährt eine Elektrobahn mit 56 Sitzplätzen durch das Areal. "Sie ist für Besucher kostenlos", betonte Knieriem. 250 000 Euro habe das Fahrzeug gekostet. Besucher sollen an verschiedenen Punkten im Park ein- und aussteigen können. Parallel dazu fahre weiterhin eine kostenpflichtige Bahn, "die von einem Fremdanbieter betrieben wird", so der Direktor. Wegen "vertraglicher Pflichten" habe deren Betrieb noch nicht eingestellt werden können. Der Tierpark ist mit 160 Hektar Fläche der größte Tierpark in Europa. Er wird dieses Jahr 60 Jahre alt.

13 Millionen Euro sollen laut Knieriem in den nächsten acht Monaten im Zoo investiert werden. Nach den Sommerferien beginnen Umbauarbeiten an zwei Besuchereingängen. Am "Löwentor" solle die Zahl der Kassen von jetzt vier auf acht im Jahr 2016 verdoppelt werden. Knieriem verspricht sich dadurch kürzere Wartezeiten für Besucher. Am "Elefantentor" soll ein Verkaufsshop errichtet werden. Mit dem Verkauf etwa von Plüschbären und Schlüsselanhängern will der Direktor unter anderem Investitionen in den drei Einrichtungen mit finanzieren. Geplant sind mehrere solcher Shops in Zoo und Tierpark.

Mehr Platz sollen Tiger und Löwen im Raubtierhaus im Zoo bekommen. "Der Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant", erläuterte Knieriem. Derzeit liefen Gespräche, ob die Tiere während der Umbauarbeiten woanders untergebracht werden könnten. Ohnehin überlege er, wie viele Tiere Zoo und Tierpark langfristig zeigen wollten. "Die Tiere, die wir halten, wollen wir auch gut halten", gab er zu bedenken. Innerhalb eines Jahres ist der Tierbestand in den drei Einrichtungen bereits um 4000 geschrumpft. Rund 24 800 Tiere leben in Zoo, Tierpark und Aquarium. "Der Zoo bleibt aber so, wie er heute ist", versicherte der Direktor.

Knieriem ist seit genau einem Jahr im Amt. "Es war ein wechselvolles Jahr", resümierte er. Er sei herausgefordert worden. Knieriem trat am 1. April den Posten von seinem umstrittenen Vorgänger Bernhard Blaszkiewitz an. Von ihm wird nun erwartet, dass er die drei Einrichtungen zukunftsfest macht und neue Konzepte entwickelt. "Das war ein Jahr der Analysen", sagte Knieriem. Die seien nun weitgehend abgeschlossen.

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