Anti-Graffiti-Konzept aufgewärmt

■ Drei feste Ermittler / Erwischte putzen künftig selbst

„Graffiti ist keine Modeerscheinung. Es wachsen immer neue Sprüher nach,“ sagte gestern Innensenator Kuno Böse (CDU). Aber er will nicht aufgeben. Gestern stellte er das Konzept zur Bekämpfung von „Farbvandalismus“ vor. Eine Wiederbelebung der öffentlichkeitswirksamen Aktionen von 1997. Schon damals hatte die Polizei eine achtköpfige „Ermittlungsgruppe Graffiti“ ins Leben gerufen. Künftig soll die auf drei Mitarbeiter reduzierte Anti-Graffiti-Truppe mit dem Verein Haus & Grund Bremen zusammenarbeiten – auch präventiv, um weniger „Angriffsfläche“ zu bieten.

Für die vergangenen Jahre legte die Polizei gestern eine Bilanz vor. Die Zahl der Autorenkürzel („tags“) und der Graffiti-Mal-stücke („pieces“) sei von jährlich 1.242 auf etwa 800 zurückgegangen. Da jedes Graffito so unverwechselbar wie eine Unterschrift ist, habe die Polizei die Hälfte der mutmaßlichen Täter fassen können. Allerdings klagt der Senator, dass ertappte Sprüher nicht schnell vor Gericht abgeurteilt werden. Sein Wunsch: „Es soll keine Geldstrafen geben, die Papa mal eben aus der Börse bezahlt.“ Stattdessen sollten die unerwünschten Maler zur Reinigung herangezogen werden. Jugendlichen Wände zur Verfügung zu stellen, an denen sie sich legal mit der Spraydose austoben könnten, hält er für falsch. „Wissen Sie, was dann passiert? Dann sprayen die trotzdem auf dem Eigentum anderer Leute weiter.“ bnt