Mosambikaner in Dessau erschlagen

Die drei jugendlichen Täter geben als Motiv Ausländerhass an. Kommunalpolitiker planen Mahnwachen

DRESDEN taz ■ Der 39-jährige Mosambikaner, der am Pfingstsonntag von drei Jugendlichen im Stadtpark in Dessau (Sachsen-Anhalt) zusammengeschlagen und schwer misshandelt worden war, erlag gestern im Städtischen Klinikum seinen Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. Gegen die drei Tatverdächtigen – Jugendliche im Alter von 16, 17 und 25 Jahren – wurde Haftbefehl erlassen. Sie hatten die Tat gestanden und Ausländerhass als Motiv angegeben. Laut Staatsanwaltschaft waren die beiden Jüngeren im rechtsextremen Umfeld aktiv. Ob auch der Dritte Neonazi sei, werde derzeit untersucht.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD) forderte die Bürger auf, gemeinsam gegen rechte und ausländerfeindliche Gesinnung vorzugehen. Am Abend trafen sich in Dessau Kommunalpolitiker und Kirchenvertreter mit dem „Bündnis gegen rechts“, um Mahnwachen zu planen. Ebenfalls am Pfingstsonntag waren im anhaltinischen Maisdorf sechs Fußballspieler aus Wiesbaden, in Deutschland geborene Türken und Afrikaner, überfallen worden. Auch hier gaben die jugendlichen Täter als Motiv Ausländerfeindlichkeit an.

NICK REIMER

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