Anti-Terror-Einsatz in Bremen: Zwei Verdächtige wieder frei

Die Polizei teilt mit, dass weiterhin eine Gefährdungslage bestehe. Zwei zuvor festgenommene Personen seien jedoch inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Bewaffnete Polizeibeamte am Samstag in Bremen. Bild: reuters

BREMEN dpa | Einen Tag nach der Warnung vor gewaltbereiten Islamisten hat die Bremer Polizei ihren Anti-Terror-Einsatz fortgesetzt. „Wir wissen nicht, wie lange wir noch mit dieser Lage zu kämpfen haben“, sagte Polizeisprecherin Franka Haedke am Sonntag. Es gebe nach wie vor eine „erhöhte Gefährdungslage“. Überall in der Hansestadt seien die Beamten in der Nacht verstärkt im Einsatz gewesen. „Wir haben ein Sicherheitsnetz über Bremen ausgelegt“, sagte Haedke.

Zu Einzelheiten des Einsatzes, etwa zu den genauen Hintergründen und zur Zahl der schwer bewaffneten Polizisten, machte sie keine Angaben. Bisher seien eine Person festgenommen und mehrere Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, etwa zur Feststellung der Personalien.

Ein Festgenommener sei aber genau wie ein zuvor gefasster Verdächtiger inzwischen wieder auf freiem Fuß, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. In beiden Fällen hätten keine Haftgründe vorgelegen. Zur Verdachtslage gegen die beiden Männer machte die Sprecherin keine Angaben.

Sie wies darauf hin, dass der Polizeieinsatz an gefährdeten Orten wie der Bremer Synagoge am Sonntag fortgesetzt werde. In der Stadt, etwa auf dem Marktplatz, sind demnach aber weniger bewaffnete Polizisten vor Ort, weil am Sonntag weniger Menschen unterwegs seien.

Deutschland im Fokus der Dschihadisten

Die Polizei hatte am Samstagmorgen mitgeteilt, dass in Bremen eine erhöhte Gefahr durch islamistische Extremisten bestehe. Am Abend hatten Polizisten ein Islamisches Kulturzentrum und eine Wohnung durchsucht. Das Fußball-Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und VfL Wolfsburg am Sonntag soll nach jetzigem Stand stattfinden.

Deutschland steht nach Einschätzung des Bundesinnenministeriums nach wie vor im Fokus des dschihadistischen Terrors. „Hieraus resultiert eine hohe Gefährdung für die innere Sicherheit, die jederzeit in Form von Anschlägen unterschiedlicher Dimensionen und Intensität real werden kann“, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Sonntag.

Besondere Gefahr gehe dabei von radikalisierten Einzeltätern und Bürgerkriegs-Rückkehrern aus, die über Kampferfahrung und Kontakten zu dschihadistischen Gruppen verfügten. „Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern sind hierzu in ständigem Austausch.“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.