Anti-„Sexting“-Offensive in der Schweiz: Pornostars wider Willen

In der Schweiz hat eine Jugendschutzstiftung eine Kampagne gegen Cyber-Mobbing mit intimen Fotos von Teenagern gestartet.

Die Stiftung Pro Juventute warnt Jugendliche vor dem Versenden intimer Fotos. Bild: dpa

ZÜRICH dpa/taz | Sechs Prozent aller Jugendlichen in der Schweiz versenden erotische Fotos von sich per Handy. Das hat eine Umfrage der Jugendschutzstiftung Pro Juventute ergeben. Gegen dieses „Sexting“ ist am Montag in der Schweiz eine landesweite Kampagne gestartet worden.

Junge Menschen setzten sich mit dem Verschicken von Nacktaufnahmen über soziale Netzwerke oder via SMS erheblichen Gefahren aus, warnte Pro Juventute am Montag zum Auftakt der Aktion. Unter dem Slogan „Sexting kann dich berühmt machen. Auch wenn du es gar nicht willst“ bietet die Stiftung Hilfe an.

Auf ihrer Internetseite stellt Pro Juventute Informationen über das „Sexting“ zur Verfügung und ruft zu Spenden auf. In Workshops für Schulen sollen Jugendliche für die Gefahren des Internets sensibilisiert werden. Zudem wurde unter der Nummer 147 ein Notfalltelefon eingerichtet, unter dem Betroffene beraten werden können. Auch vor den rechtlichen Folgen für die täter wird gewarnt.

Der Missbrauch intimer Fotos oder Videos sei eine der schlimmsten Formen von Cyber-Mobbing, sagte der Kinder- und Jugendpsychologe Urs Kiener: „Für Jugendliche kann es äußerst belastend sein, wenn intime Fotos von ihnen im Netz kursieren.“ Sie fühlten sich dann oft „extrem hilflos und verzweifelt“.

„Sexting“ ist nicht nur in der Schweiz ein Problem. In Großbritannien erklärte kürzlich die Hälfte von 500 befragten Teenagern, intime Fotos per Handy erhalten zu haben; 40 Prozent gaben an, solche Aufnahmen von sich gemacht zu haben, wie in der Zeitung „Daily Mail“ zu lesen ist. Bereits 2011 fand in Großbritannien die Anti-Seyting-Kampagne „Think before you hit send“ statt.

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