Gubener Schläger erneut festgenommen

Jugendlicher, der im Omar-Ben-Noui-Prozess verwarnt worden war, schon wieder an rassistischem Überfall beteiligt

GUBEN/BERLIN dpa/taz ■ Drei junge Männer aus der rechten Szene haben in der brandenburgischen Stadt Guben gestern Morgen einen asiatisch aussehenden jungen Mann angegriffen und mit einem Messerstich verletzt.

Die Staatsanwaltschaft habe gegen zwei der drei mutmaßlichen Täter Haftbefehl wegen gefährlicher und gemeinschaftlicher Körperverletzung beantragt, sagte eine Sprecherin der Cottbusser Staatsanwaltschaft. Wer von ihnen dem 20-jährigen Opfer in den Rücken stach, sei indes noch unklar.

David B., einer der beiden Festgenommenen, ist bereits als schlagwütiger Rechtsradikaler verurteilt. Er war dabei, als elf Jugendliche im Februar 1999 den Algerier Farid Guendoul alias Omar Ben Noui wegen seines fremden Aussehens in den Tod hetzten, und war im Prozess im November deshalb verwarnt worden. Am Dienstagmorgen griffen die Schläger an, nachdem sie rassistische Parolen skandiert hatten. Einem Begleiter des Opfers schlugen sie mit Fäusten ins Gesicht.

Die beiden Männer waren in einer Gruppe von sieben Freunden unterwegs; keiner hat einen ausländischen Pass. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft wollten sich gestern näher zur Tat äußern. Ein Zeuge habe die Polizei informiert, die Verdächtigen seien daraufhin festgenommen worden.

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) reagierte scharf. Der Überfall sei ein „verabscheuungswürdiger Akt“ und zeige „erneut die Notwendigkeit, die repressiven Mittel des Staates voll ausschöpfen zu müssen“.

ROGA

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