Andreas Scheuer lässt Promotion prüfen: „Volle Solidarität“

Der CSU-Generalsekretär will nach vehementer Kritik seine Doktorarbeit von der Karls-Universität in Prag prüfen lassen. Horst Seehofer sprach ihm das Vertrauen aus.

Nur in Bayern als Tracht erlaubt: das von Andreas Scheuer in Tschechien erworbene „kleine Doktorat“. Bild: dpa

MÜNCHEN afp | CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer will seine umstrittene Doktorarbeit von der Karls-Universität in Prag auf Plagiatsvorwürfe hin prüfen lassen. Er werde seine Arbeit „umgehend“ zur Prüfung vorschlagen, sagte Scheuer nach Teilnehmerangaben am Montag in einer CSU-Vorstandssitzung. Zuvor hatte der Ombudsmann für die deutsche Wissenschaft, Wolfgang Löwe, solch eine Prüfung gefordert.

Scheuer soll zumindest an einer Stelle für die Arbeit abgeschrieben haben. In der Vorstandssitzung stellte sich CSU-Chef Horst Seehofer den Teilnehmerangaben zufolge demonstrativ hinter den erst seit Dezember amtierenden Generalsekretär.

Er habe Scheuer „volle Solidarität“ und „volles Vertrauen“ ausgesprochen. Sowohl Seehofer als auch Scheuer bekamen demnach von den anderen Vorstandsmitgliedern Applaus für ihre Äußerungen. Scheuer hatte 2004 an der Karls-Universität in Prag zum Thema „Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns“ promoviert.

Es handelte sich jedoch lediglich um ein in Tschechien mögliches „kleines Doktorat“, das ihn nur in Berlin und Bayern zum Tragen eines allgemeinen Doktortitels berechtigt. Nach einem kritischen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und dem Vorwurf des Plagiats erklärte Scheuer am Freitag, ganz auf das Tragen des Doktortitels zu verzichten.

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